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Rezension zu
Die Herren der Grünen Insel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein guter historischer Roamn, der zwischendrin leider ein wenig an Spannung verliert

Von: Franzy
09.04.2016

Meine Meinung Nachdem ich in letzter Zeit immer mal wieder gerne zu historischen oder historisch angehauchten Romanen greife und eine gewisse Sympathie zu Irland besteht, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Die fast 1000 Seiten haben mich aber etwas abgeschreckt - es war mein erstes Buch in der Größenordnung - weswegen es eine ganze Weile gedauert hat, bis ich durch war. Direkt zu Beginn befindet sich der Leser in einem Prolog, der nicht gerade sanft und ruhig daherkommt. Sofort wird man mit Gewalt und einer gewissen "Verrohung" konfrontiert, die klar macht, dass es sich nicht um einen Liebesroman handelt. Da liegt, meiner Ansicht nach, auch direkt der erste Pluspunkt. Endlich ein historischer Roman, der nicht ein eigentlicher Liebesroman mit ein wenig Geschichte ist, sondern einer, der zeigt, wie es vermutlich wirklich zugegangen ist. Kein Kitsch, kein Schmalz - einfach die harte Realität. Es ziehen sich unheimlich viele Figuren und Handlungsstränge durch das Buch. Diese Charaktere sind alle wunderbar beschrieben und werden nicht schwarz-weiß gezeichnet. Es gibt keine Helden und keine Schurken, keine Gutmenschen und keine miesen Säcke, sondern einfach Menschen, die versuchen diese Zeit irgendwie zu überstehen. Bei allen Personen findet man etwas Gutes, aber auch etwas Schlechtes. Im Laufe der Jahre, die in dieser Geschichte abgedeckt werden, laufen die Handlungsstränge immer mehr zusammen und man bekommt als Leser das Gefühl, dass langsam jeder jeden kennen muss. Relativ schnell kristallisiert sich heraus, dass man für manche Charaktere mehr Sympathie empfindet, als für andere. Bei mir waren es Caitlín und Ascall. Immer wieder angetrieben von dem Wissen, dass es sich beim nächsten oder übernächsten Kapitel um einen von diesen beiden geht, las ich ungeduldig durch die anderen Kapitel. Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge und über jedem steht der Name des Charakters, auf den in diesem das Hauptaugenmerk liegt. Was mich leider von Beginn an gestört hat, sind die Namen. Kiera Brennan hat sie originalgetreu genutzt, was es für uns heutzutage etwas schwierig macht. Zum einen sind sie nicht so geläufig und zum anderen ist die Sache mit der Aussprache auch nicht so einfach. Zwar befindet sich im Anhang ein Glossar mit allen wichtigen Namen, der Aussprache und eine ganz kurze Beschreibung um wen es sich handelt, allerdings konnte ich es mir einfach nicht merken und wollte nicht andauernd nachgucken. Irgendwann habe ich sie dann einfach so gelesen wie sie da standen oder wie ich es mir gedacht habe. Und obwohl mir das als etwas Negatives aufgefallen ist, bin ich froh, dass sie es so gemacht hat. Ich hätte es merkwürdig gefunden, wenn sie Bob, Tim und Jessica gehießen hätten :-D Ich war sofort in der Geschichte drin und total gepackt davon. Obwohl die Sichten durch die Kapitel immer mal wieder hin und her springen, konnte ich mir recht gut merken was bei den jeweiligen Figuren so passiert ist, wen sie getroffen haben oder wie das letzte Kapitel mit ihnen ausgegangen ist. Leider hat die Spannung und der "Ich will sofort wissen wie es weitergeht"-Gedanke nicht das ganze Buch überstanden. Ab einem gewissen Punkt plätscherte die Geschichte dahin und einige Figuren waren mir total egal - dann fängt es irgendwann an zu nerven. Vielleicht lag es an der Masse der Personen und Handlungsstränge. Allerdings waren sie alle so verknüpft, dass man niemanden hätte weglassen können. Was mir auch etwas negativ aufgefallen ist, waren die sehr ausgiebigen Be- und Umschreibungen. Da wird zum Beispiel die Tatsache, dass jemand an einem Fluss entlangläuft so ausgeschmückt, dass es fast eine ganze Seite umfasst. Insgesamt hat mir das Buch recht gut gefallen, allerdings glaube ich nicht, dass ich den wohl geplanten zweiten Teil auch lesen werde. Dafür fand ich das Ende als solches einfach zu passend. Fazit Ein exzellent recherchierter historischer Roman, der seine Spannung leider nicht über das komplette Buch halten kann. Trotzdem interessant und ohne Liebesschnulzen-Kitsch auskommend. Die ausgiebigen Beschreibungen stören irgendwann und man fragt sich als Leser, ob hier Seiten geschaffen werden wollen. Für jeden Fan von historischen Romanen die in Irland spielen trotzdem vorbehaltlos zu empfehlen. "Neulingen" würde ich allerdings erst zu ein paar anderen "einfacheren" Werken raten.

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