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Rezension zu
Das Mädchen mit dem Fingerhut

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das Kind ohne Namen

Von: Mel Bücherwurm
05.03.2016

Das Cover von "Das Mädchen mit dem Fingerhut"erweckte meine Neugier. Erstens klang der Titel recht interessant und zweitens waren es die Augen des Mädchens, die mich regelrecht anrührten. Ich fragte mich, warum sie so emotionslos erscheinen oder vielleicht auch eine gewisse Resignation in ihnen zu lesen ist. Vielleicht ist es auch Traurigkeit? Unterschiedliche Interpretationen kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen und nachdem ich das Hörbuch nun beendet habe, könnte ich den Blick nun als trostlos, schutzsuchend oder eben doch als Augen betrachten, die eine Menge gesehen haben und diese verarbeiten müssen. Yiza ist ein Kind, ein kleines Mädchen und auf sich alleine gestellt. Der Onkel schickt sie zum Betteln und irgendwann kommt der Onkel nicht zur verabredeten Zeit zurück, um Yiza abzuholen. Was tun, wenn man nicht weiß wohin und die Nächte kalt sind? Hunger, Frieren und Angst werden verdeutlicht. Ein kleines Mädchen irgendwo in Westeuropa. Nicht utopisch, denn wenn wir uns unsere Welt betrachten, ist sicherlich nicht nur ein kleines Mädchen hilflos und allein unterwegs. Angewiesen auf Hilfe und Menschen, die sich kümmern. Es sind einige, die Yizas Weg kreuzen und ihr Hilfe anbieten durch Essen, Trinken und Wärme. Als Yiza ins Heim kommt, gerät sie in die Obhut zweier Jungen. Sie verlassen das Heim und kämpfen sich alleine durch, ohne die Hilfe Erwachsener und erneut wird gegen Hunger und Kälte gekämpft. Brutal ehrlich und ich rate zwischen den Zeilen zu hören. Leider hat mir die Stimme des Autors nicht wirklich gefallen. Es hat mich nicht packen können, denn mir fehlte oft die richtige Betonung und Emotionen wurden auch nicht immer verdeutlicht. Die Story rund um Yiza ist authentisch und ging mir auch recht nah, dennoch hätte ich aufgrund des Klappentextes mehr erwartet. "Das Mädchen mit dem Fingerhut" ist ein Hörbuch ohne Hoffnung und ohne Wohlfühleffekt. Es regt zum Nachdenken an und hinterlässt hier und da echtes Grauen. Ein Kind ist unterwegs und auf Hilfe angewiesen. Als Hilfe naht, wird diese erschlagen und hat mich sehr bestürzt, denn für Yiza hätte es vielleicht die Chance auf ein Zuhause geboten. Genervt hat mich, das Worte oft wiederholt wurden, um Sprachbarrieren zu verdeutlichen. Sinnig auf der einen Seite, aber in einem Hörbuch etwas gewöhnungsbedürftig. Eine eingeschränkte Hörempfehlung, da ich irgendwie das gewisse Etwas vermisst habe. Lag es an der vorgetragenen Stimme oder einfach an den blassen Protagonisten? Ich kann es leider selbst nicht benennen, Vielleicht war meine Erwartungshaltung auch einfach zu groß?

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