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Rezension zu
Portugiesisches Erbe

Tolles 'Regionalkrimi'-Début: diesmal aus Lisboa - der wunderschönen Stadt am Tejo

Von: Sagota aus Saarbrücken
19.07.2016

Buchbeschreibung/Inhalt: "Henrik Falkner weiß kaum, wie ihm geschieht, als er die malerischen Altstadtgassen von Lissabon betritt. Der ehemalige Polizist soll ein geheimnisvolles Erbe antreten: Sein Onkel hat ihm ein Haus samt Antiquitätengeschäft vermacht. Während Henrik mehr und mehr in den Bann der pulsierenden Stadt am Tejo gerät, entdeckt er, das sein Onkel offenbar über Jahre hinweg Gegenstände gesammelt hat, die mit ungelösten Verbrechen in Verbindung stehen. Und kaum hat Henrik seine ersten Pastéis de Nata genossen, versucht man, ihn umzubringen. Henrik stürzt sich in einen Fall, der sein Leben verändern wird."(Quelle: Buchrückentext) Meine Meinung: Der sympathische Ermittler Henrik Falkner ist in einer Lebenskrise, als ihn der Notar seines Onkels nach Portugal bestellt, um das Erbe Martin Falkners, das "schwarze Schaf" der Familie, anzutreten: Der Onkel vermacht ihm sein Antiquariat nebst illustren Hausbewohnern und bittet ihn, wieder ins "Licht des Lebens" zu treten, da er über verwandtschaftliche Kanäle erfuhr, dass Henrik eine schwere Zeit durchlebt... Der Ex-Polizist, der seinen Job bei der Kripo in Deutschland aufkündigte, spürt durch die Ereignisse, die sich während seiner ersten Tage in Lissabon zutragen, endlich wieder den Ermittlerinstinkt in ihm erwachen, der entgegen seiner Annahme immer mehr von ihm Besitz zu ergreifen droht und dazu führt, dass Henrik die Rätsel, die ihm sein Onkel 'mitvererbte', teils unter Lebensgefahr zu lösen versucht. Er nimmt immer mehr wahr, dass ihn diese schöne Stadt am Tejo so bald nicht wieder loslassen wird, er ihrem Charme, den Frauen, dem Fado und dem Saudade mehr und mehr verfällt.... Der Stil Sellanos ist markant, klar und flüssig geschrieben, voller Spannung und Dramatik und trotz vieler Wendungen und Unvorhersehbarkeit in sich stimmig; ganz bewusst führt der Autor den Leser durch Lissabon (eine Karte befindet sich jeweils zwischen den Buchdeckeln, in denen die "Tatorte" zu sehen sind) und beschreibt die Menschen, die Atmosphäre, die Straßen der Stadt derart schillernd und auch beeindruckend, dass eine große Liebe und Leidenschaft des Autors zu Lissabon mehr als zu vermuten ist. Dies gefiel mir sehr gut, da es die Handlung in eine wirklich wunderschöne Stadt atmosphärisch einbettet, anderen ist dies evtl. etwas zu viel des Guten: Handlung und Verlauf des Krimis lässt (mit der Zutat der atmosphärischen Dichte) nichts an Spannung vermissen und sorgt von Beginn bis zur letzten Seite für anspruchs- und genussvolle Lesestunden. Auch an brisanten Themen fehlt es dem Kriminalroman nicht, der zudem etwas Sozialkritik beinhaltet: Korruption, die Macht des Geldes, die allgegenwärtige unsägliche Verquickung von Wirtschaft und Politik in monetärem Zusammenhang; Vertuschungen von Verbrechen etc. - mehr möchte ich nicht verraten, um nicht zu 'spoilern'. Einige wenige inhaltliche "Ungereimtheiten" zum Ermittlungsvorgehen und eine gewisse leichte Übertreibung zugunsten der hohen Spannung mag man dem Krimi anlasten: Gestört haben sie nicht sehr und ich habe dennoch sehr begeistert 'Portugiesisches Erbe' gelesen, ohne das Buch lange aus der Hand legen zu können! Ich habe die große Hoffnung, dass Luis Sellano einen zweiten Fall für Henrik Falkner plant, da dies am Ende so anklingt, wenn auch nur durch ein (bedeutsames) "Kopfnicken" ;) Ich würde auf jeden Fall zu seinen Lesern zählen! Fazit: Ein toller, sehr gut geschriebener und überaus spannender Kriminalroman mit viel Lokalkolorit und atmosphärischer Dichte: Eine Liebeserklärug an die wunderschöne Stadt Lissabon, in der es jedoch wie in anderen Städten auch Verbrechen gibt. Chapeau für dieses Début an den Autor und eine absolute Leseempfehlung für Krimi- und Portugalfans sowie für solche, die es werden wollen! Von mir gibt es 4,5 Sterne am Krimihimmel und 94° auf der 'Krimi-Couch'.

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