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Rezension zu
Die Frau des Zoodirektors

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Es gab jede Menge Menschlichkeit in Warschau

Von: Mel Bücherwurm
21.11.2016

Natürlich weiß man, um die Grausamkeit des zweiten Weltkrieges und dennoch gibt es immer noch Neues zu erkunden, was sich tief ins Herz bohrt und zum Nachdenken anregt. "Die Frau des Zoodirektors" ist solch ein Hörbuch, welches unverblümt von der Judenverfolgung im Warschauer Ghetto berichtet und Zeitzeugen aufleben lässt, die sich auflehnten und Juden (meist Kinder) halfen, trotz des Bewusstseins dadurch ihr Leben zu verwirken. Es sind großartige Momente, denn es verdeutlicht trotz der Schrecken des Krieges echte Menschlichkeit. Der Krieg hielt auch in Polen Einzug. Es wird deutlich, wie alle Menschen mit großer Angst behaftet sind und Armut sich breitmacht, denn die Essensrationen sind mager. Als Bomben auf den Zoo fallen, fliehen die Tiere und wenige bleiben über, um dem Zoo zu erhalten. Jan und Antonina Zabinski bleiben treu und nutzen die leeren Käfige, um im Untergrund gegen die Deutsche Wehrmacht zu agieren und Juden vor dem KZ zu bewahren. Interessant hierbei ist, dass sich die Polen des KZ´s bewusst sind und nichts verschweigen. Es ist menschenunwürdig und in der Bevölkerung bekannt. Natürlich darf man sich nicht öffentlich auflehnen, aber man kann andere Kämpfe ausführen und dadurch Menschenleben retten. Verwirrt haben zwischendurch die vielen polnischen Namen, die ein klein wenig dauern, bis man sie sich bildlich vorstellen und sie der Story zuordnen kann. Die Protagonisten Jan und Antonina sind wunderbar gezeichnet und wirken sehr authentisch. Es ist eine wahre Lebensgeschichte, die durch Bilder im inneren der Hörbuchbox verdeutlicht wird. Schon alleine dadurch bekam das Hörbuch noch einen höheren Stellenwert. Mich hat die Story wirklich gefangen nehmen können und auch meine Tochter, die die Autofahrt gemeinsam mit mir bestreitet, lauschte regelrecht andächtig mit mir und es entspann sich hier und da regelrecht eine Diskussion. Der Krieg und seine Schrecken darf nicht totgeschwiegen werden, damit es sich nicht wiederholt. Menschen regelrecht auszurotten, nur, weil sie einer anderen Glaubensrichtung folgen, in die sie hineingeboren wurden. Ich erhoffe mir mehr Verstand in der Politik der Zukunft. Menschlichkeit ist in "Die Frau des Zoodirektors" der absolute Aufhänger, auch wenn die ganze Situation in Warschau haarklein hinzugefügt wurde. Es geht nicht nur um den Erhalt des Zoos oder die Judenverfolgung, sondern auch um den Überlebenswillen einer einzelnen Familie, deren Freunde oder Nachbarn, die sich auflehnt und dennoch anpassen muss. Absolut authentisch und realitätsnah. Gerne spreche ich eine Hörempfehlung aus, da ich es wichtig erachte, sich auch mit vergangenen Zeitgeschehen auseinanderzusetzen. Trotz des Grauens in "Die Frau des Zoodirektors" gibt es auch Begebenheiten, die uns zum Schmunzeln brachten, was natürlich in der allgemeinen Atmosphäre der Angst und dem Überlebenswillen eher Seltenheitswert hat. ★★★★★ (4,5 Sterne) Leider hat mir die Hörbuchsprecherin Bibiana Beglau wenig zugesagt. Es war für mich das erste Hörbuch der Sprecherin und ich konnte leider wenig Emotionen heraushören. Der Story tat dies keinen Abbruch, aber es war für mich dadurch etwas schwieriger zuzuhören und mich auf das Hörbuch einzulassen. Normalerweise wäre dies für mich nicht erwähnenswert, aber hier nahm es doch leicht den Hörgenuss, den ich sonst verspüre, wenn ich mich durch Worte berieseln lasse, anstatt selbst das Buch zu lesen.

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