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Rezension zu
Cop Town - Stadt der Angst

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Sozialkritisch mit wenig Spannung

Von: Martinas Buchwelten
03.01.2016

Darum gehts: Es ist 1974 in Atalanta, als Kate Murphy, eine junge Frau, die gerade Witwe geworden ist, beschließt Polizistin zu werden. Genau zu diesem Zeitpunkt treibt der Atlanta Shooter, ein Copkiller, sein Unwesen. Aber zu weitaus größeren Hürden wird für Kate die frauenfeindliche Atmosphäre beim Atlanta Police Department. Gemeinsam mit Maggie Lawson, deren Onkel Terry und Bruder Jimmy ebenfalls Cops sind, versuchen sie ihre Arbeit zu machen und den Killer zur Strecke zu bringen...ein wahrlich schwieriges Unternehmen in dieser Zeit voller Korruption, Rassen- und Frauenhass und Gewalt..... Meine Meinung: Als Kate Murphy beschließt Polizistin zu werden, weiß sie noch nicht, was ihr bevorsteht. Ihr Mann ließ sein Leben im Vietnamkrieg und so versucht sie auf ihren eigenen Füßen zu stehen. Nach ihrer Abschlussprüfung empfängt sie am ersten Arbeitstag ein Rudel ungehobelter Kollegen, die sie betatschen, als wäre sie Freiwild. Die wenigen Frauen im Police Department haben es schwer, denn die männlichen Cops sind allesamt rassistisch, frauenfeindlich und die meiste Zeit betrunken. Sie werden von ihren männlichen Kollegen nur zu unwichtigen Einsätzen herangezogen und tägliche Übergriffe gegen sie sind "normal". So haben es Kate und vorallem ihre Kollegin Maggie, deren Onkel Terry und Bruder Jimmy, ebenfalls bei der Polizei sind, sehr schwer ihre Abeit zu erledigen, da ihnen immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Die Polizistenmorde der letzten Zeit machen die Sache nicht einfacher, vorallem da Jimmy beim letzten derartigen Überfall verletzt und sein Partner getötet wurde. Die beiden Frauen bemerken schnell, dass bei Jimmys Aussage etwas nicht stimmen kann.... Karin Slaughter hat in "Cop Town" wieder die 70-iger Jahre aufleben lassen. Bereits in ihrem letzten ins Deutsche übersetzten Thriller "Bittere Wunden" hat sie die gesellschaftspolitischen Themen der 70-er Jahre aufgegriffen: Gewalt, Rassismuss, fehlende Frauenrechte und Schwulenhass. Auch hier sind dies die zentralen Punkte. Die weißen Männer fühlen sich als die "Krönung der Menschheit", alle anderen Rassen oder das andere Geschlecht ist minderwertig. Korruption und Homophobie sind ebenfalls zentrale Themen. Somit ist auch der Hintergrund im Buch düster und bedrückend, die Kritik an der Gesellschaft immer dominierend. So hatte ich oft beim Lesen eine richtige Wut im Bauch.... Auch das Vietnamthema wird des öfteren aufgegriffen....für mich ein typischer amerikanischer Thriller. Die beiden Protagonistinnen sind sehr unterschiedlich und doch ergänzen sie sich sehr gut. Bis vorallem Kate lernt, sich gegen all die körperlichen Attacken und die sexuellen Belästigungen zu wehren und sich durchzusetzen, dauert es eine Weile. Im Laufe des Thrillers taucht man tief in den Alltag der beiden Polizistinnen ein, der alles andere als einfach ist. Dieser wird sehr detailiert erzählt und so vermisst man über weite Strecken die Spannung, die erst am Ende aufkommt und in einem rasanten Finale endet. Schreibstil: Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Kates und aus Maggies Sicht, dazwischen findet man kurze Kapitel eines gewissen "Fox", der der mutmaßliche Täter ist, aber dem Leser sonst unbekannt bleibt. Die Sprache ist ziemlich derb, schon fast vulgär. Wüsste ich nicht, dass eine Frau dieses Buch geschrieben hat, würde ich eher auf einen männlichen Autor schließen. Die Charaktere sind sehr gut getroffen und beschrieben. Irgendwie hat man eine Horde Tom Selleks vor Augen ;) Fazit: Ein Einzelband der Thrillerautorin, der in den 70-iger Jahren spielt. Sozialkritisch und düster. Leider kam bei mir größtenteils über die mehr als 500 Seiten kein richtiges Thrillergefühl und auch wenig Spannung auf. Der gesellschaftskritische Teil wird aber sehr gut erklärt und lässt einem oft sprachlos zurück.

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