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Rezension zu
Meinen Hass bekommt ihr nicht

Rezension

Von: Franziska aus München
23.05.2016

Anlass: Erinnert ihr euch noch an die Anschläge auf das Pariser Bataclan bei dem Metallkonzert vor ungefähr einem Jahr? Der Autor dieses Buchs hat dort seine Frau verloren und verarbeitet darin seine Gefühle. Inhalt: „Freitagabend habt ihr das Leben eines außerordentlichen Wesens geraubt, das der Liebe meines Lebens, der Mutter meines Sohnes, aber meinen Hass bekommt ihr nicht.“ Das steht auf dem Cover – und hat mich tief beeindruckt. Hier ist nichts zu spüren von „halte die andere Wange hin“, sondern davon, dass er leidet, Angst hat zu versagen, Angst vor den Erwartungen anderer und Sorge um seinen kleinen Sohn, wie er ihm eine normale Kindheit ermöglichen soll. Er hat nach dem Anschlag auf Facebook einen Brief an die Angreifer gepostet, der zum Grundstein des Buchs wurde, in dem o.s. Satz zu finden ist und indem nicht von Vergeltung die Rede ist, sondern davon, dass sein Sohn frei und glücklich aufwachsen wird – und das die beste Verteidigung ist. Sich nicht einschüchtern lassen, nicht ängstlich sein, nicht Angst vor dem Dunkel haben. Von viel Nächstenliebe ist hier zu lesen, von Nachbarn, die sich anbieten, von Kindergartenmamas, die seinem Sohn Tuppergläschen mitbringen mit selbstgemachtem Brei, von Vielen, denen er mit seinem Brief Mut gemacht hat, als Paris und Europa erstarrt sind in Schrecken vor dem Terror. Meinung: Dieses kleine Buch hat 140 Seiten und doch hat es mich tief beeindruckt und nachdenklich zurückgelassen – mehr, als es mancher Wälzer getan hat. Wir alle, die wir im freien und schönen Mitteleuropa leben, sind Zeugen der feigen Anschläge geworden. Kannten Menschen, die dort waren, saßen eingefroren vor PCs und TVs, als wir davon hörten. Und die Reaktion von vielen – mich eingeschlossen – war Angst. Bei mir sind Konzertkarten verfallen und vor unserem Urlaub habe ich mir fast ins Höschen gemacht. Aber Antoine Leiris hat recht – ein freies, glückliches, angstloses Leben ist die beste Waffe. Für wen: Alle, die sich mit ähnlichen Gedanken trugen wie ich.

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