Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Begehrte - Eleonoras geheime Nächte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein spannendes Buch mit Anlaufschwierigkeiten

Von: Myri liest
04.11.2016

"Die Begehrte" ist der erste Band von Sara Bilottis dreiteiliger Reihe "Eleonoras geheime Nächte", mit dem sie die Leserherzen in Italien im Sturm erobert hat. Das Cover des ersten Teils finde ich sehr ansprechend, genauso wie der Klappentext. Es wirkt mit dem mattierten Einband und der Reliefschrift sehr edel. Um was geht es konkret? Im Mittelpunkt des Geschehens steht Eleonora. Sie ist arbeitslos, ohne Geld und ohne festen Wohnsitz. Daher beschließt sie alles hinter sich zu lassen und ihre Freundin Corinne, die sie aus Kindheitstagen kennt, in der Toskana zu besuchen. Ob das wirklich eine gute Idee ist, bleibt abzuwarten, denn eigentlich verbindet die beiden seit Kindertagen ein eher zwiespältiges Verhältnis. Als Eleonora auf dem Landgut ankommt, lernt sie Alessandro kennen. Er ist charmant, kultiviert und höflich. Auf Anhieb fühlt sie sich von ihm angezogen. Doch Alessandro ist Corinnes fester Freund und Eleonora möchte ihre Freundschaft mit ihr auf keinen Fall hintergehen. Und dann ist da ja auch noch Alessandros Bruder Emanuele, der wild, unangepasst und gefährlich wirkt. Am Ende ist er es, der ihr zeigt, wie aufregend es sein kann, ab und an die Kontrolle zu verlieren. Aber Eleonora merkt schnell, dass sich ein dunkles Geheimnis hinter seiner Leidenschaft verbirgt... Mit Eleonora als Hauptcharakter bin ich leider nicht wirklich warm geworden. Sie kommt sehr weinerlich rüber und auch ihren Stolz sucht sie während des Buches vergeblich. Eleonora weiß eigentlich nie, was sie will oder was momentan in ihr vorgeht. Sie hört eher auf ihre Hormone als auf ihr Herz. Viele würden sie als nervige Person bezeichnen, da sie ständig Fragen stellt und ihre Nase in jede erdenkliche Angelegenheit steckt. Eleonora merkt rasch, dass die heitere Gelassenheit in der Villa Bruges bloß eine Maske ist und kommt nach und nach der Wahrheit auf die Spur... Die Beziehung zwischen Eleonora und Corinne lässt sich als eher problematisch beschreiben. Obwohl die Zwei sich seit ihrer Kindheit kennen, ist Eleonora neidisch auf ihre Freundin. Denn schon als Kind mochte ihre eigene Mutter Corinne viel mehr als ihre eigene Tochter. Neid spielt in der Freundschaft der beiden eine große Rolle, denn Eleonora ist es leid, im Schatten der perfekten Corinne zu stehen. Die Brüder Alessandro und Emanuele sind von Anfang an nicht zu durchschauen. Obwohl sie Brüder sind, könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Während Alessandro auf eine kühle und unverbindliche Art charmant und höflich ist, ist Emanuele eher düster und ein typischer Bad Boy. Die Vannini Brüder lassen sich als besondere Männer mit einer besonderen Vergangenheit beschreiben, die ihre eigenen Gesetze haben. Obwohl beide Männer vergeben sind, lässt Eleonora sich auf sie ein und eine Dreiecksbeziehung beginnt. Wie Eleonora im Buch selbst feststellt, verliebt sie sich in Alessandro und hat Sex mit seinem Bruder Emanuele. Nach den moralischen Standards der Hauptprotagonistin möchte ich dementsprechend gar nicht genauer fragen. Zum Schreibstil der Autorin fällt mir spnton ein Wort ein: kompliziert. Die Sätze sind verschachtelt und machen somit ein flüssiges Lesen unmöglich. Auch Emotionen habe ich während meiner Lektüre vergebens gesucht. Mit der Zeit gewöhnt man sich allerdings daran und kommt dann auch besser mit. Ab etwa Seite 70 war ich mehr und mehr von der Geschichte um Eleonora fasziniert. Probleme hatte ich leider auch mit den Namen, die mir alle relativ kompliziert mit der Zeit erschienen sind. Dass viele, immer wechselnde Personen eine Rolle spielen, macht die Sache auch nicht einfacher. Etwas schade ist, dass Sara Bilotti das Setting des Buches und die Charaktere kaum bis gar nicht beschreibt. Das Aussehen der Figuren und der Landschaft bleiben somit der Fantasie des Lesers überlassen. "Die Begehrte" ist aus der Kameraperspektive geschrieben, daher gibt es keinen Ich-Erzähler. Jedoch liegt der Schwerpunkt ganz klar auf Eleonora und ihrer Sicht der Dinge. Das Buch endet ohne großartigen Cliffhanger und dennoch bleiben viele Fragen offen, sodass man "Die Verführte" und "Die Geliebte", in denen Eleonoras Geschichte weiter erzählt wird, am liebsten sofort lesen möchte. Insgesamt bin ich mir unsicher, wie ich "Die Begehrte" nun bewerten soll. Mich hat die Story nach einigen Anlaufschwierigkeiten total gepackt. Das Buch baut nach und nach an Spannung auf und man möchte einfach wissen, wie es weiter geht und was es mit den Brüdern Vannini genau auf sich hat. Welche Rollen spielen die Bewohner der Villa Bruges? Und was hat es mit dem Geheimnis der Brüder Vannini auf sich? Hat man sich an Sara Bilottis Schreibstil gewöhnt, kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen! Hätte ich zu Beginn nicht solche Schwierigkeiten mit der Schreibweise der Autorin gehabt, wäre "Die Begehrte" bestimmt ein fünf-Sterne Buch geworden.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.