Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Gestern war auch schon ein Tag

Ziemlich hart, aber auch ziemlich gut!

Von: booksinmyworld
19.02.2016

In „Gestern war auch schon ein Tag“ erzählt Finn-Ole Heinrich 8 Kurzgeschichten mit unterschiedlichem thematischen Schwerpunkt, die aber eines gemeinsam haben: Die Gedanken und Gewissenskonflikte der Protagonisten stehen im Fokus jeder Geschichte. Jeder Protagonist befindet sich in einer schwierigen Situation, die mal mehr und mal weniger dramatisch sind. Manchmal steht das Leben eines Menschen auf dem Spiel, manchmal „nur“ die Beziehung. Finn-Ole Heinrich erzählt sehr klar, ohne blumige Metaphern und ausschweifende Sätze. Etwas anderes würde zu der bedrückende Atmosphäre in seinen Erzählungen aber auch gar nicht passen. Jede einzelne Geschichte regt zum Nachdenken an und ist je nach Thematik und persönlicher Situation manchmal wirklich schwer verdaulich. Es ist gut, dass es sich hier um Kurzgeschichten handelt, da man diese ungewöhnliche Härte in den Erzählungen auf lange Sicht nur schwer ertragen könnte. Ich möchte an dieser Stelle nicht den Inhalt jeder Geschichte nacherzählen, da ich damit viel zu viel spoilern würde. Nur so viel sei verraten: Die erste Geschichte von einem Mann, dessen Freundin ein Bein amputiert worden ist sowie die dritte Geschichte bei der ein Junge in einem Kinderheim im Fokus steht, haben mich am meisten beeindruckt, da sie Themen beinhalten, die in unserer Gesellschaft eher totgeschwiegen werden. Die vierte Geschichte über einen Abschied eines Paares fand ich im Vergleich zu den anderen eher nichtssagend und die sechste Geschichte über eine junge, außergewöhnliche Liebe, die mit Abstand die umfangreichste der Erzählungen ist, erschien mir unnötig in die Länge gezogen. Ihr hätte die Kürze der anderen Geschichten gut getan. Insgesamt sind jedoch alle Geschichten absolut lesenswert, weil jede für sich ein Unikat ist, man sie nicht miteinander vergleichen kann, aber vor allem, weil in ihnen Situationen geschildert werden, die zwar in der Realität gar nicht so unalltäglich sind, in der Gesellschaft aber nicht oder nur kaum thematisiert werden. Mein Fazit: Es gibt wenig gut Kurzgeschichten. Jene von Finn-Ole Heinrich sind trotz ihrer Härte oder vielleicht eher aufgrund ihrer Härte lesenswert, weil sie mit schnörkellosen Worten Wahrheiten aussprechen, vor denen die Gesellschaft gerne die Augen verschließt. Ich fand nicht jeden Text grandios, aber die Mehrheit der Geschichten hat überzeugt!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.