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Rezension zu
Hausbesuche

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Toller Erfahrungsbericht einer gelungenen Nachbarschafts-Aktion

Von: sommerlese
29.05.2016

"*Hausbesuche Wie ich mit 200 Kuchen meine Nachbarschaft eroberte*" ist ein Sachbuch von "*Stephanie Quitterer*" und erscheint im "*Knaus Verlag*". Stephanie Quitterer wohnt in Berlin, ist nach der Geburt ihrer Tochter Marie in Elternzeit und kommt auf die Idee, ihre vielen "annonymen" Nachbarn kennen zu lernen. Dazu kreuzt sie bei den Nachbarn mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen im Gepäck unangemeldet auf und lädt sich zum Klönschnack und Schmausen ein. So entstehen neue Kontakte, sie erfährt Interessantes über ihr Viertel und kommt vielen unbekannten Mitmenschen näher. Wer ihr alles die Tür öffnet und wen sie alles mit ihren Kuchen begeistern kann, kann man hier in ihrem Buch auf liebenswürdige Art und Weise erfahren. Dieses Buch ist in gewisser Weise eine Auseinandersetzung mit dem modernen Thema "Gentrifizierung", dem aktuellen sozioökonomischen Strukturwandel, der sich in den Städten vollzieht und Alteingesessene und Zugezogene am Beispiel Berlins näher beleuchtet. Stephanie Quitterer ist Zugezogene in ihrem neuen Wohnviertel und wird häufig komisch beäugt. Dabei möchte sie doch gern neue Kontakte schliessen und ihr Projekt: "200 Kuchen in 200 Tagen" soll ihr Türen und Herzen der Mitbewohner öffnen. Sie klingelt und lädt sich mit Selbstgebackenem bei den Nachbarn ein. Die Ergebnisse hält sie schriftlich auf ihrem Blog fest und lernt auch darüber neue Leute kennen. Eine tolle Idee, bei der sie nicht nur Vorurteile ablegt, sondern den Mitmenschen in ihre Wohnungen schaut und Freunde gewinnt. Was anfangs nach einer abgedrehten Idee klingt, wird mit der Zeit ein fabelhaftes Projekt. Als ich dieses Buch gelesen habe, fragte ich mich, ob ich Stephanie wohl ebenfalls herein gebeten hätte, wenn sie mit ihrem Kuchen vor meiner Tür gestanden hätte. Ja, hätte ich und das mit großem Interesse! Denn es ist ein mutiger Schritt, bei Unbekannten zu klingeln. Sie hat bei dieser Aktion viele Leute kennen gelernt und Vorurteile abgebaut. Dadurch gewinnt sie ein offeneres Verhältnis zu ihren Mitmenschen und erhält ein ganz anderes selbstbewusstes Auftreten. Man könnte sagen, ihr Projekt ist Lebenserfahrung und Sozialstudie in einem und ermöglicht neue Kontakte! Das ist ein echter Gewinn im Leben eines Menschen, der sich lohnt! Dieses Buch hat mich erfreut, gut unterhalten und mit humorvollen Szenen erheitert. Der Erzählstil ist locker und frech und gefällt mir prima, die beigefügten Rezepte klingen gut und nicht zu schwer nachzubacken und scheinen geschmeckt zu haben. Besonders ihre selbstironische Art gefällt mir gut, sie hat einen Humor, dem man sich nicht entziehen kann und den sie sogar in ihre Rezepte einbringt. Interessant sind auch die eingefügten Informationen zu allerlei Themen wie: - die am meisten gebackenen Kuchen, - die häufigsten Ausreden/Gründe der Nichteinlassenden, - die Anzahl der Türen mit Aufkleber usw. Stephanie stellt sich den Unbekannten, ob einzeln lebender Herr mit unbekannten Absichten oder Jungschnöselbande, sie behauptet sich und traut sich einzutreten in die heimischen Gefilde fremder Menschen. Die Autorin baut Vorurteile ab, wird offener und geht schliesslich viel selbstbewusster auf ihre Mitmenschen zu, sie lernt verschiedene Lebensarten und Charaktere kennen und sieht die Wohnungen fremder Menschen mit offenen Augen. Man muss auf seine Mitmenschen zugehen, dann öffnen sie sich einem und nur so lernt man neue Leute kennen. Eine interessantes Buch über eine ungewöhnliche Nachbarschafts-Aktion, die ich mit Freude gelesen habe und gern weiter empfehle. So charmant kann man die Herzen der Mitbewohner gewinnen!

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