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Rezension zu
Die Herren der Grünen Insel

Die Herren der grünen Insel (Kiera Brennan)

Von: Poldi
21.02.2016

Irland ist im 12. Jahrhundert in zahlreiche kleine Königreiche zerschlagen, die sich untereinander bekriegen. Insbesondere Großkönig Ascall und der reiche Riacan sind verfeindet, seit Ascall die Hand von Riacans Schwester Caitlin forderte. Doch bald schon wird die grüne Insel von einer wesentlich größeren Gefahr bedroht: Henry, der König von England, will seine Macht ausdehnen... Dass Kiera Brennan den momentan erfolgreichsten Fantasy-Autoren George R.R. Martin verehrt, merkt man ihrem Debutroman „Die Herren der grünen Insel“ deutlich an. Zwar hat sie keinerlei fantastischen Elemente verbaut, sondern einen sehr authentischen und gut recherchierten historischen Roman vorgelegt. Aber die Vielfalt an Charakteren, die oft abrupten Wechsel zwischen den einzelnen Handlungssträngen, die Vielschichtigkeit und auch die Brutalität sind schon recht nah am großen Vorbild. Der Leser benötigt hier schon gleich zu Beginn viel Aufmerksamkeit – und ein gutes Namensgedächtnis, denn viele wiederkehrende Rollen wollen eingeprägt werden, und das mit einer umfassenden Vergangenheit, wichtigen Eigenschaften und der aktuellen Situation. Da die Namen recht fremdartig klingen, ist das Glossar am Ende eine wichtige Unterstützung, um den Überblick zu behalten, dennoch fiel mir dies recht schwer. Doch es lohnt sich, dieses Hindernis zu überwinden, denn neben der Handlung überzeugt auch die sehr dichte Atmosphäre. Die Kultur des Irland des 12. Jahrhundert mit seinen oft grausamen Sitten und dem rauen Umgang wird sehr lebendig und nahbar dargestellt. Die Geschichte entwickelt sich dabei eher langsam weiter, entfaltet aber gerade dadurch seinen großen Reiz. Es ist der Detailreichtum, der so bestechend ist, auch wenn die Autorin es manchmal etwas zu gut gemeint hat und manche Szenen arg in die Länge gezogen hat. Die verwendete Sprache ist sehr eingängig, weil sie in sich so stimmig ist. Der altertümliche Einschlag ist dabei zumindest anfangs gewöhnungsbedürftig. Doch hat man sich hier einmal eingelesen, begeistert diese sehr eindringliche und bildreiche Sprache, die viele poetische Bilder bietet. So wird die Atmosphäre der Handlung noch einmal gesteigert. „Die Herren der grünen Insel“ ist ein historischer Roman, der die Atmosphäre des alten Irlands sehr eindringlich schildert. Die alles bestimmenden Fehden der Königreiche, die sehr intensiv geschilderten Sitten, die sehr lebendigen und harten Charaktere, die bei weitem nicht immer sympathisch erscheinen, die Dichte der Handlung mit ihren zahlreichen Strängen – das alles vermischt sich zu einem sehr gekonnten Erstlingswerk, der mit einigen langwierigen Passagen und einer gewissen Unübersichtlichkeit jedoch auch kleinere Schwächen offenbart.

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