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Rezension zu
Farbenblind

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein hoch motiviert geschriebener Thriller

Von: Silke Schröder, hallo-buch.de
24.11.2015

Die forensische Psychiaterin Dr. Jenna Ramey kann die emotionalen Reaktionen von Menschen in farblichen Tönen wahrnehmen. Und sie nutzt diese Fähigkeiten für ihr Profiling, denn niemand ist besser als sie in der Lage, Emotionen bei Zeugen und Verdächtigen zu erkennen und sie blitzschnell zu deuten. Sie hat aber auch ein ernstes Problem: Ihre eigene Mutter ist eine gefährliche soziopathische Mörderin, die gerade in der geschlossenen Psychiatrie auf ihren Prozess wartet. Als das FBI einen Massenmörder festnimmt, der mit einem Komplizen in einem Vergnügungspark wahllos auf Menschen geschossen hat, soll Jenna die Vernehmungen übernehmen, denn Isaak will mit niemand anderem reden. Der Komplize ist weiterhin auf freiem Fuß, und Jenna merkt schnell, dass noch mehr hinter dieser scheinbar sinnlosen, furchtbaren Aktion steckt – aber was? In “Farbenblind” gibt die Autorin Colby Marshall einen spannenden Einblick in die Synästhesie. Das ist eine sehr seltene neurobiologische Auffälligkeit, bei der Empfindungen mit scheinbar überhaupt nicht damit in Zusammenhang stehenden Reizen verbunden sind. Die meisten Synästhetiker sehen Worte und Zahlen in Farbe. So auch Marshalls Heldin, die forensische Psychiaterin Dr. Jenna Ramey, die menschliche Reaktionen in Farben sieht. Die Autorin, die selbst Synästhetikerin ist, gelingt mit “Farbenblind” ein spannender Thriller rund um dieses Phänomen. Peu à peu führt sie mehrere Handlungsstränge ein, um uns dann in kurzen Kapiteln durch eine temporeiche Story zu jagen. Dabei überrascht sie mit der einen oder anderen ungewohnten Wendung, bei der allerdings das Zwischenmenschliche mitunter ein wenig auf der Strecke bleibt. So verliert Marshall über die Beziehungen zwischen Jenna, ihrem Ex und dem gemeinsamen Kind nur wenige Worte. Dennoch: Insgesamt ist “Farbenblind” ein hoch motiviert geschriebener Thriller, der sich mit einem sehr interessanten neuropsychologischen Phänomen befasst. Und wer Synästhesie zu buchstabieren weiß, ist nicht mehr so leicht zu schocken!

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