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Rezension zu
Kräuter der Provinz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kräuter der Provinz

Von: fraeulein_lovingbooks
22.11.2015

Inhalt Bürgermeisterin Therese liebt ihre schwäbische Heimat – Wiesen mit sattgelbem Löwenzahn, ein paar sanft geschwungene Hügel und mittendrin Maierhofen. Doch die jungen Leute ziehen weg, und der Dorfplatz wird immer leerer. Als Therese krank wird und das Dorf kurz vor dem Aus steht, raufen sich alle Bewohner zusammen – seien es die drei Greisen, die immer auf der Bank sitzen, der linkische Metzgermeister Edi oder die schüchterne Christine. Und sie haben nur noch ein Ziel: ihre schöne kleine Stadt zu retten und das erste Genießerdorf entstehen zu lassen – einen Ort, an dem der echte Geschmack King ist! (Quelle: Bloggerportal ) Meine Meinung Zuerst möchte ich mich bei dem Bloggerportal und dem Blanvalet Verlag (Sebastian Rothfuss) für das Rezensionsexemplar bedanken :) Am Beginn des Buches war ich etwas irritiert von der Erzählweise der Autorin, habe mich aber schnell daran gewöhnt und wollte nicht mehr aufhören zu lesen – die Geschichte hat mich gepackt und ich war traurig, als ich die letzte Seite erreicht hatte. Gerne hätte ich noch mehr über dieses kleine idyllische Dorf gelesen – für mich ist die Geschichte auch noch nicht zu Ende: Der Cliffhanger am Ende des Buches schreit förmlich nach einer Fortsetzung, zumindest für mich. Mal schauen, ob die Autorin noch etwas mit Maierhofen plant ;) Die eigentliche Hauptperson in der Geschichte ist die Bürgermeisterin und Wirtin der “Goldenen Rose”, Therese. Sie erfährt, das sie an Krebs erkrankt ist und muss sich nun überlegen, wie es mit ihrem Gasthaus und dem kleinen Dorf weitergeht, wenn sie im Krankenhaus und in der Reha ist. Durch Zufall sieht sie ihre Cousine Greta (nun erfolgreiche Geschäftsfrau), die sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat, bei einer Preisverleihung im Fernsehen und es kommt ihr die rettende Idee – Greta muss nach Maierhofen und das Dorf aufmöbeln. Therese schickt ihre Freundin Christine vor, Greta lässt sich erweichen – was natürlich auch an der erfundenen EU-Subventionierung für Maierhofen liegt – und kommt ins Dorf. Für Greta ist es auch ein entspannen vom Stress in der Großstadt und langsam verliebt sie sich in den kleinen Ort und seine besonderen Vorzüge, wie z.B. selbstgemachtes Brot vom Bäcker oder den eigenen Käse aus der Käserei. Alles hat einen ganz besonderen Geschmack und wird nur saisonal mit Früchten oder Kräutern aufgepeppt. Da kommt ihr die zündende Idee – ein Genießerdorf. Bei den ersten Überlegungen für das neue Image muss Therese reinen Tisch machen und konfrontiert ihre beste Freundin Christine und ihre Cousine Greta mit ihrer Krankheit und gibt zu, das sie die Subvention von der EU nur erfunden hat. Kurz fällt die Idee wie ein Kartenhaus zusammen, doch die beiden Damen haben schnell einen neuen Plan… Therese steht bis zur Mitte des Buches wirklich im Vordergrund der Geschichte und wird später zur Seite geschoben, was ich wirklich schade fand. Für mich war sie die zentrale Rolle in der Story und hat die nicht verdient. Sie hilft natürlich nicht aktiv beim “Wiederaufbau” des Dorfes, aber sie ist immer noch die Bürgermeisterin. Richtung Ende des Buches taucht sie zwar wieder auf, aber trotzdem mehr als Nebenfigur. Besonders gut hat mir ihre Verwandlung nach der Krankheit gefallen. Vorher hat sie nur für´s Dorf und ihren Laden gelebt und nachher steht ihre Gesundheit für sie im Vordergrund. Nun merkt sie auch, das sich ihr Koch, Sam, sehr für sie interessiert und ich hatte eigentlich auf eine Liaison der beiden gehofft… Greta fühlt sich in ihrem Job nicht mehr Wohl und freut sich auf sie “Auszeit” in Maierhofen – nur fehlen ihr lange die Ideen. Sie verzweifelt, bekommt eine klasse Idee und fällt aus allen Wolken als sie von den erfundenen Geldern hört. Doch sie hat sich schnell gefasst und entwickelt eine kostengünstigere Alternative. Auch sie verändert sich massiv in Maierhofen. Sie hat auf einmal “richtige” Freundschaften und nicht mehr diese flüchtigen Bekanntschaften aus der Stadt – auch ein Mann hat es ihr angetan, Vincent, der Handwerker des Dorfes. Er hat eine schwierige Beziehung hinter sich und Greta Angst vor einer Beziehung, da sie noch nicht sicher ist, wie ihr Leben weitergehen wird. Es ist wirklich süß, wie die beiden miteinander umgehen. Christine war jahrelang nur die Ehefrau und die Hausfrau – nun wird sie dank Thereses Abwesenheit zur neuen Wirtin der “Goldenen Rose” und gleichzeitig auch zu Gretas Partnerin bei der Planung für das Genießerdorf. Sie blüht auf, jeder wundert sich über sie – nur dem Ehemann gefällt es überhaupt nicht. Er fühlt sich vernachlässigt und möchte nicht, das seine Frau so im Mittelpunkt steht. Die Rolle steht nur ihm zu – meint er. “Kräuter der Provinz” ist kein typischer Frauenroman, sondern viel mehr. Es geht um alte Werte und alte Handwerkerkunst, die im Laufe der Zeit in vielen Ecken der Republik verloren gegangen ist. Vielerorts wird auf Industrieware gesetzt – teilweise mit unbekannten Herkunft. In Maierhofen, dem Hauptspielort des Buches, wird vieles aus eigenen Anbau oder aus der Region verarbeitet. Sei es die Käserei, die mit den eigenen Kühen Milch produziert und diese dann für den eigenen Käse verwendet. Die Schlachterei, die noch selbst schlachtet und die Würste stets mit Kräutern aus dem Dorf verfeinert oder sich an vegetarische Würste traut. Die Kräutermischungen, die aus den Kräutern der Umgebung hergestellt werden, oder auch die Bäckerei, die ihre Kuchen nur mit saisonalen Obst anbietet, das es auch wirklich nur zu der Zeit gibt, in der das Obst gibt. Das Dorf lebt mit den Jahreszeiten und es hält zusammen. Jeder hilft jeden als es an die Renovierung des Dorfes geht – hier merkt man noch den Gemeinschaftssinn, den es in vielen größeren Städten nicht mehr gibt. Ich finde es wirklich beeindruckend und hoffe, das es noch ein paar dieser besonderen kleinen Orte in Deutschland gibt, die genau so sind. Ein wunderschöner und lesenswerter Roman, der in jedem Regal stehen sollte! Klare Lese- und Kaufempfehlung!!! Schönstes Zitat “Liebe ist nichts für Feiglinge, das hast Du selbst gesagt. Es hat uns beiden an Mut gefehlt.” (Greta, S. 418) 🌟🌟🌟🌟🌟 Sterne

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