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Rezension zu
Provenzalische Intrige

Keine Seifenoper

Von: Layla
17.06.2016

Pierre Durands Jahre als Kommissar in Paris waren zwar stressig, ihm gefällt die Ruhe in Saint-Valérie ja auch. Aber als einfacher Chef de police vermisst er eine gute Ausrüstung und seine alten Kompetenzen. Bürgermeister Rozier hält nichts davon, der braucht das Geld für sich selbst. Pierre hat langsam genug, er bewirbt sich für die frei werdende Stelle als Nachfolger von Commissaire Barthelemy in Cavaillon. Pierres Vorstellungsgespräch bleibt nicht konfliktlos, genauso wenig wie die Zusammenarbeit mit dem Team von Madame le Commissaire Alienor Benoît. Der neue Fall, in dem die bekannte Seifenproduzentin Paulette Simmonet tot im Seifenleim aufgefunden wird, wirft viele Fragen auf. Schnell glaubt das Team den Täter zu kennen, aber Pierre beisst sich fest und will nicht los lassen. Auch privat läufts nicht rosig, obwohl sein Freund Farid wieder zurück im Dorf ist. Dieser interessiert sich anscheinend gerade mehr für Charlotte als für Pierre. Dann taucht auch noch die Dorf-Tratschtante Madame Duprais auf... Langsam fühle ich mich heimisch in Saint-Valérie. Ich freute mich auf den dritten Besuch in der kleinen Ortschaft. Die Ziege Cosima, Madame Duprais, Assistent Luc - alle sind sie noch da. Im neuen Fall stammt zwar nur die Tote aus dem Dorf, die Ermittlungen werden aber an anderen Orten durchgeführt. So reist man lesend mit Pierre am Steuer durch die Provence - bis auf wenige fiktive Ausnahmen wie Saint-Valérie handelt es sich in der Serie durchwegs um reale Ortschaften. Die Leiche wird in einer Seifenfabrik aufgefunden. Ein aussergewöhnlicher Schauplatz, passend zur Provence; und macht auf vielerlei Probleme aufmerksam, die sich nicht nur auf die Provence beziehen. Wann ist ein Produkt regional? Wenn alle Zutaten aus der Region stammen oder wenn es in der Region produziert wurde, oder reicht es, wenn es nur vor Ort verpackt wurde? Solche Diskussionen werden nicht nur in der Provence, sondern auch in der Schweiz und den umliegenden Ländern diskutiert. Das macht den Fall auch für Leser interessant, die die Seifenproduktion nicht so spannend finden wie ich. Ich siede selbst Seifen und deshalb war der Krimi ein Highlight für mich. Zwar unterscheidet sich die Savon du Marseille als (ausgesalzene) Kernseife in der Herstellung vom Kaltverseifungsverfahren ("Leimseife"), mit dem ich meine Seifen herstelle, dennoch fand ich die Thematik und den Schauplatz genial. Der Herstellungs/Produktionsablauf wird zwar nicht ausführlich beschrieben, aber fachlich ist alles relativ korrekt. Fast immer korrekt handelt auch Pierre. Er lässt nicht los, bis er überzeugt ist, dass alle ungeklärten Fragen nun stimmig beantwortet sind. Im vorliegenden Fall spürt man die innere Zerrissenheit von Pierre, der solche Ermittlungen liebt, aber lieber alleine oder zumindest mit sämtlichen Kompetenzen ausstaffiert arbeitet. Ob er den anvisierten Job am Ende bekommt oder nicht, lasse ich jetzt offen. Fazit: Stimmiger dritter Teil der Pierre-Durand-Serie, der mit der Seifenfabrikation eine spezielle Szenerie bekommt und den Krimi besonders macht. Lesen! 4 Punkte. Man kann den dritten Teil natürlich auch lesen ohne die ersten beiden Bände zu kennen, doch damit man all die dörflichen Verstrickungen mitbekommt, empfehle ich, die Serie in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Es lohnt sich allein schon wegen Cosimas Geschichte :-) Band 1: Provenzalische Verwicklungen Band 2: Provenzalische Geheimnisse Und wenn ihr beim Lesen Hunger bekommen habt (so wie ich), dann schaut euch auf Sophie Bonnets Facebookseite die tollen Fotos der im Buch beschriebenen Menus an. Vielen Dank an Blanvalet und Randomhouse!

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