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Rezension zu
Die Eismacher

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine Eiskreation zum Genießen

Von: Lesendes Federvieh
09.07.2016

Giovanni Talamini entstammt einer italienischen Familie, die sich seit mehreren Generationen der hohen Handwerkskunst des Eismachens verschrieben hat. Jedes Jahr im späten Frühjahr und Sommer zieht die Familie nach Rotterdam, wo sie ein Eiscafe betreiben. Die Winter verbringen sie in ihrem Heimatdorf Venas di Cadore, ebenso wie alle anderen Eismacher, die zu dieser Jahreszeit ebenfalls zurückkommen. Doch Giovanni, der älteste Sohn der Familie fühlt sich magisch zur Literatur hingezogen. Er durchbricht die Familientradition und widmet sein berufliches Leben ganz der Poesie. So ist es an seinem jüngeren Bruder Luca, die Eisdiele zu übernehmen und die feinsten Eissorten zu kreieren. Doch die Wege der beiden ungleichen Brüder kreuzen sich immer wieder... Ernest van der Kwast ist mit "Die Eismacher" ein vielschichtiger Familienroman gelungen, der mir gut gefallen hat. Mit seinem ansprechenden, lockeren Schreibstil beschreibt er das Leben der Familie Talamini. Im Vordergrund steht dabei die junge Generation mit den beiden ungleichen Brüdern Giovanni und Luca. Es ist einfach herrlich und interessant zu lesen, wie aufwendig und arbeitsintensiv es ist, leckeres Speiseeis herzustellen und wieviel Kreativität dabei notwendig ist. Bei den vielen verschiedenen Kreationen möchte man als Leser jede neue Eissorte am liebsten gleich probieren. Zu diesem Thema passte auch sehr gut der Rückblick wie es überhaupt dazu kam, dass die Familie Talamini zu Eisproduzenten wurde - und das über mehrere Generationen hinweg. Bisher hatte ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wie mühsam und aufwendig es war, Eis ohne unsere modernen Kühlmöglichkeiten herzustellen. Das war sehr gut recherchiert und spannend zu lesen. Neben Luca, dem genialen Eismacher, bietet aber auch das Leben von Giovanni viel Lesenswertes. Die Einblicke in die Welt der Poesie und der Poetry Festivals habe ich ebenso genossen wie diejenigen in die Welt des Speiseeises. Ich finde, wenn man es genau betrachtet, haben die beiden Brüder mehr gemeinsam als sie glauben. Jeder auf seine Weise hat sich einer Form der Kreativität verschrieben. Hinter dem unspektakulären Titel "Die Eismacher" steckt eine vielschichtige, unterhaltsame, teils aber auch traurige Familienbiografie. Sehr schön geschrieben und absolut lesenswert.

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