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Rezension zu
Der Gerechte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der Gerechte von John Grisham

Von: Bücherserien.de
07.04.2016

Inhalt von John Grishams „Der Gerechte“ Gibt es einen Typus Anwalt, über den John Grisham noch nicht geschrieben hat? Er erschuf den brillanten Jura-Studenten, den ambitionierten jungen Strafverteidiger, die Pro-Bono-Anwältin, den geläuterten Star-Juristen und viele mehr. Aber ja, es gibt immer noch etwas Neues von John Grisham – ein Grund, warum seine Justiz-Thriller sich anhaltender Beliebtheit erfreuen. Für Sebastian Rudd gibt es keine schicke Kanzlei, und auch kaum noch den Glauben an Gerechtigkeit. Sein Anwaltsbüro ist ein kugelsicherer Van, seine Klienten meist scheinbar hoffnungslose Fälle. In einzelnen Episoden, die seinen Umgang mit der Justiz kennzeichnen, lernen wir Rudd und seine Mandanten kennen. Der Leser erfährt hier viel über die Mechanismen, die oftmals einen wirklich fairen Prozess verhindern. Im zweiten Teil von „Der Gerechte“ führt John Grisham dann einige lose Fäden zusammen und erzählt seine Geschichte in gewohnter Manier – wie üblich nicht ohne Seitenhiebe auf das Rechtssystem der USA, korrupte Richter und gierige Anwälte. Kritik zu „Der Gerechte“ von John Grisham Der Gerechte ist ein ungewohnt düsteres Buch, das John Grisham hier vorlegt. Zwar sind Fans seine kritischen Einwürfe zur Justiz gewohnt, doch noch nie hat der Protagonist den Finger so deutlich und so direkt in die Wunde gelegt. Grisham lässt Sebastian Rudd vieles drastisch, hart und sarkastisch kommentieren: Rudd ist aufgrund seiner Erfahrungen eine eher desillusionierte Figur, während viele andere seiner Romanhelden sich ihre ersten Narben im Justizalltag holen und noch idealistisch denken. Das macht es schwer, ihn einzuschätzen oder gar zu mögen. Andererseits macht es die Story wesentlich interessanter und authentischer – die Helden mit Ecken und Kanten haben einfach oft mehr zu bieten als reine Lichtgestalten. Gleichzeitig macht es Grisham aber auch Lesern schwer, die sich nicht leicht an Neues gewöhnen können, sondern von einem Autor ein bewährtes Programm erwarten. Jahrelang hat John Grisham dieses Publikum zuverlässig einmal jährlich bedient. Nun zerpflückt er einen Roman in kleine Häppchen, deren Zusammenhang sich nicht immer sofort erschließt. Das ist für manchen Fan schwer zu verdauen, lohnt sich aber umso mehr für alle, die Grisham als Autor eher unterschätzt haben. Fazit zu John Grishams „Der Gerechte“ Ein zwiespältiges Buch ist „Der Gerechte“ also, aber eines, das mir sehr gut gefallen hat – gerade weil John Grisham hier einmal die gewohnte Erzählstruktur aufbricht und etwas vom Leser fordert. Natürlich ist es angenehm, wenn man einen Grisham zur Hand nimmt und weiß, was man erwarten kann. Genauso angenehm kann es jedoch sein, einmal wieder überrascht zu werden und neue Facetten eines Autors zu entdecken. Und dann ist da ja noch Sebastian Rudd, die Hauptfigur, die man nur schwer ins Herz schließt. Seine Überzeugung, dass selbst der widerlichste Mörder noch einen fairen Prozess verdient, ist eine ständige Ermahnung für uns alle: Was genau ist Gerechtigkeit, und wie kann eine gerechte Justiz funktionieren? Das alles macht „Der Gerechte“ zu keinem leichten, aber einem guten Roman. Klare Empfehlung – und der Wunsch, mehr über Sebastian Rudd zu lesen.

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