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Rezension zu
Das Lied von Eis und Feuer

Hochwertiges Malbuch mit zweifelhafter Motivauswahl

Von: horrorbiene
18.03.2016

Malbücher für Erwachsene sind gerade voll im Trend. Sie dienen nicht nur zur Entspannung, sondern man kann damit seine Kreativität ausleben. Da ich gern male und zeichne, kann ich mich diesem Trend nicht entziehen, so bin ich bereits stolze Besitzerin von ein paar Exemplaren und dieses hier ist nun meine neueste Errungenschaft. Da ich die Bücher alle gelesen habe und die Serie liebe, habe ich mich auf dieses Malbuch schon lange gefreut. Auf englisch ist es bereits seit einiger Zeit erhältlich und so habe ich bereits das eine oder andere Bild in voller ausgemalter Pracht bewundern können und nun kann ich auch selbst tätig werden. Das Buch ist folgendermaßen aufgebaut: Auf der jeweils linken Seiten befindet sich ein Zitat aus einem der Bücher, allerdings ohne Seitenangabe, so dass eine Übersetzung auch tatsächlich sinnvoll ist. Auf der rechten Seite befindet sich das Bild zum Ausmalen. Das Buch startet mit den Wappen der Häuser Stark, Baratheon, Lennister, Arryn, Tully, Tyrell, Graufreud, Martell und Targaryen. Einen Eindruck von diesen Wappen erhält man hier. Im Anschluss werden einige einzelne Charaktere (z.B. Cersei, Sansa und Varys) dargestellt. Es folgen einige szenische Darstellungen wie z.B. die Kinder des Waldes und Darstellungen von Orten wie z.B. Winterfell, der rote Bergfried usw. Auch einige Kampfszenerien sind zu finden, wie auch Daenaerys’ Drachen und ein Schattenwolf. Das Format ist dasselbe wie z.B. bei den Büchern von Johanna Basford (z.B. Enchanted Forest/Mein Zauberwald) und Kerby Rosanes (Animorphia), was mir persönlich sehr gut gefällt, da es quadratisch ist. Ich kann es nicht verhehlen: Manche der Abbildungen erfordern schon einiges an Können, möchte man nicht, dass die fertigen Bilder nachher aussehen, als hätte es ein Kind aus der Grundschule ausgemalt. Das ist vor allem bei Zeichnungen mit Menschen der Fall. Meine persönlichen Favoriten in diesem Buch sind ganz klar die Wappen. Ich finde Wappen als solches schon sehr schön und hier sind sie zusätzlich mit dem Leitspruch des Hauses und einem wundervollen Hintergrund versehen. So ist es nicht verwunderlich, dass ich mich zuerst darauf gestürzt habe. Weitere Highlights für mich sind die Tierdarstellungen! Auf die freue ich mich auch sehr. Das Papier und die Auswahl der Stifte: Das Papier in dieser deutschen Ausgabe ist ordentlich dick und somit theoretisch für viele verschiedene Maltechniken geeignet. Mein Anspruch ist klar der, dass (auch wenn ich das Buch wahrscheinlich nie vollständig beenden werde) beim Durchblättern ein schönes Gesamtbild entsteht, also auch die Zitateseiten nicht mit durscheinenden Motiven verunstaltet werden. Ich selber habe das Ausmalen daraufhin mit verschiedenen Stiften gestestet bzw. angetestet: - Buntstifte auf Pastellkreide-Basis (Polychromos von Faber-Castell) lieferten hervorragende Ergebnisse mit der Einschränkung, die ich unten erläutere. - Aquarell-Buntstfifte (Albrecht-Dürer von Faber-Castell) ließen sich prima auftragen und vermalen, allerdings ist dieses Papier kein reines Auaqrellpapier, so dass es vor dem Trocknen sehr wellig wurde, was nach dem Trocknen nicht vollständig verschwand. Zudem scheinen pink und rot-Töne nach dem Pinseln durch das Papier. Ich habe allerdings einen Wassertank-Pinsel verwendet, der viel Wasser abgibt. Wenn man es geschickt anstellt, kann man denke ich mit solchen Stiften im Buch gut malen. - Alkoholmaker (Copic) sind sofort auf der Rückseite des Papiers zu erkennen, auch bereits ohne Ausgestaltung eines Farbverlaufes. Diese Stifte sind für das Papier nicht geeigent. - Maker auf Wasserbasis bzw. Filzstifte (Tombow, Stampin’ up) erzeugen zumindest bei dunkeln Farben einen Schatten auf der Rückseite des Motives. Bei einer einzelnen Schicht mag das Papier geeignet sein, aber bei Farbverläufen und Einsatz für Wasser kommt es an seine Grenzen. Wer es mag kann also Filzstifte verwenden. Für mich ist das allerdings nichts. Für mein ästhetisches Empfinden kommen demnach nur (gute) Buntstifte in Frage, alles andere scheint auf irgendeine Weise durch. Was mir dabei gefehlt hat, ist eine Testseite am Ende des Buches, damit jeder seine Stifte und Maltechnik auf Eignung für das Papier testen kann. Ich habe dafür die Illustratorenseite missbrauchen müssen. Ich würde auf jeden Fall empfehlen zwischen drei der auf das aktuelle Motiv folgenden Seiten ein Löschblatt (normales Druckerpapier) einzulegen. Ich übe mit Buntstiften gern stärker mehr Druck aus für die bessere Leuchtkraft und dann erscheint die Drückerschwärze des Textes der Rückseite auf dem nächsten Motiv. Dies ist unschön, aber nicht ungewöhnlich und lässt sich eben mit dem Einsatz von Löschpapier beheben. Zur Auswahl der Motive: Ich mag das Universum von Das Lied von Eis und Feuer sehr und obwohl ich die Bücher mittlerweile recht ambivalent betrachte, geht ein unbestreitbarer Reiz von diesem Werk aus, dem ich mich auch nicht verschließen kann. Als dem Werk zugeneigtem Leser muss ich daher über dieses Buch sagen, dass ich die Wahl so mancher Darstellungen nicht nachvollziehen kann. So sind am Ende noch einmal Löwe und Schattenwolf als Haussymbole in einem anderen Umfeld abgebildet, dies benötige ich ebenso wenig wie eine sinnfreie Aufhäufung von Schilden und Waffen. Auch gedeckten Tischen kann ich nicht viel abgewinnen. Auch mit der Auswahl an dargestellten Charakteren bin ich nicht so ganz einverstanden. Wenn es schon nur sieben reine Charakterzeichnungen gibt, wieso dann ausgrechnet Ser Loras oder Lord Varys? Lieber hätte ich Jon Schnee, die anderen Stark-Kinder, Tyrion, Daenaerys oder den herrlich widerlichen Joffrey ausgemalt. Die Darstellung des Eisernen Throns ist gänzlich anders, als die, die man aus der Serie kennt. Sie ist sogar so anders, dass ich beim Durchblättern die Treppe aus Schwertern nicht als den Thron erkannt habe. Das finde ich äußerst schade. Für dieses Buch haben ganze fünf Illustratoren die Feder geschwungen. Das kann gut sein oder eben auch nicht. Bei dieser Zusammenstellung finde ich, ist es weniger gut gelungen, denn die Bilder von einem Illustrator eignen sich aufgrund der Masse an schwarzen Linien nicht gut zum Ausmalen. Ein anderer nutzt dicke Umrandungslinien für seine Figuren, was meinen Geschmack gar nicht trifft. Ich habe generell kein Problem damit, wenn die Illustratoren sich abwechseln, doch dann sollten sie wenigstens einen ähnlichen Stil haben und von gleicher Qualität sein. Ich frage mich auch, warum es so viele Illustratoren gibt? Musste das Buch schnell, schnell auf den Markt, da Malbücher gerade im Trend sind? Viele Köche verdereben den Brei, deswegen hätte ich lieber länger auf das Buch gewartet und dann ein durchweg gutes Werk in den Händen halten können. Sicher ist mir bewusst, dass ein solches Malbuch nur einen Querschnitt durch die Welt von Das Lied von Eis und Feuer liefern kann. Dennoch bin ich enttäuscht, dass letztlich doch so viel fehlt. Was ist denn Das Lied von Eis und Feuer ohne die Starks, Jon Schnee, Tyrion oder Daenaerys? Das ist ja fast so, als würde man bei einem Malbuch über Harry Potter Ron und Hermine wenn nicht gar Harry selber weglassen. Vielleicht kommt das Buch ja aber so gut an, dass es noch ein weiteres geben wird. Freuen würde es mich, denn ansonsten ist dieses Buch wirklich gut gelungen. Fazit: Das offizielle Malbuch zu Das Lied von Eis und Feuer gefällt mir sehr gut und ich bin froh, es in meiner Sammlung zu haben. Die Motive sind abwechslungsreich bei den Motiven und in der Schwierigkeit. Das Papier ist geeignet für trockene Farben und mit der richtigen Technik sicher auch für Aquarellfarben. Das einzige, was mir hier wirklich missfällt, ist die Auswahl der Motive. Zum einen liegt dies daran, dass manche wichtigen Charaktere schlicht hier fehlen und zum anderen daran, dass mir die Motive zweier Illustratoren nicht wirklich zusagen. Die Wappen dagegen finde ich extrem genial, was einen Teil wieder wett macht. Gern würde ich von diesem Buch einen zweiten Teil sehen, damit die fehlenden Charaktere von den guten Illustratoren noch ergänzt werden können. Die deutsche Ausgabe finde ich lohnend, da auf der jeweiligen linken Seite sich ein Zitat aus einem der Bücher befindet, welches zum auf der rechten Seite befindlichem Motiv passt.

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