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Rezension zu
Flüchtig

FLÜCHTIG ist ein Roman, der zur Selbstfindung anregt und zur Veränderung inspiriert.

Von: musicalcocktail aus Wien
18.01.2024

Wer hat nicht schon mal mit dem Gedanken gespielt, alles hinter sich zu lassen, sich auf die Suche nach sich selbst zu begeben und irgendwo ganz von vorne zu beginnen. Die Hauptprotagonistin Maria steht an diesem Wendepunkt. Sie verlässt ihren Mann, ohne Erklärung. Sie verschwindet, ist einfach nicht mehr da. Mit 55 Jahren will sie sehen, was das Leben noch für sie zu bieten hat, denn ihr jetziges ist ohne Höhen und Tiefen, denn man hat sich arrangiert. 30 Jahre ist sie mit Wig verheiratet. Zu Beginn sind sie glücklich, doch eine Fehlgeburt und die daraus folgende Kinderlosigkeit entzweit sie. Sie verhärtet innerlich und lässt niemanden an sich heran. Das Buch ist ein Road Novel. Jede Romanfigur flüchtet auf ihre Weise. Maria von ihrem alten Leben, ihr Mann zu einer Geliebten, die schwanger wird. Diese wiederum flüchtet in eine andere Beziehung und Wigs Vater aus dem Pensionistenheim. Auf ihrer abenteuerlichen Reise quer durch Europa lernt Maria die verschiedensten Menschen, wie Musiker, Fischer und Mönche kennen, die ihr Leben prägen. Es sind die kleinen, kostbaren Augenblicke, die das Glück ausmachen und ihre Sehnsucht nach einem unkomplizierten Leben stillen. Immer schwingt Religiosität mit, die aber nicht einengt, sondern Hoffnung spendet. So ist der Berg Athos ein zentraler Punkt des Geschehens. Seit 1045 dürfen nur Männer für kurze Zeit in die orthodoxe Mönchsrepublik. Schiffe mit Frauen an Bord müssen mit großem Abstand segeln und selbst weibliche Tiere, mit Ausnahme von Katzen, dürfen nicht in die Republik. Begründet wird das mit der Verehrung der Jungfrau Maria. Das Erstlingswerk von Hubert Achleitner, besser bekannt als Hubert von Goisern, ist packend, voll Melancholie, Humor, Leidenschaft und Enttäuschung verfasst, wo auch Musik eine wichtige Rolle spielt. Anfänglich mit dem gleichen Musikgeschmack, driftet dieser immer mehr auseinander, im Gleichschritt mit Marias Beziehung. Die Sprache ist leicht, unterhaltsam, manchmal auch sehr direkt, aber auch gesellschaftlich und politkritisch. Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, was sich positiv auf die Dynamik auswirkt. Einer ist jener von Lisa, einer neu gefundenen jungen Freundin, die den Sommer mit Maria verbringt. FLÜCHTIG ist ein Roman, der zur Selbstfindung anregt und zur Veränderung inspiriert.

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