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Rezension zu
Die Herren der Grünen Insel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kampf um Irland im dunklen Mittelalter

Von: Suhani
16.03.2016

Innerer Klapptext: (Kein direkter Spoiler, aber mit dem Klapptext ausführlicher. Wer ihn lesen will, einfach mit der Maus Markieren) Archaische Gewalt und große Gefühle im mittelalterlichen Irland: König Diarmait von Leinster und König Tigernán von Breifne führen seit vielen Jahren Krieg. Als Diarmait unterliegt, ist auch einer seiner treuen Untertanen, der reiche Landbesitzer Riacán O'Bjólan, dem Feind schutzlos ausgeliefert. Der gefürchtete Krieger Ascall von Toora, ein enger Verbündeter von Tigernán, nutzt hingegen dessen Triumph, um sich für eine einstige Demütigung zu rächen. Doch er begeht einen verhängnisvollen Fehler und wird zur Heirat mir der Frau gezwungen, die er eigentlich bestrafen wollte. Unterdessen verhilft der Skrupellose Waffenhändler Pól dem besiegten König Diarmait zur Flucht. Er will unbedingt verhindern, dass in Irland Frieden herrscht, und schlägt ein gefährliches Bündnis vor. Diarmaits Tochter Aoife begleitet ihren Vater ins ferne Aquitanien. Am Hof der schillernden Königin Eleonore genießt sie nicht nur jeden erdenklichen Luxus, sondern lernt überdies, finstere Intrigen zu spinnen.... Der Kampf und die Grüne Insel ist noch lange nicht entschieden - er hat eben erst begonnen. Für dieses Leseexemplar bedanke ich mich recht herzlich beim Bloggerportal und dem Verlag blanvalet, die so nett waren und meine Anfrage positiv beantwortet haben! Ich hatte vor her schon einige Rezensionen über diese Buch gelesen und die haben mich zusammen mit dem Klapptext einfach neugierig gemacht. Unter diesen Rezensionen waren auch einige bei, bei denen das Buch wegen der vielen Personen und der alten Schreibweise der Namen nicht ganz so gut weg kamen. Ich hatte weder mit dem einen noch mit dem anderen Probleme. Die Personen waren alle im Anhang mit der Lautsprache erklärt und beschrieben. Auch ist im Anhang die Hierarchie der Herrscher an Hand eines Baumes sehr gut dargestellt. Eine historische Zeittafel ist ebenfalls im Anhang zu finden und vorne im Deckel ist eine Karte mit den Schauplätzen. Außerdem mache ich mir persönlich gar nicht soviel Gedanken über fremde Namen in einer Geschichte und lese sie in Gedanken so wie sie mir am leichtesten "über die Zunge" kommen. Ich lese das Buch ja nur für mich und niemanden vor. Auch mache ich mir keine großen Gedanken über einen realen historischen Hintergrund und nehme die Gegebenheiten in der Geschichte so hin wie sie kommen. Da stört es mich auch nicht, wenn die Autorin einige Ereignisse ihrer Geschichte angepasst hat, wie sie selber noch am Ende des Buches erklärt. Und vielleicht war ich deswegen auch gleich von Anfang an in der Geschichte drin - mitten im Geschehen so zu sagen. Ich gebe zu, ich mag eigentlich keine Prologe, aber bei diesem hier hatte man gleich einen Eindruck wie (einer) der Hauptprotagonisten aufgewachsen ist und man konnte verstehen wieso er so ist, wie er ist. Dann werden die einzelnen Abschnitte immer mit einer Jahreszahl versehen, so das der Leser auch über den zeitlichen Rahmen den Überblick behält und die einzelnen Kapitel sind immer aus der Sicht einer der Hauptcharaktere, wobei der Schreibstil immer aus der Erzählperspektive bleibt. Es gibt sieben Hauptfiguren, die immer jeweils ein Kapitel abwechselnd einnehmen und das sind: Acsall - der grausame Großkönig von Toora Aofie (Iifa) - eine Tochter vom irischen König Diarmait MacMurchada (Dirmat MacMurcha) Riacán (Rickan) O´Bjólan - ein reicher Grundbesitzer aus dem Umland von Dublin und mit Ascall verfeindet. Caitlín (Kätlin) - Ricáns Schwester, eine starke Frau Faolán (Fäilan) - Ricáns Bruder, ein Barde Pól - ein Händler, der immer seinen Vorteil im Blick hat Róisín (Roschihn) - seine Tochter, die viel Ähnlichkeit mit ihrer toten Mutter hat, die einzige große Liebe von Pól, und deren Ähnlichkeit sie immer wieder in Gefahr bringt. Dazu gibt es noch die ganzen Familienangehörigen, die Könige und andere Figuren die dem einen oder anderen nahe und weniger nahe stehen. Das Ganze ergibt eine wirklich spannende und interessante Geschichte im dunklen Mittelalter, voller Macht, Intrigen, Mut, Angst, Liebe und Kriege um die Herrschaft über Irland, mit allem was dazugehört. Einige Personen mag man vielleicht mehr als andere, aber ich konnte mich in jeder hinein versetzen, mit all ihren Beweggründen zu kämpfen - was nicht immer heißt, das man zum Schwert greifen muss. Die Charaktere entwickeln sich mit der Geschichte zusammen. Bei Personen die im ersten Augenblick hart und unnachgiebig erscheinen, erkennt man später einen ganz anderen Hintergrund, genauso bei Personen die zu Anfang als weich und sensibel erscheinen und bei denen dann doch ganz andere Eigenschaften zum Vorschein treten. Wer vorher ängstlich und unscheinbar war, lernt wie man durch Intrigen jemand werden kann und ein anderer macht sich durch geschicktes unterwandern sich den Krieg zum eigenen Nutzen. So vielfältig wie die Geschichte Irlands einst war, so vielfältig und vielschichtig sind die einzelnen Personen und totgeglaubte und heimatlose müssen nicht unwiderruflich machtlos sein ..... Ich möchte jetzt auch gar nichts weiter von der Geschichte selbst verraten, da die Klapptexte das Geschehen schon sehr gut wiedergeben, weil ich nichts vorweg nehmen möchte, aber ich war von einigen Wendungen doch überrascht. So das ich finde, das jeder die Geschichte selber erleben sollte. Meiner Meinung nach ist es auf jeden Fall eine spannende Geschichte, die auch in die Tiefe geht und bei der einiges zu Tage kommt, was nicht nur mit Kriegsführung zutun hat. Trotz alle dem zeigt sie aber auch die Grausamkeit des Krieges um Irland, und zwar aus der Sicht des "kleinen Mannes" und nicht der Adeligen. Denn wie die Autorin im Anhang auch schreibt, wollte sie die Geschichte mit den Augen der kleinen Bevölkerung erzählen, da diese in den meisten aller historischen Romanen immer zuwenig bis gar keine Beachtung bekommen. Denn auch wenn die meisten Hauptprotagonisten Adelige sind, so bekommt man mit dieser Geschichte gezeigt, was die Kriege für das Land und deren Bevölkerung bedeutet und was das alles mit sich brachte. Das ganze Elend wie Hunger, heimatlos zu sein, versklavt zu werden, wem man noch trauen kann und wem nicht - von dem letztendlich auch die Adeligen der Insel nicht verschont blieben. So begeistert wie ich von dem Buch auch bin, so hab ich doch zum Schluss ein kleines Manko. Vor dem Ende des Buches ließ die Spannung ein kleines bisschen nach, es plätscherte ein wenig dahin, als wenn alles schon so gut wie vorbei wäre. War und ist es aber noch nicht. Irland ist noch nicht befreit! Der Krieg um Irland ist noch nicht entschieden, es finden sich Menschen wieder und es gibt Abschiede und Versprechungen, neue Pläne werden geschmiedet und die Hoffnung ist noch lange nicht aufgegeben. Außerdem hört das Buch dann doch noch mit einem Ereignis auf, das mich mit einem "boah, diese Hexe!" zurück gelassen hat. Alles in allem macht das den kleinen Durchhänger wieder wett und meine Begeisterung bleibt ungebrochen, so das ich nun mit Spannung und Ungeduld auf den nächsten Teil warte - denn: Zitat der Autorin: [...] Dies war der Anlass für lange, blutige Kämpfe, doch das ist eine andere Geschichte, die ich Ihnen ein anderes Mal erzähle ... Mein Fazit: Düsteres Mittelalter, interessante Charaktere mit Tiefgang, Intrigen, Liebe, Hass, Grausamkeiten, Elend, Macht und Ohnmacht in einem Krieg um die Herrschaft Irlands. Wer all das mag, sollte auf jeden Fall dieses Buch lesen!

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