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Rezension zu
Die Frau, die allen davonrannte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Anspruchsvoller Familienroman mit vielen Facetten

Von: Lesendes Federvieh
16.08.2016

Die hochbetagte Aganetha Smart verbringt ihren Lebensabend in einem Altenheim. Dort besuchen sie zwei junge Leute, die sie für einen Film interviewen möchten. Denn Aganetha ist nicht irgendeine Bewohnerin des Seniorenheims, nein sie gewann als junge Läuferin einst bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam die Goldmedaille. Das war eine Sensation, denn zu dieser Zeit war es für Frauen nicht selbstverständlich Laufsport betreiben zu können. Durch die Fragen der beiden jungen Leute blickt Aganetha zurück in ihre Vergangenheit und gibt Einblicke in die Konventionen ihrer Zeit. Bis sie sich im klaren darüber ist, dass die beiden nicht nur ein Interview mit ihr möchten... "Die Frau, die allen davonrannte" ist ein wirklich gut zu lesender Familienroman und kein Buch über die sportliche Karriere einer Sportpionierin. Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, denn für mich ist sie ein gelungenes Porträt vor allem der Frauen in der Gesellschaft des vorherigen Jahrhunderts. Carrie Snyder beleuchtet das nicht immer einfache Leben der Olympiasiegerin Aganetha Smart von vielen Seiten und zwar über ihre Kindheit, Jugend bis hin zu ihren sportlichen Leistungen und dem schwierigen Weg dorthin. Da die Titelheldin zum Zeitpunkt der Erzählung bereits 104 Jahre alt ist, bieten sich dabei Rückblenden geradezu an. Diese sind jedoch nicht chronologisch, Aggie springt immer wieder in verschiedene Vergangenheitsbereiche zurück. Das ist zwar zunächst gewöhnungsbedürftig zu lesen, hat mir aber immer besser gefallen, denn eigentlich ist das ja ganz normal bei Erinnerungen eines solch langen und ereignisreichen Lebens. Durch ihre lockere und einfühlsame Schreibweise gelingt ihr der Spagat zwischen Spannung, traurigen Episoden und Hoffnung sehr gut. Für mich bildet dieses Buch die Realität ganz nah ab, denn für die meisten gibt es doch immer wieder Höhen und Tiefen im Leben. Obwohl der Sport hier nicht das Hauptthema ist, erfährt der Leser trotzdem noch jede Menge über die Anfänge des Frauenlaufsports. Das fand ich sehr interessant, Besonders das Nachwort der Autorin zu diesem Thema finde ich spitze. Zum Schluss noch ein Wort zum Cover. Es ist sehr gelungen, denn es drückt genau die Atmosphäre im Buch aus. Die Enge des Landlebens und den Aufbruch in ein eigenständiges Leben durch das rennende Mädchen. Klasse. "Die Frau, die allen davonrannte" habe ich sehr gerne gelesen. Es ist ein anspruchsvoller Familienroman mit vielen Facetten. Sehr zu empfehlen.

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