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Rezension zu
Wenn die Liebe tanzen lernt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Don´t judge a book by its cover"

Von: Sophie Bichon
04.11.2015

Die 22-jährige Charlie Wong lebt mit ihrem Vater und ihrer Schwester Lisa in New Yorks Chinatown. Ihr Job als Tellerwäscherin ist keine große Erfüllung – doch in der kleinen Welt der traditionellen chinesischen Einwanderer sind die Möglichkeiten begrenzt. Bis Lisa Charlie überredet, sich auf eine Annonce in der Zeitung zu melden: Das berühmteste New Yorker Tanzstudio sucht eine neue Rezeptionistin. Schnell wird klar: Die tollpatschige Charlie ist eine schreckliche Rezeptionistin, aber ein begnadetes Tanztalent. Und als Charlie sich vom unscheinbaren Entlein zum Schwan tanzt, fällt sie einem besonderen Mann auf... (Quelle: Klappentext) Auf den allerersten Blick erinnert "Wenn die Liebe tanzen lernt" schon sehr stark an das Romanklischee eines modernen Aschenputtelmärchens: Arme Auswandererfamilie in Chinatown, Mädchen kehrt den chinesischen Traditionen den Rücken, um ihre Träume zu verwirklichen und findet dabei auch noch die Liebe. Jean Kwok hat diese Idee, die natürlich nicht neu ist, mit sehr viel Herz und Gefühl umgesetzt. Vor allem ist die ganze Geschichte um Charlie sehr authentisch erzählt, wahrscheinlich auch deshalb, weil die Autorin aus ihren eigenen Erfahrungen schöpfen konnte. Sie wusste genau von was sie da schreibt. Kwoks Familie ist selbst von Hongkong nach Brooklyn emigriert, besser gesagt nach China Town. Dort hatte sie mehrere Jobs auf einmal, um sich über Wasser zu halten und hat irgendwann den Weg zum Tanz gefunden, genau wie ihre Protagonistin Charlie. Ihre eigenen Erlebnisse lässt Jean Kwok wunderbar in ihr modernes Märchen miteinfließen und macht es nur noch realer und greifbarer. Besonders gut hat es mir gefallen in eine mir fremde Kultur einzutauchen. Charlies Vater stellt in einem Restaurant auf traditionelle Art Nudeln her. Und auch sonst sind ihm die chinesische Welt und Tradition viel näher als die Amerikas. Ich habe viel über typisch chinesische Rituale und Denkweisen gelernt. Sehr interessant war auch das Einbringen der traditionellen chinesischen Medizin, die zum Tragen kommt, als Charlies Schwester Lisa erkrankt. Charlie ist zwar Chinesin, aber trotzdem in Amerika geboren und aufgewachsen. Im Gegensatz zu ihrem Vater ist die im Herzen Amerikanerin und versucht die Tradition und die Werte Chinas mit denen Amerikas zu verbinden, was ihr anfangs alles andere als leicht fällt. Sie muss erst erkennen, dass sie sich nicht für eines von beiden entscheiden muss. Auf diesem Weg reift Charlie heran und wird zu einer jungen modernen Frau, auf die ihre Familie unheimlich stolz sein kann. Ein Roman, der mich mit der Tiefe seiner Worte wirklich überrascht hat. Da kann man nur wieder sagen "Don´t judge a book by it´s cover". Ich vergebe vier von fünf Schmetterlingen:

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