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Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mein imaginärer Freund Sam

Von: Belles Leseinsel
21.01.2016

Bei einem tragischen Autounfall verliert die junge Fotografin Alice ihren besten Freund, sie selbst wird schwer verletzt. Als sie aus dem Koma aufwacht, ist ihr imaginärer Freund Sam aus Kindertagen wieder an ihrer Seite. Ist Alice anfangs noch hocherfreut über das Wiedersehen, ändert sich dies schleichend als Sam immer mehr von ihr fordert. Als Alice sich auch noch mit ihrer Jugendliebe Jonathan öfter trifft bahnt sich eine Katastrophe an. Fleur Smithwick lässt es in ihrem Debütroman, den man nicht unbedingt als psychologischen Thriller bezeichnen kann, etwas ruhig angehen und beginnt mit der Hochzeit von Alices Vater. Auf der Heimfahrt ereignet sich dann der tragische Verkehrsunfall, dem ihr bester Freund zum Opfer fällt. Als Alice Wochen später aus dem Koma erwacht, ist Sam an ihrer Seite. Außer Alice kann ihn niemand sehen, für die junge Frau ist Sam jedoch absolut real – sie kann ihn sehen, hören und anfassen. Die Freude über das Wiedersehen ist riesengroß, braucht Alice doch gerade jetzt einen Schulter zum Anlehnen und ausweinen, jemand der sie tröstet und wieder aufbaut. Sam ist rund um die Uhr für Alice da, hilft ihr, unterstützt sie, tröstet sie, doch er fordert auch die volle Aufmerksamkeit von Alice und wird mit der Zeit immer besitzergreifender. Alice kämpft sich zurück ins Leben, fängt wieder an zu arbeiten, doch die Konflikte mit Sam nehmen zu, hinzu kommend die Probleme mit ihrer Familie und ihrem Umfeld, die durchaus wissen, dass Sam wieder da ist und Alice dringend zu einer psychiatrischen Behandlung raten. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass Sam in Alice Leben aufgetaucht ist? Das erfährt der Leser durch immer wieder eingeschobene Rückblenden, die in Alice frühester Kindheit beginnen und ein Leben zeigen, dass man keinen kleinen Mädchen wünscht. Somit wird schnell verständlich, warum Alice sich ihren imaginären Freund geschaffen hat. Doch wie wird man diesen wieder los, wenn er beginnt, immer mehr zu fordern, einem regelrecht die Luft zum Atmen nimmt und man befürchten muss, dass die Menschen, die man liebt, nicht mehr sicher vor ihm sein können? Warmherzig, mitreißend, gefühlvoll und fast durchweg sehr unterhaltsam erzählt Fleur Smithwick ihren Roman, der durchaus auch spannende Momente zu bieten hat, aber so gut wie keine Thrillermerkmale aufweist. Neben der packenden Geschichte, die einige überraschende Wendungen präsentiert und bis zum Schluss schwer vorhersehbar bleibt, sind der Autorin auch die Charaktere gut gelungen. Gerade Sam und seine Beweggründe, die zu seinem Handeln führen, sind nachvollziehbar beschrieben wie auch der Charakter von Alice. Man lernt eine einsame, introvertierte junge Frau kennen, die es von klein auf gewohnt ist, sich selbst überlassen zu sein und nur wenig Freunde zu haben. Aber Alice ist auch eine Kämpferin, was sie im Verlauf der Geschichte mehr als einmal unter Beweis stellen muss. Fazit: Ein bewegender, warmherzig erzählter Roman über einen imaginären Freund, der immer mehr das Leben der Protagonistin beeinflusst.

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