Rezension zu
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
Krimiklassiker treffen Agoraphobie
Es mag A.J. Finn als Krimidebütant vielleicht nicht so vertraut gewesen sein, dass es zwar durchaus der Job eines Thrillerautors ist, an den Nerven seiner Leser zu sägen, nicht jedoch, indem man mit hoher Frequenz die Defizite (Alkohol, Medikation, Agoraphobie) der Hauptfigur immer wieder aufs Tapet bringt - dies hätte den Roman im übrigen auch gut hundert Seiten schlanker gemacht (im Zuge dessen hätte auch gerne das allzu offensichtliche Geheimnis um die Familie der Hauptfigur spürbare Kürzungen vertragen). Ein in dieser Hinsicht durchsetzungsfreudiges Lektorat wäre insbesondere wünschenswert gewesen, als "The woman in the window" ansonsten ein durchaus gelungenes Thrillerdebüt darstellt: Die Geschichte ist über jede überraschende Wendung hinweg plausibel konstruiert, dabei mit durchdachten Personen besetzt, was insbesondere auch für die Hauptfigur gilt (da tut A.J.Finn halt nur des "Guten" zu viel) und spielt überzeugend mit Elementen des klassischen Film-Noirs und Psychokrimis hitchcockscher Prägung, die er geschickt in den cineastischen Vorlieben der Hauptfigur spiegelt.
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