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Rezension zu
Wildwood

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Fantasievoller Abenteuerroman mit Märchencharakter

Von: Nanni
14.08.2012

Da ich großer Fan von Märchen, Fabeln und Sagen bin, hat „Wildwood“ genau meinen Geschmack getroffen. Bösartige Hexen, Mystiker und ein Hase mit einem Siebhelm auf dem Kopf und einer Mistgabel bewaffnet, machen dieses Buch zu einem fantasievollen Roman für Leser jeder Altersklasse. Prue ist außer sich, als ihr kleiner Bruder Mac von einem Schwarm Krähen entführt wird. Mutig will sie den Gefahren trotzen, denen Mac nun ausgesetzt wird und macht sich auf den Weg in den wilden Wald. Unterwegs begegnet sie ihrem Schulkameraden Curtis, der sich nicht lumpen lässt und Prue seine Hilfe anbietet. Gemeinsam ziehen sie los und machen als bald Bekanntschaft mit der Gouverneurswitwe und deren Kojotenarmee. Dabei unterschätzen sie deren Gerissenheit und werden getrennt. Jeder auf sich allein gestellt, aber immer fest entschlossen den kleinen Mac heil wieder nach Hause zu bringen, stellen sie sich allen Gefahren. Egal ob dies wild gewordene Vögel, eine träger Prinzregent oder eine Räuberbande ist. Schon bald merken sie, dass der Schein manchmal trügt und dass böse nicht gleich böse ist und der Ein oder Andere im Kampf für Gerechtigkeit auch mal die Seite wechseln kann. „Wildwood“ ist eine wundervolle Abenteuer Geschichte, die mit dem Flair alter Fabeln und Märchen zu bestechen weiß. Autor Colin Meloy hat all seine Fantasie spielen lassen und eine wunderbare Welt erschaffen, die bunt und düster zu gleich ist, die eigentlich die reale Welt und deren Streitigkeiten spiegelt und die mit ausgefeilten Figuren begeistert. Seine Charaktere hat er mit sehr viel Liebe zum Detail kreiert, so dass es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Die Tiere sind, wie in Fabeln, mit menschlichen Charakterzügen, wie Neugier, Weisheit oder aber auch Einfältigkeit, ausgestattet, behalten aber dennoch die Sympathie, die man sprechenden Tieren entgegen bringt. Ein klein wenig erinnert mich „Wildwood“ an „Die Chroniken“ von Narnia“, was dem Buch aber keinerlei Minuspunkte einbringt, denn es gibt immer noch ausreichend Punkte in denen sich die Geschichten unterscheiden. Der Positivste davon ist die Situationskomik, mit der Colin Meloy seinen Roman ausgestattet hat. „ `Ähem´, murmelte er. `Du willst bestimmt noch deine Waffe holen, oder? Offizieller Gendarmerieeinsatz, richtig?´ Der Fuchs sah den Hasen durchdringend an, offensichtlich verärgert über die Vermessenheit seines Untergebenen, drehte sich dann aber um und ging ins Haus. Kurz darauf kehrte er mit einer Gartenschere zurück, die er sich in den Gürtel seiner Hose gesteckt hatte. `Also gut´, sagte der Fuchs. `Gehen wir.´ (S. 408) Gespickt ist das Buch mit Zeichnungen der Illustratorin Carson Ellis. Und dies ist für mich nun das einzig Negative am Buch. An sich mag ich Zeichnungen in Büchern, wenn sie nicht die Fantasie der Leser einschränken. Dies war hier leider der Fall. Die Illustrationen erinnern sehr stark an alte osteuropäische Märchen / Sagen / Fabeln (ich hatte die ganze Zeit „Peter und der Wolf“ im Kopf) und ließen sich für mich nicht mit der Geschichte verbinden, die scheinbar in der heutigen Zeit oder zumindest annähernd heute spielt (es ist die Rede von Fernsehern). Immer, wenn ich mir gerade aufgrund der Handlung ein Bild im Kopf zurecht gezaubert hatte, kam eine Zeichnung und hat mir dies wieder zerstört. Eine Tatsache, die mein Lesevergnügen leider gemindert hat. Ansonsten hat mir das Buch jeden Menge Freude gemacht und ich habe die fast 600 Seiten dank der schönen und flüssigen Schreibe des Autors innerhalb von zwei Tagen durch gelesen. FAZIT: „Wildwood“ ist ein wundervoller, sehr fantasievoller Abenteuerroman, der mit Märchencharakter, tollen Figuren, Spannung und Humor zu begeistern weiß. Freundschaft, Verantwortung und Mut sind wichtige Elemente in einem Roman, der Leser jeden Alters begeistern kann.

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