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Rezension zu
Die Schönen und Verdammten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Für Fans von "Gatsby" mit viel Ausdauer

Von: Annalena aus Erfurt
28.02.2016

„Jedenfalls wurde das Schreiben zu einer Methode, Niederlagen zu kompensieren, und zu einem Mittel, Anerkennung zu finden, vor allem aber zu einem ständigen Akt der Selbstdefinition. Nichts schien real, bevor er nicht darüber geschrieben hatte, und so wurde die Literatur ein Versuch herauszufinden, wer er eigentlich war.“ Nachwort von Tilman Höss Wie viel von Fitzgerald spiegelt sich in der Figur Anthony Patch im Roman wieder? Er ist melancholisch, egoistisch und nie zufrieden. Auch die Beziehung zu seiner großen Liebe Gloria bringt ihn nicht an sein Ziel. Beide werden Opfer des wilden, glitzernden „Jazz Age“. Das unglaublich lange Buch bringt einem die Personen sehr nahe. Mit ihnen taumelt man von einer Alkoholeskapade zur nächsten und wird auch in den Kater danach hineingezogen. Trotz der angeblichen „Bestimmung“ füreinander brauchen die Liebenden eine Weile um völlig zueinander zu finden und umso schneller bilden sich hinter der schillernden Fassade Ehekrisen ab. Gloria: „Denn jetzt war sie verliebt und auf dem Weg zu der immerwährenden Romanze, die ein Synthese aller Romanzen sein sollte; dennoch machte der Gedanke an diese Männer sie traurig, der Gedanke an Mondschein und Kitzel und Küsse. Die Vergangenheit, ihre Vergangenheit – welche Seligkeit! Sie war überschäumend glücklich gewesen.“ Für sie ist ein extravaganter Lebensstil selbstverständlich und auch Anthony lädt regelmäßig Freunde zu einer Party ein. Als das erwartete Erbe seines Onkels ausbleibt, treiben sich die beiden in den Ruin, da es ihnen nicht möglich scheint sich einzuschränken. Immer wieder treten Meinungsverschiedenheiten auf, die selten geklärt werden. Doch die herrlichen Streitgespräche lassen den Leser schmunzeln über die Schlagfertigkeit, Naivität und teilweise Belanglosigkeit. Ich habe ständig geschwankt zwischen Mitgefühl und Unverständnis. Trotz der stellenweisen Langatmigkeit konnte ich nie aufhören mitzufiebern.

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