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Rezension zu
Die Falle

Ein anders- und einzigartiges Buch - Auch ich bin Melanie Raabe in "Die Falle" gegangen

Von: Petra Molitor
19.09.2016

Für einen bibliophilien Menschen gab es seit dem Erscheinen im Frühjahr 2015 eigentlich keinen Weg vorbei an Melanie Raabes Debütroman. Ich hatte viel darüber gelesen, das Buch oft in der Hand, hatte es jedoch immer wieder weggelegt. Warum? Weil ich nicht unbedingt ein Fan von allseits in den Himmel gehobenen Büchern bin und mich dem weltweiten Hype nicht beugen wollte. Der Titel hat mich überhaupt nicht angesprochen – zu lapidar - , auch Coverdesigns gibt es tausende, die ich besser finde. Ebenso der Klappentext und das Statement des von mir nicht unbedingt präferierten Sebastian Fitzek konnten mich erstmal nicht überzeugen, das Buch zu lesen. Die Betonung liegt auf "erstmal". Denn plötzlich lag es doch bei mir zuhause auf dem Stapel ungelesener Bücher – der btb-Verlag hatte mir freundlicherweise ein Leseexemplar zugeschickt. Hinterlistiges Ding, hast es irgendwie doch zu mir geschafft! OK OK, ich hab verstanden. Die Falle hatte zugeschnappt. Zum Inhalt schreibe ich nicht viel, dieser ist hinlänglich bekannt bzw. kann überall nachgelesen werden. Linda Conrads, neurotische Bestsellerautorin, seit 11 Jahren Gefangene ihrer Ängste und ihres Hauses recherchiert im bis dato ungeklärten Mordfall ihrer Schwester Anna - bei dem sie Zeugin war. Durch Zufall entdeckt sie im Fernsehen einen Mann, dessen Gesicht sie in der Mordnacht als das des Täter zu erkennen geglaubt hat. Der Mann ist Journalist und beißt sofort an, als die geheimnisumwobene Schriftstellerin ihm ein Exklusivinterview zu ihrem neuen Buch - einer Niederschrift der damaligen Geschehnisse - geben will. Linda Conrads ist akribisch auf die Begegnung vorbereitet, beret ihr Gegenüber zu stellen. Aber auch ihr Gegner hat einige Trümpfe im Arm. Die Scharade kann beginnen... Meine Leseeindrücke sind schnell geschildert. Einen Tag habe ich für "Die Falle" gebraucht. Es fiel mir schwer, meinem täglich Alltag nachzugehen und das Buch aus der Hand zu legen. Von der ersten bis zur letzten Seite hat es mich gefesselt. Ein Perspektivenwechsel in der Handlung ist jetzt nicht wirklich Neues in der Literatur, aber bei allen Büchern, die ich bis heute gelesen habe, fand ich "Die Falle" tatsächlich mal etwas Anderes, das mich immer wieder überraschen konnte. Der spezielle Charakter der Protagonistin zieht den Leser schnell in seinen Bann, mitleiden, mitfiebern, mithoffen inklusive. Immer wieder unerwartete Wendungen in der Story lassen den Leser den Atem anhalten. Ich schwankte emotional ständig zwischen der angeblichen Realität und Fiktion hin und her. Was war nun wirklich die Wahrheit? Der Showdown kommt nicht unerwartet, aber auf sehr intensive Art und Weise. Es gelingt Melanie Raabe perfekt, den Spannungsbogen durchgängig aufrecht zu halten. Ihre Sprache, ihr Ausdruck ist für mich auf einem hochklassigen Niveau. Viele Formulierungen haben für mich beinahe schon etwas lyrisches, trotzdem lässt sich das Buch leicht und flüssig lesen. Was lange währt, wird endlich gut beschreibt mein Verhältnis zu "Die Falle" recht passend. Ein außergewöhnlicher Thriller, der deutlich heraussticht aus den Veröffentlichungen der letzten Jahre. Ich freue mich bereits jetzt auf die Verfilmung und das neue Buch der Autorin. Dieses ist bereits erschienen und im Gegensatz zu seinem Vorgänger wird es nun schon sehr schnell ein Teil meiner umfangreichen Bibliothek werden. Leider kann ich nur 5 von 5 Sternen vergeben, ich würde gerne noch einige drauflegen. Für mich ein absolutes Highlight, das ich uneingeschränkt weiterempfehle.

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