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Rezension zu
Die Rote Wand

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Brutalität des Kriegsspiels

Von: Fantasie und Träumerei
11.04.2016

„Die rote Wand“ beginnt 1915. Der erste Weltkrieg zieht gen Süden, erreicht die Dolomiten, die damals als Grenze zwischen Österreich und Italien dienten. Laut Berichten hat ein als Soldat verkleidetes Mädchen an den Kämpfen teilgenommen hat. Viktoria Savs ihr Name, bekannt als „das Heldenmädchen der drei Zinnen“. Auf der Geschichte Viktoria Savs' gründet David Pfeiffers dritter Roman. Basierend auf den Daten und Fakten, die er recherchieren konnte, gefüllt mit fiktiven Handlungen und Personen, abgerundet zu einem Roman, der durch klare und karge Sprache einem Bericht ähnelt, einem Kriminalroman an Spannung aber nicht nachsteht. Die Protagonistin wird von Pfeiffer als „das Mädchen“ bezeichnet. Gefühlt reduziert er sie damit auf ihr Geschlecht und setzt sie zugleich auf einen Sockel. Denn in ihrem Umfeld ist das Mädchen als weibliche Person fehl am Platz. „Das Mädchen“ ist sie in ihrem Inneren, im verborgenen, denn nach außen ist sie DER Soldat. Einer von vielen, die ihr Leben gelassen haben im Kampf, und in der Anonymität des Krieges untergegangen sind. „Sie fragt sich, was losgeht, wenn es losgeht. Wer auf wen schießen wird, von wo die Gefahr droht. Bisher wirkt alles nur wie ein Spiel, das mit großem Ernst aufgeführt wird.“ Wieder einmal wird man der Brutalität des Krieges bewusst. Sinnlose Gewalt, die so viele unschuldige Opfer fordert. Wer überlebt, ist meist nur noch eine Hülle. Wie der Vater, dem das Mädchen einst in die Dolomiten folgte, so auch die Tochter. Beide aufgefressen von den Erinnerungen an das, was sie in den Dolomiten erlebt haben. Die Dolomiten sind ein beliebtes Urlaubsziel. Auch uns zieht es jedes Jahr dorthin. Für mich mit ein Grund „Die rote Wand“ zu lesen, denn ich weiß gerne über die geschichtlichen Hintergründe Bescheid. Vielerorts sind noch die Schauplätze des Krieges zu sehen. Für mich haben sie nun ein Gesicht bekommen. Trotz seiner emotionslosen Sprache, ist es Pfeiffer gelungen zahlreiche Emotionen auszulösen. Von Wut über Entsetzen bis hin zu Trauer, hat er den Krieg und seine Folgen – vor allem für die einfachen Leute, für die Unschuldigen – eindringlich veranschaulicht und einen spannenden, bewegenden, sowie historisch interessanten Roman geschrieben.

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