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Rezension zu
Die Herren der Grünen Insel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Hat sich was geändert?

Von: CogitoLeider
05.03.2016

Ich muss gestehen, dass ich mit irischer Geschichte und auch mit den meisten irischen Büchern nicht viel anfangen kann. Vielleicht liegt es am sehr katholischen Umfeld, vielleicht an der ständigen Kälte, ich weiß es nicht, jedenfalls fehlt mir einfach das Irland-Gen. Nichtsdestotrotz war mir nach einem wirklich langen historischen Hörbuch und da kam 'Die Herren der grünen Insel' genau richtig. Und ja, ich hatte ein wenig Angst davor. Allerdings haben mich einige Aspekte dieses Hörbuchs dann doch überzeugt. Zum einen die Zeitlosigkeit der Handlung, denn was wir gerne in die weite Vergangenheit verbannen wollenb, geschieht auch heute wie eh und je. So zum Beispiel der kriegstreibende Waffenhändler, der mich mit seinen Aussagen echt beeindruckt hat. Gerade, weil sie so aktuell sind, obwohl es 850 Jahre her ist. Natürlich weiß ich nicht, inwieweit Kiera Brennan hier schriftstellerische Phantasie hat walten lassen. Ist aber auch egal, die Botschaft bleibt bestehen und möglich ist es natürlich sowieso. Die Autorin schwelgt in der Beschreibung der Charaktere, was mir sehr gut gefallen hat. So werden sie tatsächlich zu lebenden Personen, deren Motive manchmal ein wenig befremdlich sind, am Ende aber nachvollziehbar und verständlich. Auch wenn ich mir manches anders gewünscht hätte. So fehlte mir eine Person, mit der ich wirklich mitleiden konnte. Dazu gibt es einfach zu viele und die Perspektivwechsel machen das nicht einfacher. Denn kaum hat man sich mit einem Protagonisten 'angefreundet', schon wird er irgendwie unsympathisch oder auch einfach zu intrigant. Denn ja, es geht viel um Intrigen und Hinterhältigkeiten - neben all dem Gemetzel. Zwei Personen hatten durchaus Potential zu viel Tragik und Sympathie, aber für mich schafft es Kiera Brennan nicht, den letzten Funken zu entzünden, was ich sehr schade fand. Insgesamt aber hat sie ein Werk geschaffen, das mir Irland und seine Geschichte etwas näher gebracht hat, wenn auch der Eindruck bleibt, nicht mehr wissen zu müssen. Obwohl es einiges erklärt. Reinhard Kuhnert liest wunderbar. Er schauspielert wenig und wenn, dann an den richtigen Stellen, und meistert die irischen Eigennamen meiner Meinung nach sehr gut. Eine gelungene Umsetzung, wie ich finde. Fazit? Sicherlich ein Muss für Irland-Fans, für mich ein historischer Roman, bei dem ich wenig Sympathie für die Protagonisten aufbringen konnte.

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