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Rezension zu
Die Inselfrauen

Was wirklich zählt

Von: Eliza
20.03.2016

Über das Buch: Auf der Suche nach einer beruflichen Auszeit mietet sich die Journalistin Nina in der Borkumer Frühstückspension ein, in der sie einst den schönsten Sommer ihres Lebens verbrachte. Damals verliebte sie sich in Klaas und träumte von einem Leben an seiner Seite — bis er ihr Herz brach. In der Zwischenzeit arbeitet Ninas Nichte Rosalie in der Pension. Sie interessiert sich sehr für die Geschichte der Insel und für das, was Nina dort erlebte. Während Nina es endlich wagt, ihrer Vergangenheit ins Auge zu sehen, befindet sich plötzlich auch Klaas wieder auf der Insel. Und dann ist da noch ein Walzer, dessen Melodie eine Liebe beschwört, die nie verging ... (Quelle: www.randomhouse.de) Über die Autorin: Die freie Journalistin und Autorin Sylvia Lott ist gebürtige Ostfriesin. Sie schreibt für verschiedene Frauen-, Lifestyle- und Reisemagazine und veröffentlichte bei Blanvalet bereits die Romane "Die Rose von Darjeeling", „Die Glücksbäckerin von Long Island“ und „Die Lilie von Bela Vista“. Sylvia Lotts neuer Roman „Die Inselfrauen“ spielt auf ihrer Lieblingsinsel Borkum. (Quelle: www.randomhouse.de) Meine Meinung: „>>Es gibt kein Leben, in dem immer alles klappt. Wie sagt Tant‘ Theda noch immer? Unter jedem Dach wohnt ein Ach. Und wenn was schiefläuft, erweist es sich oft später als eine wertvolle Erfahrung.<< >>Auf solche Erfahrungen kann ich gut verzichten …<< Rosalie stöhnte, und Nina strich ihr zart über die Wange. >>Nein, meine Süße, kannst du nicht. Glaub mir. Genau solche Erfahrungen bereichern dein Leben. In solchen Situationen spürst du auch, was dich wirklich trägt […]<<“ (S. 367) Wundervolle Zeilen, die Balsam für jede Seele sind. Denn wir alle haben doch wohl mal Erfahrungen gemacht, auf die wir im ersten Moment gerne verzichtet hätten, oder? Aber lernt man nicht genau aus diesen Erfahrungen? Sylvia Lott hat für Frauen jeden Alters ein wahres Wohlfühlbuch geschrieben. Denn uns alle verbindet eines, dass wir auf der Suche sind, auf der Suche nach dem was wirklich im Leben zählt. Inspiration für diesen Roman war der Walzer von Sir Anthony Hopkins „And the waltz goes on“, den André Rieu im 2011 in Wien uraufgeführt hat. Ein Walzer, der die menschlichen Höhen und Tiefen des Lebens sehr gut einfängt. Unser Leben besteht aus Auf’s und Ab’s, kein Weg ist gerade, wir müssen Niederlagen einstecken und oft müssen wir auch schon mal einen Umweg gehen. Aber was bleibt ist die Liebe, die Liebe ist unser Dreh- und Angelpunkt im Leben. Genau dies fangen dieser Walzer und dieser Roman sehr gut ein und wenn man die Abschlussszene dieses Buches noch einmal mit der Musik liest, dann muss man einfach Tränen in den Augen haben. Für die Protagonistinnen in diesem Roman, sowohl für Nina, Theda als auch Rosalie ist die Liebe das Wichtigste. Nina hat ihre große Liebe vor langer Zeit verloren und kehrt nun an den Ort der Liebe zurück. Rosalie will eine Familie und sesshaft werden, sie möchte, dass ihr Freund endlich aus China zurück nach Deutschland kommt. Tja und Theda erlebt ihren zweiten Frühling, doch bis sie sich das eingestehen kann, dauert es ein wenig. Jede Leserin wird sich in Teilen mit der jungen Nina (die den Erzählstrang 1967 erzählt), mit der „alten“ Nina, der jungen Rosalie oder der „greisen“ Theda identifizieren können. Die beiden Zeitebenen sind gut miteinander verwoben und durch eine Zeitangabe weiß man immer, ob man sich in der Gegenwart oder in der Vergangenheit befindet. Nina erzählt ihrer Nichte Rosalie, die einen Wendepunkt in ihrem Leben durchmacht, ihre Geschichte. Für Nina selbst ist es wichtig die Vergangenheit endlich verarbeiten zu können, aber auch für Rosalie sind Ninas Erfahrungen wichtig, denn sie bringen sie zum Nachdenken, über sich und ihr Leben. Der Schreibstil von Sylvia Lott ist sehr angenehm zu lesen und es macht Spaß eine Seite nach der Nächsten umzublättern. Die typischen Eigenheiten der Ostfriesen bzw. der Borkumer sind gut eingefangen, sodass man sich die Menschen gut vor dem geistigen Auge vorstellen kann. Sehr interessant und erwähnenswert finde ich die eingestreuten Sagen und Mythen zu den Frauen auf Borkum im Laufe der Zeitgeschichte, die Rosalie für ihre Abschluss-Arbeit recherchiert. Kritiker werden jetzt sicher sagen, dass der Roman eine heile Welt verspricht, die es nicht gibt, meiner Meinung tut er es nicht. Zwar wird am Ende alles gut, aber jede der drei Frauen muss dafür kämpfen, sich überwinden, nichts wird ihnen geschenkt. Manche Fehler muss man einfach selber machen, um daraus zu lernen, aber es ist nie zu spät, dass man aus ihnen lernt. Ich kann den Roman in diesem Bücherfrühling nur empfehlen, ein Buch, welches man einmal angefangen hat, am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte. Vielleicht das perfekte Ostergeschenk? Ich danke der Verlagsgruppe Random House für die Bereitstellung eines Leseexemplars.

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