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Rezension zu
Sommer in St. Ives

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

„Sommer in St. Ives“ ist quasi sofort zu einem meiner absoluten Lieblingsbücher geworden

Von: Tilly
25.08.2016

„Ich hebe das Kinn und ziehe die Schultern zurück. Doch wie wappnet man sich gegen die düstere Sturmfront, wenn sie einem schon beinahe die Stirn küsst?“ „Sommer in St. Ives“, Kapitel 5, Seite 55 Das hätte ich mich wohl auch fragen sollen, bevor mir der leichtgläubige Gedanken kam, ich würde ein leichtes, unterhaltsames Büchlein über ein Familiengeheimnis lesen. Bevor ich dachte, ich könnte Lola kennenlernen, sie kurz begleiten und dann fröhlich winkend am Bahnhof stehen und ihrem Zug hinter sehen. Lächelnd. Bahnhöfe sind nicht dazu gemacht, zu lächeln und dabei fröhlich zu winken, schon gar nicht, wenn der Zug aus dem Bahnhof rausfährt. Vielleicht ist es deswegen immer so zugig dort, damit man nach dem Abschied schnell geht. Damit es nicht so weh tut. Das Ende vom Sommer, das Ende meiner Reise mit Lola schmerzt mich genau, wie ein zugiger Bahnhof, wie ein Abschied, wie ein Für immer, obwohl ich weiß, dass es kein Für immer gibt. „Und ein Ende war noch nie ein besonders guter Anfang.“ ~Lola Lessing, Seite 346 Warum fange ich mit dem Ende an? Nun, warum nicht. Denn auch „Sommer in St. Ives“ fängt mit einem Ende an. Nein, mit vielen. Viele kleine Enden, die am großen Ende alle zusammenkommen. Nur wissen sie das am Anfang noch nicht. Sie wissen nicht, dass sie alle zusammen genommen etwas so großes, so wunderbares, so sehnsuchtsvolles, so bezauberndes, so ergreifendes, so witziges, so atemberaubend schönes, wie dieses Buch erschaffen. Sie sind keine Enden, die im Herz schmerzen oder die Tränen in die Augen treiben. Es sind Enden, die einem den Weg zeigen. Einen Weg, einen von vielen. Und man muss selbst entscheiden, ob man aus einem Ende, mag es auch noch so klein sein, etwas machen möchte, dass zu einem echt guten Anfang wird. „Ein Ende“, sagt er, „kann auf jeden Fall ein echt guter Anfang sein. Wenn du das auch willst.“ ~Chase Bellamy, Seite 371 Und damit muss ich Chase Bellamy einfach recht geben, denn „Sommer in St. Ives“ hat einen echt guten Anfang, eine noch bessere Mitte und ein Ende, dass kein Ende ist, sondern wiederrum ein Anfang. Die Geschichte dreht sich um Lola Lessing und ihre Familie. Ihre Mutter, ihren Vater, ihre Schwester, ihren Bruder, ihre Großmutter und ein bisschen (oder auch ein bisschen mehr) um verpasste Chancen, Risiko und glücklich sein. Lola war eine so sympathisch-verrückte Person, dass ich so sofort in mein Herz schloss. Sie ist irre, lebendig, lebenslustig und vor allem hat sie Fehler, Ecken und Kanten. Sie hat Spaß, sie ist traurig und sie lebt ein Leben, das auch meins oder deins oder deins sein könnte. Sie ist Unzufrieden – zufrieden. Sie weiß was sie will – was sie nicht will. Sie weiß nicht, wo ihr Leben sie hinführen wird, aber sie weiß, dass sie alle Möglichkeiten hat. Sie ist realistisch. Ihre Familie hat Probleme, realistische, weitreichende, tiefgreifende, jahrealte, frische Probleme. Familienprobleme, die härter nicht sein könnten. Die nicht unterhaltsamer sein könnten! (Jedenfalls für den Leser.^^) Und irgendwie muss das Leben doch zu meistern sein, wenn man in einem magisch anmutenden Fischerdorf an der Küste Cornwalls seinen Sommerurlaub verbringt und … „Möglicherweise bin ich der Meinung, dass eine Realität eine Realität bleibt, auch wenn man sie noch so sehr in Zucker wälzt“, sagt meine Großmutter. ~Elvira, Seite 82 … einen Mann trifft, der trotz der eigenen Verrücktheiten, immer wieder kommt. Der auf den Arsch guckt, der lacht, der offensichtlich flirtet und der Kaffee mitbringt! Kaffee! Der sich entschuldigt, weil das Kennenlernen nicht so dolle verlief. Ein Mann, dem Lola einfach nicht aus dem Weg gehen kann. Sie weiß, dass ein Sommerflirt keine Chancen hat. Keine Langfristigen, kurzfristigen und schon gar keine Mittelfristigen. Und dennoch… Lola und ihre Familie sind so herrlich erfrischend echt und normal und durchgeknallt, auf eine bodenständige Art und Weise, dass ich oftmals laut lachen und den Absatz noch mal lesen musste. Es ist der Witz, der Humor, der nicht nur von Lola hervorgeht sondern von allen und in den unpassendsten Momenten! Nie wusste ich, ob es in der traurigen, romantischen oder geladenen Stimmung bleibt, denn die Autorin sorgte mit jedem Satz dafür, dass ich überrascht wurde. … „Als ich hier oben am Fenster stehe, komme ich mir vor wie in diesem Werbespot. Ich überlege allen Ernstes, hinunterzugehen und Chase eine Cola anzubieten – womöglich zieht er ja sein T-Shirt aus.“ ~Lola, Seite 127 Überrascht von solch nachdenklich machenden Worten, dass ich in dem Buch lauter pinke Klebezettel hatte, um die wunderbaren Zitate wiederzufinden! Überrascht von den Emotionen, die mir entgegenschwappten, wie das Meer an die Küste. Gefühle, die mir die Luft zum Atmen nahmen. „Sommer in St. Ives“ erzählt nicht nur eine Familiengeschichte, sondern berichtet von einer Liebe. Von der Liebe! DER Liebe. Der einzig Wahren, die man einfach nur einmal in seinem Leben findet. DER Liebe, die manche nie finden, weil sie sie nicht fühlen, denn… „Weil mir wieder eingefallen ist“, sagt Lynda, „dass Liebe etwas sein muss, das man bis in seine Zehenspitzen fühlt.“ ~Lynda, Seite 367 Und ich fühlte sie! Ich fühlte die Liebe in diesem Buch, die so viele Gesichter hat, dass man sie nicht gleich erkennt. Liebe zu einem Ort, der gute wie schlechte Erinnerungen hat. Der eine süße Liebe hervorbrachte, die der Bahnhof trennte. Liebe zu der Familie, wobei man hier auch Geduld zeigen muss, denn es ist nicht immer leicht, alle Familienmitglieder gleich zu lieben. Die Liebe zu Menschen, mit denen man seine einzig wahre Zukunft sieht, die aber nicht umsetzbar ist. Die Liebe zur Liebe, egal wie alt man ist, wie traurig, wie verletzt. Die Liebe zu einem Menschen, in dem man sich selbst wiedergefunden hat, überdauert alles. „Das und dieses Gefühl, das sich im Inneren ausbreitet, wenn man jemanden gefunden hat, der Anteil nimmt, der sich interessiert, der einen umwirbt und einen vermittelt, liebens- und begehrenswert zu sein. Der einem Burger kauft, wenn man einen schlechten Tag hatte.“ ~Lola, Seite 344 „Sommer in St. Ives“ ist ein Buch, das ich sofort wieder aufschlagen möchte. Ich will erneut mit Lola leiden, lachen und verzweifeln, weil scheinbar alle ihren Verstand verlieren. Weil pinkfarbener Tüll einfach schrecklich aussieht, egal wo und an wem. Weil der Ort St. Ives mich gefangen nahm. Weil ich mich verliebte. In die Worte, in die Emotionen, in das sehnsuchtsvolle Gefühl, etwas zu wollen, was ich nie haben kann. Ich verliebte mich in die Liebe. In die traurigschöne Melancholie, die zwischen den Worten hervorweht und mir am Ende wie ein Sturm um die Ohren braust, sodass mir die Tränen kamen. Tränen der Freude, weil … „Wege entstehen, indem man sich traut, sie zu gehen.“ ~Frederik, Seite 414 Tränen der tiefsten Traurigkeit, weil die Geschichte um Lola vorbei war. Es war ein Ende, das von Anfängen sprach. Neuanfängen, Liebesanfängen, Lebensanfängen. Denn wie wir wissen, kann ein Ende ein echt guter Anfang sein. Fazit *sich die Tränchen abwischt* „Sommer in St. Ives“ ist ein Buch, dass Sehnsucht weckt, nachdenklich macht, lachen und weinen hervorbringt und das dafür sorgt, dass man es immer und immer und immer wieder lesen will. Anne Sanders war mir bis dato vollkommen unbekannt und nun denke ich mir: „Warum?“ (Weil es ein Debüt ist… schon klar. :-D ) Aber dieses Buch muss gelesen werden! Von dir und dir und dir! Von allen, die noch an die Liebe glauben, die den Glauben daran verloren haben und für alle, die ein echt verdammt gutes Buch lesen wollen. Ganz klare Leseempfehlung! Bewertung My Dear, isn't it lovely? YES! „Sommer in St. Ives“ ist quasi sofort zu einem meiner absoluten Lieblingsbücher geworden. Durch Schlichtheit, Witz, Emotionen, Gefühle. Durch Echtheit! Durch Menschen, die genauso existieren könnten! *kann nicht mit dem Schwärmen aufhören* „Sommer in St. Ives“ von Anne Sanders bekommt von mir 5 von 5 Marken und einen unserer seltenen Sterne, für mein persönliches Lesehighlight.

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