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Rezension zu
Die Rote Wand

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Bildgewaltiger Roman

Von: tamysbuecherwelt
15.02.2016

Allgemeines zu Buch und Autor David Pfeiffer ist gebürtiger Österreicher, wuchs aber in München auf und arbeitete als Journalist für verschiedene Zeitschriften, unter anderem “Stern” und “Vanity Fair”. Seit 2014 ist er der leitende Redakteur der Süddeutschen Zeitung, hat aber mit “Die Rote Wand” nun seinen dritten Roman veröffentlicht. Mir fällt diese Rezension ehrlich gesagt etwas schwer, da ich nicht genau weiß, wie ich das, was ich darüber denke, in Worte fassen soll, aber ich gebe mir Mühe. Vorab sei gesagt, dass mir dieses Buch sehr gut gefallen hat. Kritische Auseinandersetzung Man kann dieses Buch nicht so einfach in gut oder schlecht einteilen. Es ist für mich definitiv kein Roman für zwischendurch, man sollte sich wirklich Zeit dazu nehmen und sich auch ein wenig mit dem Hintergrund auseinandersetzen. Man kann sogar passend zum Buch eine App herunterladen, um sich die verschiedenen Orte, die im Buch vorkommen, anzuschauen. Dies kann ich auch nur empfehlen, wenn man wie ich nicht über den Handlungsort Bescheid weiß, da es so doch anschaulicher ist und man sich über Dimensionen auch etwas besser im Klaren ist. Der Roman ist sehr bildgewaltig geschrieben und gemeinsam mit der App (und auch mit Google ;) ) kann man sich sehr gut vorstellen, wie es damals dort ausgesehen haben muss. Dies führte für mich dazu, dass ich tiefer in die Geschichte eintauchen konnte, aber auch, dass mich das Ganze mehr berührte und teilweise sogar echt runter gezogen hat. Es gibt einige Szenen, bei denen die Soldaten und somit auch das Mädchen auf Berge steigen müssen und das ist so wahnsinnig gut und genau geschrieben, dass ich teilweise das Gefühl hatte, ich wäre selbst dort. Wenn der Autor eines mit Bravur beherrscht, dann das beschreibende Erzählen, ohne das man das Gefühl hat, sich zu langweilen, oder dass nur künstlich Länge geschaffen werden soll. Jeder Satz, der geschrieben wurde, muss auf die ein oder andere Art genau dort sein. Die Geschichte um ein junges Mädchen, dass sich als Junge ausgibt, um ihren Vater wieder zu finden (was übrigens eine wahre Geschichte ist, den Namen des Mädchens erfährt man aber erst am Ende des Buches, während des Buches ist es einfach nur “das Mädchen) , ist ja schon herzergreifend, doch was das Mädchen dann auch noch alles auszuhalten hat, geht wirklich an die Substanz. Gott sei dank war ich noch nie in der Situation des Krieges (und ich hoffe sehr, dass dem auch so bleibt), dennoch fällt es durch die eindringliche Schreibweise nicht schwer, sich in das Mädchen hineinzuversetzen. Mir lief wirklich manchmal ein Schauer über den Rücken und es ist teilweise einfach nur traurig. Was mir besonders gut gefallen hat, war, dass man eigentlich nie wusste, was als nächstes passiert. Bei manchen Büchern hat man ja schon mal so eine Ahnung, aber hier passiert so vieles so plötzlich, als wäre es ein Film. Die Charaktere sind sehr authentisch geschrieben und auch ihre Handlungen scheinen mir sehr menschlich und vor allem kann ich mir vorstellen, dass alles genau so war, in den Zeiten des ersten Weltkrieges. Das Buch ist wirklich sehr interessant und man kann geschichtlich auch wirklich etwas lernen, vor allem aber mehr über die Menschen, die im Krieg waren, erfahren. Es war gewiss nicht durchgehend spannend, sondern oft auch eher informativ und es wird sehr viel beschrieben, ich glaube aber, dass es bei solch einem Hintergrund eben auch nicht anders geht. Lesenswert ist es trotzdem. Fazit Wer Lust hat auf ein bildgewaltiges Buch, mit wahrem Hintergrund, tollen Charakteren und ganz nebenbei auch noch etwas lernen möchte, wer nicht durchgängig Spannung braucht, sondern auch einfach mal an Informationen interessiert ist, wer gern über Menschen in den unterschiedlichsten Situationen liest und ein junges Mädchen bei einem gewaltigen “Abenteuer” begleiten möchte, der sollte dieses Buch lesen.

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