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Rezension zu
Die Liebe ist ein schlechter Verlierer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein lebensnahes Thema in einer schönen Liebesgeschichte

Von: Literaturliebe
02.05.2016

Hannah will Tom verlassen. Morgen sagt sie es ihm. Und dann erfüllt sie sich ihren Traum, nach Afrika zu gehen. Tom will an seiner Ehe festhalten, sei sie noch so eingefahren. Er ignoriert die Probleme, will einfach nur neben Hannah einschlafen und morgen ins Büro fahren. Doch dazu kommt es nicht … Hannah und Tom wissen nicht, dass morgen alles anders sein wird. Dass Hannah ihre Pläne aufgeben muss und Tom nie wieder in sein altes Leben zurückkehren kann. Auch wissen sie nicht, dass ihre Liebesgeschichte noch nicht zu Ende ist und dass manche Träume einen Umweg nehmen müssen, bevor sie in Erfüllung gehen … MEINE MEINUNG Katie Marsh erzählt in ihrem Debütroman die Geschichte eines Paares, das sich mit der Zeit immer weiter voneinander entfernt hat. Tom und Hannah leben nur noch aneinander vorbei und haben offensichtlich nichts mehr gemeinsam. Doch durch einen Schicksalsschlag, der besonders Tom trifft und der für beide weder planbar noch vorhersehbar war, ändert sich ihr beider Leben. Doch durch genau diese einschneidende Ereignis bietet sich ihnen eine neue Chance. Ein Neuanfang für beide, um sich selbst und den anderen wiederzufinden. Hannahs Entschluss ihren Ehemann Tom nach 5 gemeinsamen Ehejahren zu verlassen, konnte ich verstehen, denn sie fühlte sich missverstanden, eingeengt und wurde immer häufiger von ihm kritisiert. Genauso gut konnte ich jedoch auch ihre Entscheidung nachvollziehen jetzt bei ihm zu bleiben und ihn zu unterstützen wo es nur geht. Hannah ist eine Person auf die man sich verlassen kann. Sie stellt ihre Bedürfnisse nach hinten und ist immer für andere da. Sie hat auf vieles verzichtet und ihr Leben um Tom herum aufgebaut, wodurch sie mittlerweile unglücklich ist. Dabei sagt sie viel zu selten, was sie denkt aus Angst vor der Reaktion oder davor, selbst verletzt zu werden. Tom möchte man aufgrund seines Verhaltens gegenüber Hannah, eigentlich nicht mögen, denn durch seinen Druck im Job lässt er seinen Unmut immer öfter an seiner Frau aus. Dadurch, dass die Autorin ihm aber zu Beginn der Geschichte dieses Schicksal auferlegt hat, bekommt man gleichzeitig Mitleid mit ihm, sodass man immer zwischen Mitgefühl und Antipathie schwankt. Im Verlauf ändert er sich positiv, denn er weiß genau, dass er einige Fehler gemacht hat. Es ist ein bisschen so, als hätte Tom diese – wenn auch zugegeben sehr harte und unschöne – Art der Wachrüttelung gebraucht. In der Handlung ist zudem Toms Schwester Julie sehr präsent, die mir persönlich jedoch sehr auf die Nerven ging und mit ihrer abweisenden und vorwurfsvollen Art bei mir immer auf Unverständnis traf. Eigentlich fragte ich bei mir bei immer, was für ein Problem sie eigentlich genau hat. Zum Ende des Buches wird sie zwar umgänglicher, aber durch ihr vorheriges Verhalten konnte sie damit nur wenig wieder gutmachen. Erzählt wird die Geschichte aus der dritten Sicht von Hannah und Tom auf zwei Zeitebenen. Von Hannah bekommt man die Gegenwart und das aktuelle Geschehen mit, während man durch Tom in Rückblenden wichtige Situationen aus deren gemeinsamen Leben erfährt. Im letzten Buchdrittel laufen die beiden Sichten dann zusammen, sodass man die Gegenwart sowohl von Hannah als auch von Tom präsentiert bekommt. Dadurch erhält man eine gute Bindung zu beiden Protagonisten und erfährt, wann und wie sich sowohl Hannah als auch Tom verändert haben. Katie Marsh hat einen guten Spannungsbogen konstruiert, jedoch sind einige Entwicklungen vorhersehbar, sodass man nicht auf die großen Überraschungen hoffen darf. Dennoch hat sie ein lebensnahes Buch geschaffen, das von dramatischen Schicksalen und so manchen Ungerechtigkeiten des Lebens handelt, aber genauso gut auf selbstlose Entscheidungen und Rücksicht abstellt. Es geht um ein glückliches, entspanntes miteinander, ohne sich dabei selbst zu verlieren. Das Schicksal von Tom ist vielleicht ein krasses und sehr hart gewähltes Beispiel, aber es zeigt, dass man manchmal nur einen kleinen Tritt braucht, damit man sich daran erinnert, warum man sich genau auf einen Partner eingelassen hat. ABSCHLUSSWORT Katie Marsh greift in ihrem Debüt ein sehr lebensnahes Thema auf, das sie mit viel Gefühl in die Geschichte von Hannah und Tom gepackt hat. Zudem geht es nicht nur um Toms Schicksalsschlag, sondern auch um die gebotenen zweiten Chancen. Durch die fehlenden Überraschungen zählt „Die Liebe ist ein schlechter Verlierer“ vielleicht nicht zu den atemberaubendesten oder besonderen Geschichten, die auf immer und ewig im Kopf bleiben werden. Aber sie ist dennoch eine schöne Liebesgeschichte, die ich im Großen und Ganzen gesehen gerne gelesen habe.

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