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Rezension zu
Die Brücke

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Brücke, vorsicht Spoiler

Von: Splashbooks
27.04.2016

Die meisten SciFi-Stories, die hierzulande herauskommen und auf unserer Erde spielen, sind eher westlich orientiert. Sehr häufig ist Europa oder Amerika der zentrale Handlungsschauplatz. Da kommt "Die Brücke" wie ein guter Bruch daher, da der Handlungsort des Debütromans von Monica Byrne im Osten verortet ist. Die Autorin wurde in Harrisburg, Pensylvania geboren. Sie war die jüngste von fünf Kindern. Sie studierte Biochemie am Wesley College und Geochemie am MIT. Danach arbeitete sie in diversen anderen Berufen, ehe sie zur Schriftstellerei fand. Die Brücke ist ein schwimmendes Gebilde, das Äthiopien und Indien miteinander verbindet. Und es der Ort, den die junge Meena durchreisen muss. Sie flieht aus ihrer Heimat Indien und will an ihrem Ziel nach dem Mörder ihrer Eltern suchen. Mariana hingegen ist eine ehemalige Sklavin, die eines Tages sich bei fahrenden Händlern versteckt. Es folgt eine Reise quer durch Afrika, in der das junge Mädchen langsam heranwächst. Doch an ihrem Zielort wird nicht alles in Ordnung sein, wie sie schnell feststellen muss. Wer in "Die Brücke" eine Erwähnung von Europa oder Amerika erwartet, der wird vermutlich enttäuscht sein. Die beiden Kontinente tauchen, wenn überhaupt, nur am Rande auf. Stattdessen liegt der Fokus des Debütromans einzig und allein auf Indien und Äthiopien. Erklärt wird dies damit, dass die einstigen Supermächte ihre Bedeutung verloren haben. Eine wagemutige Aussage, die eben durch diese marginalisierte Darstellung untermauert wird. Interessant ist aber auch die titelgebende Brücke. Es ist eine interessante Idee, die dahinter steckt. Und man merkt hier an, dass die Autorin sich mit den entsprechenden Naturwissenschaften auskennt. Gleichzeitig hat sie aber auch die technischen Elemente sehr gut recherchiert und eingebaut. Man könnte fast meinen, dass dieses Gebilde auch heute existieren könnte. Eine der Protagonistinnen dieses Romans ist Marianna. Schon allein wegen ihr lohnt es sich, dieses Buch zu lesen. Man lernt ein kleines Mädchen kennen, das in Armut aufwächst. Und bei der erstbesten Gelegenheit aus ihrer Heimat flieht. Aufgenommen von einem Händler, der in einem Konvoi unterwegs ist, reist sie so quer durch Afrika. Marianna wird als kluges und aufgewecktes Mädchen dargestellt. Sie lernt unterwegs neue Sprachen kennen, was ihr scheinbar liegt. Gleichzeitig entdeckt sie auch mit offenen Augen ihre Welt. Durch ihre Beobachtungen entdeckt man ein Afrika, das sich im Wandel befindet. Die Brücke, die zu diesem Zeitpunkt noch entsteht, scheint für viel Wachstum zu sorgen, was wiederrum zu der sich veränderten Welt führt. Allerdings lernt man nur auszugsweise etwas von ihr kennen. Man erfährt, dass die Inder in Äthiopien nicht gerne gesehen sind und umgekehrt. Anschläge sind an der Tagesordnung. Hier scheint sich etwas anzubahnen, worauf die Autorin allerdings nie wirklich eingeht. Stattdessen konzentriert sie sich einzig und allein auf ihre Protagonistinnen. Und da hat man in der Form von Meena ein Problem. Die Autorin schildert sie auf eine Art und Weise, die vermuten lässt, dass sie mindestens ein leichtes Asperger-Snydrom hat. Sie wird als bisexuell und sozial scheu dargestellt, wobei eben letztere Darstellung zu der eben genannten Vermutung führt. Was zu Beginn vielleicht noch interessant wirkt, beginnt allerdings schon nach kurzer Zeit zu nerven. Man wird mit ihr nicht warm, da vielen ihrer Aktionen ein Sinn und Grund fehlt. Es wirkt fast so, als ob sie aus dem Augenblick heraus agiert, wogegen ihr sorgfältig geplanter Aufbruch über die Brücke spricht. "Die Brücke" verspricht viel und hält leider wenig. Deshalb wird der Roman "Für Zwischendurch" empfohlen

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