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Rezension zu
DIE WAHRHEIT

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

On lesen oder lesen lassen....dieser Thriller ist genial!!

Von: Irve liest
06.09.2016

Stell´ dir vor, du verabschiedest dich von deinem Mann. Er bricht zu einer Geschäftreise auf – und verschwindet spurlos. Du hörst nichts von ihm. 7 Jahre lang. Dann bekommst du einen Anruf. Dein Mann sei aufgespürt worden. Er lebe. Er käme am nächsten Tag zurück. Zu dir. Du kannst es nicht fassen. Denn dein Glaube an daran ist sieben Jahre lang gestorben, jeden Tag ein bisschen – bis du dich innerlich völlig von eurer Zweisamkeit, die schon längst zu einem Gespenst geworden war, gelöst hast. Du hast das Leben von dir und eurem, nein, deinem Sohn gemanagt, bist immer mehr in dieses neue Leben zu zweit hineingewachsen – und jetzt das! Und schon schwappten meine Gedanken, meine Gefühle zu Sarah, der weiblichen Hauptfigur. Wie würde ich mich fühlen, wäre ich in ihrer Situation? Ein Grauen durchlief mich, die Nackenhaare stellten sich mir auf, äußerst gespannt und neugierig, was passieren würde. Kann es wirklich Philipp, ihr Ehemann sein, der am nächsten Tag in Sarahs Leben einfallen wird? Die Situation des Wiedersehens ist angefüllt mit einer Spannung, die man schneiden kann. Sarah verstrickt sich in ihren widersprüchlichen Gefühlen, die sie empfindet, bis sie sich völlig sicher ist: „Das ist nicht mein Mann.“ Würden wir unseren Ehepartner nach 7 Jahren wiedererkennen, oder würden wir ebenfalls nur an eine „gut gemachte Fälschung“ glauben, die sich, aus welchen Gründen auch immer, in unser Leben einschleichen will? Sarah will den Fremden nicht in ihrem Leben, schon gar nicht in ihrem Haus haben. Genau dort will er aber hin, denn er ist schließlich ihr Ehemann – behauptet er. Die Lage spitzt sich immer mehr zu, das Kräftemessen von Sarah und Philipp verlangt den beiden, aber auch mir, alles ab… Nicht nur die Geschichte bot von Anfang bis Ende eine durchgehend dichte Spannung, auch in mir selbst war sie spürbar – eine Spannung, die sich in Angst und stellenweise in Panik auszuweiten drohte, ließe ich diese faszinierend ausgeklügelte Geschichte aus der Feder von Melanie Raabe zu nahe an mich heran. Die Charaktere waren mir sehr greifbar. Egal ob grob skizziert bei den Nebenfiguren oder detailliert gezeichnet bei den Hauptfiguren, man kann sich sofort ein Bild von ihnen machen und ist ihnen emotional nahe. Einige sind sympathisch, andere nicht, manche sind rätselhaft, einige wirken glaubwürdig auf mich, bei wiederum anderen habe ich da so meine Zweifel. Diese Mischung aus gegenteiligen Empfindungen verstärken noch meine innere Hin- und Hergerissenheit bezüglich des Verhältnisses zwischen Sarah und Philipp, oder sollte ich doch lieber sagen zwischen Sarah und dem Fremden? Der Schreibstil ist puristisch, auf den Punkt gebracht. Jeder Satz sitzt und entfaltet seine Wirkung, seinen Sog. Freiwillig mit dem Lesen aufhören ist fast unmöglich. Die Buchstaben spinnen einen Kokon um mich, immer fester, immer stabiler – aus ihm auszubrechen kostet viel Überwindung. „Die Wahrheit“ ist ein großartiger Thriller, der ohne großes Blutvergießen auskommt und seine volle Wirkung rein auf der psychischen Ebene entfaltet. Die Autorin meißelt so lange einen Weg in mein Innerstes, dass ich irgendwann selbst nicht mehr weiß, was ich denken soll. Surreal, definitiv! Und absolute Weltklasse! Denn nicht nur der Aufbau der Geschichte bis zu ihrem Höhepunkt ist grandios ausgeklügelt, das in mehrlei Hinsicht überraschende Ende ist es ebenfalls. Alles löst sich perfekt auf und das, obwohl es zuvor wirklich sehr viele grenzgängige Szenen und Gefühlsnuancen gab. Wirklich jedes dieser Details ist ein Rädchen im großen Getriebe, das genau so gebraucht wird, wie es verwendet wird. Alles klärt sich lückenlos auf, es bleibt nicht die kleinste Frage offen. Der Leser erfährt die ganze Wahrheit, gnadenlos! Ein Thriller, wie ich ihn liebe❤ Chapeau, Melanie Raabe! Zum Hörbuch Dieses ist leider eine gekürzte Fassung des Thrillers. Ich habe zwar nicht das Gefühl, dass mir nennenswert etwas fehlt, aber da der Schreibstil ohnehin sehr puristisch ist und emotional eng gepackt, hätte ich die ungekürzte Variante sehr begrüßt. Die Sprecher setzen den Inhalt wirklich gut um. Nina Kunzendorf empfindet überzeugend mit der weiblichen Hauptprotagonistin, kehrt deren Inneres hörbar nach außen. Auch die Sprecher Andreas Pietschmann und Devid Striewow schaffen es gut, sich in ihre Rolle hineinzuversetzen und ihre Emotionen und Gedanken plausibel an den Hörer heranzutragen. Inhalt Vor sieben Jahren ist der reiche und zurückgezogen lebende Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah (37) den gemeinsamen Sohn alleine groß. Doch dann erhält Sarah wie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp am Leben ist. Die Rückkehr des vermeintlichen Entführungsopfers löst ein gewaltiges Medieninteresse aus. Sarah hat zwiespältige Gefühle, nach all der Zeit verständlich. Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Gerade war sie dabei, sich von der Vergangenheit zu lösen. Ihr Ehemann taucht, wenn man so will, zur Unzeit auf. Was wird werden? Gibt es eine gemeinsame Zukunft? Sie ist auf alles vorbereitet, nur auf das eine nicht: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht der, als der er sich ausgibt. Es ist nicht ihr Ehemann. Es ist ein Fremder – und er droht Sarah: Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, werde sie alles verlieren: ihren Mann, ihr Kind, ihr ganzes scheinbar so perfektes Leben … Autorin Melanie Raabe wurde 1981 in Jena geboren, wuchs in einem 400-Seelen-Dorf in Thüringen und einer Kleinstadt in NRW auf, studierte Medienwissenschaft und Literatur in Bochum und lebt inzwischen in Köln – als Journalistin, Drehbuchautorin, Bloggerin, Performerin und Theaterschauspielerin. Sie betreibt ihren eigenen Interview-Blog (www.biographilia.com) und erhielt bereits mehrere Preise für ihr Schreiben. Die Rechte an ihrem Roman „Die Falle“ wurden bereits vor Erscheinen international verkauft, u.a. nach Frankreich, Italien, die Niederlande, Spanien und das englischsprachige Ausland. Sprecher Nina Kunzendorfs Karriere startete am Theater. Sie spielte u.a. in Hamburg und München. Ihre Filmrollen wurden 2005 mit dem Bayerischen und 2011 mit dem Deutschen Fernsehpreis geadelt. Seit 2011 ermittelt sie neben Joachim Król als Tatort-Kommissarin in Frankfurt. Andreas Pietschmann, 1969 in Würzburg geboren, besuchte die Westfälische Schauspielschule in Bochum, gefolgt von Engagements am Schauspielhaus Bochum und Zürich, am Thalia Theater in Hamburg und am Berliner Maxim Gorki Theater. Ferner übernahm er diverse Rollen in Filmen und im Fernsehen (u. a. in „FC Venus“, „Sonnenallee“, „GSG9“, „Tatort“, „Hindenburg“, „Böseckendorf“, „Polizeiruf 110“). Darüber hinaus ist er an zahlreichen Rundfunkproduktionen beteiligt gewesen. Im Hörverlag ist Andreas Pietschmann in den Hörspielen „Baudolino“ von Umberto Eco, „Otherland“ von Tad Williams, „Wassermusik“ von T. C. Boyle, sowie Ulrich Bassenges „Walk of Fame“ (2008) zu hören. Devid Striesow wurde 1973 auf Rügen geboren und gehört zur ersten Riege deutscher Schauspieler. Nach seiner Ausbildung an der Hochschule Ernst Busch in Berlin gab er 2000 sein Leinwanddebüt in Kalt ist der Abendhauch. Seitdem ist Striesow ein vielbeschäftigter Mann und wurde für seine darstellerischen Leistungen vielfach ausgezeichnet; unter anderem 2012 mit dem Grimme-Preis für Ein guter Sommer und 2015 mit dem Deutschen Schauspielerpreis für seine Hauptrolle in Wir sind jung. Wir sind stark. Als Hörbuchsprecher brillierte Striesow u. a. mit seiner Lesung von Uwe Tims modernen Klassiker Die Entdeckung der Currywurst. Quelle: Verlagsgruppe Randomhouse

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