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Rezension zu
Der Fall Kallmann

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gute Krimiunterhaltung ohne viel Blutvergießen

Buchhandlung am Markt, Aachen
Von: Stephanie Wolff-Rohe aus Aachen
05.11.2017

Leon Berger, Gesamtschullehrer in Stockholm, hat seine Frau und seine Tochter bei einem Schiffsunglück vor der afrikanischen Küste verloren. Als er per Zufall Ludmilla, eine Freundin aus Studienzeiten, trifft, die ihm von einer freigewordenen Stelle an ihrer Schule in Nordschweden erzählt, bietet sich für die ihn die Möglichkeit eines Neuanfangs. Er wechselt Wohnort und Arbeitsplatz. Als er seine neue Stelle antritt, erfährt er, dass sein Vorgänger Eugen Kallmann nicht etwa einfach nur in Rente gegangen ist, sondern dass er unter verdächtigen Umständen ums Leben gekommen ist. Er wurde in einem verlassenen Gebäude, um das sich etliche Gerüchte ranken, am Fuß einer Treppe tot aufgefunden. Obwohl die Polizei keine Anhaltspunkte für ein Gewaltverbrechen finden konnte, sind viele in der Kleinstadt überzeugt, dass Kallmann ermordet wurde. Leon selbst ist an diesen Gerüchten zunächst nicht besonders interessiert, schließlich kannte er den Lehrer Kallmann nicht. Das ändert sich, als er in seinem Schreibtisch, den er von Kallmann übernommen hat, dessen Tagebücher findet. Sie enthalten überaus kryptische Texte, in denen Kallmann immer wieder behauptet, er könne einen Mörder an dessen Augen erkennen, und tatsächlich sei er einem unaufgeklärten Verbrechen auf die Spur gekommen. Gemeinsam mit einigen seiner Kollegen macht sich Leon daran, das Geheimnis der Tagebücher und den Tod seines Vorgängers zu ergründen. Auch einige Schüler interessieren sich für die Vorgänge. Gleichzeitig kommt es in der Schule zu mehreren rassistischen Übergriffen. Gibt es hier Zusammenhänge? In jedem Kapital dieses Krimis wechselt der Erzähler. Mal beschreibt Leon das Geschehen, mal einer seiner Kollegen oder eine Schülerin von Eugen Kallmann. Und hin und wieder kommt auch eine Person aus der Vergangenheit zu Wort und erhellt so die Vorgeschichte. Nach und nach entsteht dadurch das Gesamtbild der Vorgänge. Diese Erzählweise erinnert an ein großes Puzzle, dessen Bild für den Leser nach und nach immer vollständiger wird. Dabei kommt das Buch - für einen skaninavischen Krimi ist das erwähnenswert - völlig ohne übertriebene Gewaltdarstellungen aus. Die Krimihandlung ergibt sich vornehmlich aus der Personenkonstellation und dem unheilvollen Zusammenwirken von Vergangenheit und Gegenwart. Es bleibt bis zum Schluss spannend und endet mit einer lange angelegten aber dennoch überraschenden Wendung. Gute Krimiunterhaltung ohne viel Blutvergießen.

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