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Rezension zu
Böse Lügen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Nichts ist, wie es scheint

Von: Martinas Buchwelten
12.11.2016

Von der Autorin habe ich vor Jahren "Bluternte" gelesen und war begeistert. Danach wollte ich eigentlich die Lacey Flint Reihe beginnen und habe mir zwar die ersten beiden Bücher schon gekauft, aber noch immer nicht gelesen *shame on me* Deshalb war ich froh wieder ein Einzelbuch der Autorin in unserer Bücherei zu entdecken und dies ging dann auch gleich mit. "Böse Lügen" spielt außerdem noch auf den Falkland Inseln, einer kleinen Inselgruppe an der Südspitze von Südamerika, welches zu Großbritannien gehört...ein sehr interessantes Fleckchen Erde. Außerdem können sich vielleicht noch einige an den Falklandkrieg in den 80-er Jahren erinnern bzw. haben vielleicht schon einmal davon gehört. Im Roman befinden wir uns allerdings im Jahre 1994. In den letzten vier Jahren sind hier drei Jungen verschwunden. Auch Catrin Quinn hat vor drei Jahren ihre zwei Söhne bei einem Unglück verloren. Die Meeresbiologin ist seitdem schwer traumatisiert und sinnt auf Rache. Denn für sie ist ihre ehemalige beste Freundin Rachel Schuld am Tod ihrer Jungen. Als der kleine Archie, Sohn eines Touristenpaares, die mit einen Kreuzfahrtsschiff auf den Inseln angekommen sind, plötzlich verschwindet, beginnen auch die Inselbewohner nicht mehr an Zufälle zu glauben. Eine großangelegte Suche nach dem kleinen Jungen beginnt. Catrin muss allerdings einige Leute von der Suchaktion abziehen, als Hunderte von Wale an der Küste am anderen Ende der Insel stranden und zu sterben drohen. Die Rettungsaktion scheitert und plötzlich wird Catrin zur Außenseiterin, der man alles mögliche zuzutrauen beginnt. Als dann auch noch Rachels jüngster Sohn verschwindet, beginnt das Misstrauen ihr gegenüber überhand zu nehmen und Catrin schwebt in Lebensgefahr..... Die Geschichte ist in drei Teile gegliedert und wird aus der Sicht von Catrin, Rachel und Callum erzählt. Der Zeitraum ist allerdings derselbe und so erfährt der Leser über die gleichen Vorkommnisse, aber aus verschiedenen Sichtweisen. Sharon Bolton hat dies sehr interessant aufgebaut. Als Leser rätselt man mit, wer mit dem Verschwinden der Jungen etwas zu tun haben könnte, was sich damals abgespielt hat und was passiert ist, dass aus den besten Freundinnen nun Feindinnen geworden sind. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven wird die Vergangenheit immer mehr aufgedeckt. Nach und nach setzt sich ein Puzzlestück nach dem anderen ins Gesamtbild und rundet die Geschichte ab. Trotzdem gab es durch die sehr detaillierten Beschreibungen einige kleine Längen. Überraschende Wendungen und vorallem die schockierende Enthüllung ganz am Ende des Buches machten dies wieder wett und ließen mich sprachlos zurück. Der Aufbau ist gelungen und die Stimmung ist vorwiegend bedrückend und düster. Die Spannung kommt langsam, aber stetig. Ich hatte das Gefühl, dass die Gefahr an allen Ecken und Enden lauert, doch was dahinterstecken könnte, war auch mir ein Rätsel....so sollte es bei einem guten Buch sein! Trotzdem würde ich nach dem Ende des Romans die Geschichte nicht als Thriller, sondern eher als Spannungsroman bezeichnen. Die Gefühle der Protagonisten werden sehr eindringlich geschildert und irgendwie kommt man in einem Sog, der mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ. Die drei Hauptprotagonisten sind sympathisch, haben aber alle ihr Päckchen zu tragen und konnte ich ebenfalls nicht als Täter ausschließen. Callum, der ehemalige Freund von Catrin und Soldat im Falklandkrieg, kämpft seitdem mit einem posttraumatischen Verhaltenssyndrom und hat immer wieder Ausraster. Rachel hingegen versucht ihre Schuld am Tod der Jungen ihrer damaligen besten Freundin im Alkohol und mit Tabletten zu verdrängen. Und Catrin ist seit dem Verlust ihrer Söhne nicht mehr sie selbst. Nur die Aussicht auf Rache lässt sie nicht komplett zugrunde gehen.... Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin ist absolut fesselnd und lässt sich sehr gut lesen. Dieser hat mich schon bei "Bluternte" absolut überzeugt. Die bildhafte Beschreibung der stürmischen Insel am anderen Ende der Welt und die lebendige Charakterdarstellung konnte voll bei mir punkten. Fazit : Ein tolles Setting, ein guter Plot, lebendige Charakterdarstellungen und bildhafte Beschreibungen machen dieses Buch zu etwas Besonderem. Trotzdem gab es kleine Längen und insgesamt reichte es nicht ganz an "Bluternte" heran. Düster und beklemmend und aus meiner Sicht kein Thriller, sondern eher ein Spannungsroman, in dem nicht alles so ist, wie es anfangs scheint.....

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