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Rezension zu
Als unsere Herzen fliegen lernten

Liebe, Tragik und Drama liegen oft nah beieinander. Doch manchmal lohnt es sich für die wichtigen Dinge im Leben zu kämpfen…

Von: Nicole Happy-End-Buecher.de
10.06.2016

England 1942: Stella, eine Waise, glaubt sich bereits im siebten Himmel, als der Pfarrer, für den sie als Haushälterin arbeitet, um ihre Hand anhält. Doch nach der Hochzeit begreift sie langsam, dass Charles Thorne sie keinesfalls liebt. Vielmehr hat er sie lediglich aus Alibigründen geheiratet. Stella ist am Boden zerstört, als sie begreift, dass sie wohl bis an ihr Lebensende in einer lieblosen Ehe gefangen bleiben wird, doch dann wendet sich das Blatt, als Charles beschließt, als Soldat in den Krieg zu ziehen. Stellas beste Freundin Nancy, kein Kind von Traurigkeit, nimmt sie unter ihre Fittiche und so kommt es, dass sie eines Tages zusammen mit amerikanischen Soldaten ausgehen. Als einer von den Männern zudringlich wird, weicht Stella erschrocken zurück und verliert bei dem anschließenden Handgemenge ihre kostbare Armbanduhr. Am nächsten Tag macht sie sich nochmals auf den Weg, um die Uhr in einer Kirchenruine zu suchen und lernt bei ihrer Suche den Piloten Dan Rosinski kennen. Dieser ist äußerst angetan von Stella und bietet ihr seine Hilfe an. So tauschen die beiden ihre Adressen aus und durch einen unglaublichen Zufall gelangt Dann wenige Tage später, tatsächlich an Stellas Uhr und schreibt ihr eine Nachricht; nicht ahnend, dass Stella ihm die Anschrift von Nancy gegeben hat. Doch Nancy reicht die Post weiter und so kommt es zu einem erneuten Treffen zwischen Dan und Stella, bei dem der Funke zwischen ihnen überspringt. Als Dan jedoch erfährt, dass Stella verheiratet ist, wird er unsicher. Fühlt sich hin und hergerissen und fragt sich, ob er Stella nicht lieber aufgeben soll. Doch die zahlreichen Briefe, die sie sich im Laufe seiner Kriegseinsätze schreiben, schweißen die beiden zusammen und aus Freundschaft wird Liebe. Beide planen ein gemeinsames Leben zusammen, falls Dan zurückkehrt… England 2011: Die obdachlose Jess, die vor ihrem gewalttätigen Freund geflohen ist, entdeckt auf ihrer Flucht ein unverschlossenes, unbewohntes Haus und beschließt in ihrer Not, sich dort für ein paar Tage einzuquartieren, bis sie einen Plan gefasst hat. Bei einer näheren Inspizierung des Hauses, entdeckt Jess einen alten Karton, in dem sich viele Briefe befinden, die von einer großen, tiefen Liebe erzählen. Einer Liebe, wie sie Jess hofft, auch irgendwann einmal zu finden. Das Lesen der Briefe gibt ihr Mut und Kraft, auch wenn sie wenige Tage später fast zu Tode erschrickt, als der Immobilienmakler Will vor dem Haus steht und vorsorglich in Deckung geht. Will ist im Auftrag seines Chefs dort und soll in Erfahrung bringen, ob die verstorbene alte Dame, die zuvor in diesem Haus lebte, Erben hatte. Nachdem sich Jess und Will in der Folgezeit mehrfach über den Weg gelaufen sind, entpuppt sich Will dann plötzlich als Jess Retter in der Not, als er sie todkrank in dem verlassenen Haus auffindet. Nachdem er Jess Geschichte erfährt, ist er berührt, aber auch fasziniert, als diese ihm von dem Paar aus den gefundenen Briefen erzählt und möchte alles daran setzen, den Briefeschreibern zu einem Happy End zu verhelfen… „Als unsere Herzen fliegen lernten“, enthält gleich zwei Liebesgeschichten in einem Roman, immer im Wechsel erzählt. Während wir in der Gegenwart die junge, desillusionierte Jess kennen lernen, die einen Neuanfang wagen möchte und dabei auf Will trifft, ist es in dem Handlungsstrang, der während des zweiten Weltkrieges spielt, die anfangs sehr weltfremde, schüchterne und liebenswerte Stella, die im Fokus des Geschehens steht. Die Jahre, die sie im Waisenhaus verbringen musste, haben in ihr den Wunsch auf Liebe, Geborgenheit und Glück geweckt, doch leider gerät sie an Charles Thorne, einen bigotten, engstirnigen und kaltherzigen Pfarrer, der sie lediglich geheiratet hat, um seine Homosexualität verschleiern zu können. Jedoch ahnt Stella diesbezüglich über einen langen Zeitraum gar nichts und fürchtet nun, ihr Mann fände sie einfach unattraktiv. Ab dem Moment, als Dan ihren Weg kreuzt, verändert sich Stella, blüht immer mehr auf und wird risikofreudiger. Dan bringt Seiten an ihr zum Vorschein, von denen sie noch nicht einmal etwas ahnte. Und doch weiß der Leser bereits von Anfang an, da der Epilog über einen betagten, schwerkranken Dan erzählt, dass Dan und Stellas Geschichte nicht gut ausging. Den Grund erfährt man jedoch erst gegen Ende des Romans, so dass die Autorin die Neugierde des Lesers bis dato zu schüren vermag. Ich mochte die Romanpassagen, in denen sich Stella und Dan nahe waren, und viele Unternehmungen miteinander machten, sehr und auch das Heldenpaar war so liebeswert gestrickt, dass man sie schnell in sein Leserherz schließen konnte. Dazu fand ich den historischen Hintergrund spannend und auch glaubwürdig inszeniert. Warum also nur 4 von 5 Punkten? Nun, zum einen fand ich einfach, dass abgesehen von dem Heldenpaar, alle anderen Nebenfiguren, allen voran Charles, einfach zu eindimensional charakterisiert waren. Sie blieben seltsam konturlos, dazu benahm sich Charles so gleichgültig Stella gegenüber, dass ich mich ständig gefragt habe beim Lesen, wieso sie ihn in aller Welt nicht früh verlassen hat. Und auch ihr Verhalten (ich würde spoilern wenn ich den Grund verrate) das zur Trennung von Dan führt, war für mich nicht nachvollziehbar und ließ sie schwach erscheinen. Der Roman als solches lässt sich gut lesen, was am sehr flüssigen, eingängigen Schreibstil der Autorin liegt, doch ab der Mitte des Buches schlichen sich für meinen Geschmack immer mehr kleine Längen ein; zudem fand ich, dass es die Autorin ab und an etwas damit übertrieben hat, wenn sie Örtlichkeiten, Gegenstände oder Stimmungen beschrieb. Sie benutzte für meinen Geschmack zu viele Adjektive, so dass ich teilweise aus meinem Lesefluss geworfen wurde, wenn es mir zuviel des Guten wurde. Die Geschichte von Stella und Dan konnte mich ein wenig mehr mitreißen, als die von Jess und Will, doch insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt von „Als unsere Herzen fliegen lernten“ und habe gegen Ende des Romans sogar noch ein paar Tränchen verdrücken müssen. Eine Leseempfehlung möchte ich vor allem für diejenigen Leser aussprechen, die Romane von Autoren wie etwa Jojo Moyes oder Nicholas Sparks mögen, da deren Stil vergleichbar ist. Kurz gefasst: Liebe, Tragik und Drama liegen oft nah beieinander. Doch manchmal lohnt es sich für die wichtigen Dinge im Leben zu kämpfen…

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