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Rezension zu
Sturm über dem Meer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Sturm über dem Meer

Von: dorli aus Berlin
02.02.2016

Borth/Wales. Ein neues Projekt führt die Archäologin Dr. Samantha Goodwin an die Westküste Wales’ in das beschauliche Fischerdorf Borth. Hier hat ein Sturm die versteinerten Baumstümpfe eines versunkenen Waldes freigelegt. Sam freut sich auf die Aufgabe, denn ihre Großmutter Gwen lebt in Borth. Dass Sam bei ihrer Spurensuche auf das Geheimnis um das Verschwinden ihres Großvaters vor 60 Jahren stoßen wird, ahnt sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht… In „Sturm über dem Meer“ erwartet den Leser eine spannende Familiengeschichte über mehrere Generationen mit interessanten Charakteren und rätselhaften Ereignissen. Der versteinerte Wald, der bei Ebbe am Strand von Borth sichtbar wird, ist mit einer Legende verknüpft. Hier soll es einst ein mächtiges Königreich gegeben haben - Cantre’r Gwaelod, das auch als das „walisische Atlantis“ bezeichnet wird. Cantre’r Gwaelod soll untergegangen sein, weil Seithennin, der Wächter der Fluttore, während eines Sturmes betrunken war und seine Pflicht vernachlässigt hat. Sam ist dieser alten Legende auf der Spur und sucht nach Resten von Burganlagen. Als sie zwischen den Baumstümpfen ein Grab mit einer Leiche entdeckt, glaubt sie, ihren vermissten Großvater Arthur gefunden zu haben. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Sam gerät in große Gefahr. Die Geschichte spielt nicht nur im heutigen Borth, sondern zu einem großen Teil auch in den 1950er Jahren. Hier lernt man Gwen als junge Frau kennen und erfährt, was sie in den Nachkriegsjahren alles erlebt hat. Besonders gut hat mir gefallen, dass Constanze Wilken nicht nur von den schönen, heiteren Momenten erzählt, sondern auch von den Problemen der Einwohner berichtet. Gerade die Nachkriegszeit macht der Bevölkerung schwer zu schaffen. Nicht nur die alltäglichen kleinen Sorgen kommen zur Sprache, auch das Leid der Kriegsversehrten und die Rationierungen in der Versorgung sind ein Thema. Schwere Zeiten, die nicht nur Kummer, Entbehrungen und Verzicht im Gepäck haben, sondern auch Neid, Missgunst und Habgier. Constanze Wilken baut durch die Rätsel, die der Fund der Leiche mit sich bringt, eine großartige Spannung auf. Man wird hineingezogen in einen Strudel aus vergangenen und aktuellen Geschehnissen. Stück für Stück werden die zurückliegenden Ereignisse ans Tageslicht befördert - man kann bestens mit den Akteuren mitfiebern und ganz wunderbar über die Hintergründe und Motive, die damals zu dem Mord geführt haben, spekulieren. Sam muss dieses Abenteuer nicht alleine durchstehen, der verwitwete Ex-Marineoffizier Luke Sherman und sein pfiffiger Sohn Max stehen ihr zur Seite. Man merkt diesem Buch auf jeder Seite Constanze Wilkens Liebe zu Wales an. Die schroffe Natur, die tosende See und auch der kleine Küstenort werden detailreich beschrieben und die Eigenart und Schönheit der Landschaft hervorgehoben. „Sturm über dem Meer“ lässt sich angenehm zügig lesen und hat mir mit seiner mitreißenden Handlung nicht nur spannende, unterhaltsame Lesestunden beschert, sondern mir auch Einblicke in die Historie und die Mythen von Wales ermöglicht. Absolute Leseempfehlung.

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