Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Rettung der Pflege

Gedanken zum Buch "Die Rettung der Pflege"

Von: Birgit Staniewicz-Ostermann aus Wiesbaden
28.09.2023

Das Buch "Die Rettung der Pflege" habe ich in relativ kurzer Zeit gelesen, weil es trotz des so ernsten und gesellschaftsrelvanten Problembereichs "Betreuung in Altenheimen" kurzweilig geschrieben ist. Da fast jede Leserin und jeder Leser sicher aus ihrem oder seinem eigenen Umfeld Erfahrung mit Pflegebedürftigkeit von Angehörigen hat, sprechen ihnen die Inhalte des Buches aus der Seele und als Leser fühlt man sich bestätigt wahrzunehmen, welche Gefühle, Verantwortlichkeiten und Schuldgefühle einen umtreiben, wenn der Entschluss gefasst werden muss, einen geliebten Menschen in einem Heim unterzubringen. Hauptsächlich wird eine sehr umfangreiche und kritische Analyse der derzeitigen Bedingungen in unserer Gesellschaft zur Frage der Betreuung alter Menschen vorgenommen und die Unzulänglichkeiten (Pflegenotstand) werden aufgezeigt. Dabei scheuen die Verfasser nicht diesen Pflegenotstand mit sehr anschaulichen und harten Begriffen zu beschreiben und zu bewerten: "...Pflegenotstand...gesellschaftlicher Notstand...menschlicher Notstand" (s. 113) "...Absurdistan ist unser Altersalltag..." (S. 117) "...Absurdistan ein Horrorszenario" (S.219) "Je größer der Versorgungsapparat. je profitorientierter, anonymer, unkontrollierbarer..." (S. 120) bis hin zu dem Vergleichs mit "kolonialen Zügen". Wo liegt die Entscheidungsmacht und und wer ist von ihr abhängig und muss sich dieser Macht fügen? (Vgl. S. 124) "Handelnder und Behandelter sind nicht auf Augenhöhe." (S. 124) Diese Analyse sollte zur Pflichtlektüre für Pflegekräfte in der Ausbildung werden, damit jede zukünftige Pflegekraft die gesellschaftliche Problematik der Pflegeeinrichtungen und ihrer Rolle darin kritisch reflektieren lernt. Vielleicht könnte dies der Beginn einer neuen Sichtweise und Humanisierung in der Betreuung alter Menschen werden. Das letzte Kapitel zeigt Möglichkeiten einer Caring Society in sieben Schritten auf, die alle überzeugend sind, die aber ein grundlegendes Umdenken zur Betreuung alter und kranker Menschen erfordert. Kleine Schritte sind zu beobachten, erfordern viel Empathie, Engagement, Kraft und Kooperation der beteiligten Personen. Sie sollten unterstützt werden und Vorbildcharakter haben!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.