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Rezension zu
Kellerkind

Ruhig und fesselnd zugleich

Von: Cocolinchen
27.12.2015

Das Leben der erfolgreichen und nicht bei allen sehr beliebten Anwältin Rose Benninghoff endet mit einer durchgeschnittenen Kehle. Doch was oder vielmehr wen die Ermittler im Keller des Hauses finden, wirft zusätzlich einige Fragen auf. Dort kauert ein Vierzehnjähriger. Seine Hände mit Blut verschmiert, der Körper von Blutergüssen übersät. Der junge Oliver Baptiste kann sich offenbar an nichts erinnern. Das Team um Hauptkommissar Waechter nimmt die Ermittlungen auf. Bald lässt sich eine Verbindung zwischen dem Jungen und der Toten herstellen. Laurent Baptiste, Vater des Kindes, ist der Exfreund der Toten. Doch was hat sich wirklich zugetragen? Und wer ist nun Opfer und wer Täter? Eines steht jedenfalls fest, so richtig scheint niemand um die tote Anwältin mit ihrer unterkühlten Art trauen zu können. Meine Meinung: Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt, obwohl es eigentlich eher gemütlich und ruhiger zugeht. Der Fund des Kindes im Keller hat etwas Skurriles an sich und irgendwie war mir der Junge am Anfang etwas unheimlich. Woher kommt das ganze Blut, woher die Verletzungen, wie kommt er in den Keller? Auch der erste Auftritt des Vaters, seine Reaktionen auf die Gesamtsituation, wirkte auf mich ein wenig befremdlich. Man hat schnell das Gefühl, dass da irgendetwas nicht in Ordnung ist. Hauptkommissar Waechters Ermittlungsstil hat mir an sich gefallen. Er selbst hat etwas Verschrobenes an sich. In seiner Wohnung stapeln sich alte Zeitungen, die noch darauf warten, gelesen zu werden. Der Küchentisch steht voller Geschirr, in jeder Ecke stapeln sich Kisten voller Dinge aus der Vergangenheit. Lediglich ein paar freigeräumte Wege in seiner Wohnung verbinden das Nötigste, also Sofa, Küche und Bad. Man könnte den Guten wohl als Messie bezeichnen. Warum es mit ihm so weit kommen musste, das weiß er selbst nicht. Waechter als Person ist interessant und man will neben der Auflösung des Falles auch irgendwie unbedingt wissen, was ihm in seinem bisherigen Leben alles passiert ist. Warum er so geworden ist. Er und seine Kollegen geben ein gutes Ermittlerteam ab. Hannes Brandl und Elli Schuster sind sympathische Personen, die das Ganze abrunden. Jeder hat in diesem Fall seinen eigenen Schwerpunktbereich. Mir hat es gefallen, diesem Team bei seinen Ermittlungen über die Schulter schauen zu dürfen. An Aufbau und Sprache von Kellerkind habe ich nichts auszusetzen. Wieder einmal ein Buch, dass man, einmal angefangen, gar nicht mehr zur Seite legen möchte, auch wenn es ruhige Passagen gibt. Und gerade zum Ende hin gewinnt die Handlung doch nochmal an Tempo. Auf jeden Fall etwas für alle Krimi-Fans!

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