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Rezension zu
Das Mädchen mit dem Fingerhut

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine tragische Geschichte über ein Mädchen ohne Heimat

Von: Emma Zecka
24.04.2016

Michael Köhlmeier präsentiert hier eine sehr bewegende Geschichte von einem Mädchen ohne Heimat und auf der Suche nach einem Platz, an dem es leben kann. Aber beginnen wir erst einmal von vorne: "Das Mädchen mit dem Fingerhut" sprach mich aufgrund des Klappentextes sofort an. Mich interessierte, was es mit dem Mädchen auf sich hatte, wo es herkam und wie es sich im Laufe der Geschichte entwickeln sollte. Zudem war ich gespannt, wie der Autor Michael Köhlmeier seine eigene Geschichte interpretierte. Gleich zu Beginn muss ich gestehen, dass mich Michael Köhlmeier als Sprecher nicht vollständig überzeugen konnte. "Das Mädchen mit dem Fingerhut" ist eine sehr feine Geschichte, die er ebenso interpretiert. Es gibt Stellen, an denen er mich wirklich packen konnte. Ich ertappte mich aber auch immer wieder dabei, wie ich abschweifte. Ich hätte mir also insgesamt mehr Spannung bei der Interpretation gewünscht. Etwas, das den Schreibstil ergänzt. Inhaltlich konnte mich Michael Köhlmeier aber sehr gut fesseln. Das Mädchen, das wie aus dem Nichts auftaucht und nicht versteht, was die fremden, großen Menschen von ihr wollen. Das aber scheinbar von allen geliebt wird und es schon allein mit seiner bloßen Anwesenheit schafft, die Menschen um sich herum zu erobern. Allerdings merkt man schnell, dass Yiza, wie sie genannt wird, Mühe hat, zu vertrauen. Einzig und allein zwei Jungen, von denen einer ihre Sprache spricht, geben ihr Geborgenheit und zumindest das Gefühl Gleichgesinnte zu haben. Der Spannungsbogen des Romanes ist sehr gut aufgebaut. Anfangs habe ich mich gefragt, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Doch zu Beginn der zweiten CD hatte ich ein ungefähre Ahnung und habe "Das Mädchen mit dem Fingerhut" verschlungen. Michael Köhlmeier hat einen sehr schönen Schreibstil. Erstmal war ich beeindruckt, wie er es geschafft hat, dem Mädchen während der ganzen ersten CD keinen Namen zu geben, aber trotzdem Wortwiederholungen zu vermeiden. Außerdem erzählt er sehr fein. Erst zu Beginn der zweiten CD fiel mir auf, dass ich hier einmal genauer hinhören muss, um die ganze Tragweite der Geschichte zu erfassen. Und ich bin mir nicht sicher, ob mir das wirklich gelungen ist. Zusammenfassend kann ich sagen. dass ich bei "Das Mädchen mit dem Fingerhut" mit einer völlig anderen Geschichte gerechnet habe, als mir auf dem Hörbuch geboten wurde. Das ist aber definitiv keine Kritik, sondern zeigt mir mal wieder, wie viel ich in einen Klappentext hinein interpretieren kann :-). Wer Geschichten mag, die viel zwischen den Zeilen erzählen und nicht mal so nebenher zu lesen sind, sollte sich "Das Mädchen mit dem Fingerhut" einmal genauer anschauen.

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