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Rezension zu
DNA

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mit dem Fokus auf das Zwischenmenschliche und die Spannung

Von: Michael Lehmann-Pape
21.11.2016

Das ist sicherlich eine peinliche Situation, bei der Arbeit einer Frau zu begegnen, die mal als „One-night-stand“ im Raume stand, der man aber, natürlich, erst einmal einen falschen Namen und einen falschen Beruf angegeben hat. Und nun bei einem grausamen Verbrechen der Frau während der Ermittlungen gegenübersteht. Wobei, der Leser ahnt es schon einige Seiten später, als die Psychologin Freya mit dem ermittelnden Kommissar Haldur den Tatort besichtigt, auch wenn beide zunächst leicht „verhärtet“ einander gegenüber stehen, da könnte noch was gehen….. Und das ist sicherlich eine sehr außergewöhnliche (und von der Autorin sehr kreativ gewählte) Todesart, die der Mörder für sein erstes Opfer gewählt hat. Ein Mord ohne Spuren, ohne einen Ansatz, wer Grund zu einer solche brutalen Tat auf solch grausame Weise gehabt haben könnte. Wobei die Autorin die Darstellung des Geschehens auf genau die richtige Art und Weise meistert. Einerseits den Leser mit hineinnehmen in diese angstvolle, klaustrophobische Situation, aber andererseits sich nicht über Seiten erschöpfen in die Darstellung von Gewalt. Und dennoch dem Leser dann das „Ergebnis“ des Vorfalls doch so präsentieren zu können, dass dieses Bild sich fest in er Erinnerung einbrennt. „Welcher Mensch ist zu so etwas fähig“, fragt sich daher nicht nur Huldar. Ein Mörder zudem, der andere Personen verschont, zumindest die drei kleineren Kinder, die noch im Haus waren, als er seinen „Besuch“ machte. Und daher ist die Tochter der Toten, die während der Tat im Zimmer sich versteckte, die einzige Spur und einzige Zeugin, mit der die Ermittler etwas anfangen könnten, Falls Margret sich überhaupt erinnert und in ihrem traumatisierten Zustand dann auch zusammenhängende Erinnerungen noch hat. Für den Amateurfunker Karl, nicht der beliebteste junge Mann im Umfeld, wie er selber immer wieder feststellen muss, würde sich die Spurenlage anders darstellen. Wenn er einerseits überhaupt von der Tat wüsste und andererseits diese merkwürdigen Zahlen, die regelmäßig zu gleichen Zeiten auf seinem Funk anlangen, wirklich zu deuten wüsste. Was es überhaupt mit diesen Zahlen auf sich hat, mit denen der Mörder seine Opfer „informiert“, bevor er sein Kommen ankündigt, das ist zunächst vollständig unklar. Und doch wird in dieser merkwürdigen Form der Kommunikation ein Schüssel zur Lösung des Falles liegen. Dafür aber wird man in der Vergangenheit suchen müssen, wo alles seinen nun tödlichen Anfang nahm. Ruhig erzählt Sigurdardottir im Stil, lässt sich Zeit, auch bei den Opfern, die Persönlichkeiten und die Lebenssituation, wie sie sich ebenfalls für das Verhältnis ihrer beiden Hauptfiguren Zeit nimmt (und für jede der beiden an sich). Zumindest Huldar hat dabei keinen leichten Stand, denn ob die Kollegen ihn wirklich aktiv unterstützen, das ist noch lange nicht sichergestellt. Kreativ, ruhig und in klarer Sprache erzählt, zum Ende hin mit sich immer deutlich steigernder Spannung bietet „DNA“ einen sehr unterhaltsamen und spannenden Thriller mit einer überaus außergewöhnlichen Form des Mordes gleich zu Beginn.

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