Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Ich war Hitlerjunge Salomon

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine packende Autobiographie

Von: Books Inside
20.07.2016

Sally Perel wird am 21. April 1925 im niedersächsischen Peine geboren. Seine Eltern sind fromme Juden, die 1935 zunächst nach Polen flüchten. Sally flieht weiter in die Sowjetunion bis nach Minsk, wo er 1941 deutschen Truppen in die Hände fällt. Er gibt sich als Volksdeutscher aus und wird nach einem Jahr bei der deutschen Wehrmacht an der Ostfront in eine HJ-Schule nach Braunschweig gebracht, wo er bis zum Kriegsende bleibt. 1948 wandert Perel nach Israel aus und baut sich dort eine neue Existenz auf. Mehr als vier Jahrzehnte nach seiner Rettung bei Kriegsende schildert er seine Erlebnisse als "jüdischer Hitlerjunge" in der Autobiographie "Ich war Hitlerjunge Salomon". Sally Perel lebt in Israel Klappentext: 1941: Der Mut der Verzweiflung lässt den sechzehnjährigen Juden Salomon >>Sally<< Perel eine unglaubliche Entscheidung treffen: Er nimmt eine falsche Identität an und wird zum Hitlerjungen Jupp Perjell. Die Jahre bis zum Kriegsende verbringt er in einem Internat der Hitlerjugend in Braunschweig. Jahre, in denen sein Leben davon abhängt, wie gut er seinen Feinden vorspielen kann, dass er einer von ihnen ist. Meine Meinung: Ich habe mich von Anfang an sehr auf das Buch gefreut, wenn man es denn Freude nennen kann...ich war eher gespannt, da ich solche Themen eigenlich von Grund auf schon meide. Aber hier war es anders. Alleine schon das Wissen, dass es ein Zeitzeuge geschrieben hat, der sozusagen zwischen den Fronten lebt, machte es für mich sehr interessant. Es war meine erste Autobiographie in dieser Form, weche ich gelesen habe und diese zu Rezensieren fällt mir wirklich schwer, da man die Gefühle und das Erlebte ansich nicht wirklich wiedergeben kann, wie man es gerne möchte ohne Partei zu ergreifen. Sally Perel hat in diesem Meisterwerk eine wirklich erschreckende Wahrheit unverblümt und geradeheraus zu Papier gebracht. Er gibt uns einen klaren Einblick in seine Gefühle, Ängste und die Geschehnisse der Hitlerzeit. Man kann absolut mit ihm mitempfinden und seine Ängste und den Hass am eigenen Leibe spüren. Der Schreibstil ist detailliert und aus der Erinnerung heraus sehr realistisch und bildhaft, ohne die geschehenen Untaten zu beschönigen. Der Schrecken der Zeit steckt einfach in jedem Satz. Man konnte ihm von Anfang bis Ende sehr gut folgen und hat am eigenen Leibe den Spagat zwischen Feind und Freund, Fremden und Verbündetem miterlebt. Durch die Sprünge, die er hin und wieder macht wird noch zusätzlich verdeutlicht, welchen Schmerz er empfunden haben muss in seinem Leben zwischen den Stühlen. S.174: >>Hier wohnen die Juden...Der Eintritt ist verboten. Du kannst dir hier alle möglichen Krankheiten holen, es gibt sogar Seuchen<<... Besonders gut haben mir auch die Bilder aus der Zeit gefallen, vorallem die seiner Familie, da man so noch einen besseren Einlick bekommen hat. Man macht zu dem Geschriebenen auch eine visuelle Zeitreise. Über Orte, Personen und für ihn wichtige Stellen, bis hin zu seiner Familie. Auch das Interview am Ende des Buches hat dazu beigetragen, dass meine Gefühle, wie auch im Buch, Achterbahn gefahren sind. Ich weiß gar nicht genau wie viele Taschentücher ich gebraucht habe und auch heute kommen mir noch die Tränen. Besonders hat mich die Antwort auf die Frage:" Was haben Sie während der Kriegsjahre am meisten vermisst?" getroffen! Mein Fazit: Ehrlich, unverblümt, sachlich und eine Menge Emotionen ...wer das vertragen kann und auch an dem Thema aus einer "anderen" Sicht interessiert ist, für den ist dieses Buch genau das richtige! Ich finde es einfach immer wieder erschreckend, wenn ich etwas aus der Hitlerzeit höre und ziehe den Hut vor Sally Perel, dass er das alles so gut verarbeiten konnte und die Zeit überstanden hat, denn auch mit Kriegsende war ja noch lange nicht Schluss! Und ich danke für diesen erstklassigen Einblick "Hinter die Kulissen"

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.