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Rezension zu
Die Gestirne

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein faszinierender Roman

Von: Fraencis Daencis
25.05.2016

In dem 1040 Seiten umfassenden Roman „Die Gestirne“, geschrieben von Eleanor Catton, geht es in erster Linie um eine lose Ansammlung an Personen, deren Geschichten allesamt miteinander auf die eine oder andere Art und Weise verknüpft sind. Wie genau die Handlungsstränge zusammenhängen, entwirrt sich erst nach und nach, doch am Ende hatte ich ein vollendetes Bild der Erzählung vor meinen Augen. „Irgendetwas ging vor sich; davon war er auf einmal überzeugt. Balfour spielte eine Rolle, die mit den anderen abgesprochen war. Er sondierte das Terrain, dachte Moody. Aber zu welchem Zweck? Hinter dem Dauerbeschuss der Fragen verbarg sich ein System, eine Absicht, von Balfours leutseligem Auftreten, seiner einnehmenden und ungestümen Art geschickt kaschiert. Die anderen lauschten aufmerksam, mochten sie noch so beiläufig in ihren Zeitungen blättern oder sich schlafend stellen. Mit dieser Erkenntnis schien der Raum sie unvermittelt zu erhellen, so wie eine zufällige Ansammlung von Sternen sich vor dem Auge zu einem Sternbild fügt.“ Seite 45 Es beginnt damit, dass der Neuankömmling Walter Moody sich einen entspannten Abend im Raucherzimmer seines Hotels machen will – und dabei ungewollt eine Versammlung von zwölf Männern stört. Nach und nach erfuhr ich beim Lesen gemeinsam mit Moody, was die Herren zusammengeführt hat, und versuche mit den Handelnden die Geschichte rund um Anna, Colbie Wells, Francis Carver und Emery Staines zu entwirren und verstehen. Insgesamt passiert nicht wirklich viel – und das, was geschieht, wird immer wieder neu erzählt – und dennoch (oder vielleicht gerade deshalb) war das Buch auf seine Art sehr spannend. Ich hatte auf keiner der 1040 Seiten rund um die Goldgräber, Politiker, Huren und Einwohner von Hokitika das Gefühl, dass die Geschichte nun langwierig oder gar langweilig wird. Der Schreibstil von Eleanor Catton hat mir unglaublich gut gefallen; er war außergewöhnlich, bildhaft, ausschweifend und überaus passend für die Geschichte rund um die bunt zusammengewürfelte Gruppe an Menschen, die die Handlung des Romanes ausmachen. Zwischenzeitlich habe ich ganze Textpassagen noch einmal gelesen, einfach weil ich ihre Schreibweise so gut, manchmal regelrecht faszinierend fand. „Weder die lästigen Unterbrechungen noch Balfours ausschweifende Art des Erzählens wären es wert, wortwörtlich wiedergegeben zu werden. Wir wollen ihre Makel tilgen und der übereilten Chronik des unsteten Geistes unseres Schiffsspediteurs eine strenge Ordnung auferlegen; mit unserem eigenen Mörtel wollen wir die Risse und Spalten dieser irdischen Erinnerungen ausbessern und das, was in einsamer Erinnerung nur als Ruine existiert, auferstehen lassen.“ Seite 69 Zum Schluss kann ich nur folgendes Fazit ziehen: Dieses Buch ist lesens- und empfehlenswert! Die Autorin schafft es, bei einer langweilig erscheinenden Geschichte die Spannung auf 1040 Seiten zu halten, erschuf vielseitige Charaktere und einen ansprechenden Rahmen für die Handlung.

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