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Rezension zu
Das dunkle Herz des Waldes

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Verzaubernd und wie ein Märchen

Von: Mara
25.11.2016

„Das dunkle Herz des Waldes“ ist ein Buch, wie man es nicht alle Tage findet – umso mehr freue ich mich darüber, meine Skepsis überwunden und es gelesen zu haben! Anfangs war ich mir nicht sicher, ob das Buch tatsächlich etwas für mich ist, weil ich „richtige“ Fantasy schnell langweilig finde und es da oft einfach zu wenig Variation zwischen verschiedenen Werken gibt. Aber Naomi Novik hat hier tatsächlich eine einzigartige Geschichte geschaffen, bei der die Seiten nur so dahinfliegen. Das liegt wohl vor allem an ihrem Schreibstil, der zwar nicht übermäßig kompliziert ist, aber doch irgendwie verzaubert. Tatsächlich fühlt sich das ganze Buch wie ein Märchen an und man hat beim Lesen durchgehend das Gefühl, einerseits mitten in der Welt und im Geschehen zu sein, aber andererseits auch einer alten Erzählung zu lauschen. Schwer zu erklären! Der Weltenentwurf hat mir auch sehr gut gefallen, da Novik dem Leser Stück für Stück immer mehr Informationen liefert. Zudem begrenzt sich die Geschichte recht bald auch nicht mehr nur auf den Turm des Drachen, wie man aufgrund des Klappentextes vielleicht denken könnte. Nein, stattdessen lernen wir zusammen mit Agnieszka den Dunklen Wald kennen, die Hauptstadt des Königreichs und noch einige weitere Orte, die alle wunderbar beschrieben waren. Vor allem der Dunkle Wald ruft an einigen Stellen Gänsehaut und eine durchweg bedrückende Stimmung hervor – so etwas hinzubekommen, ist schon beachtlich! Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr erfährt man auch über die Hintergründe der Bedrohung, erhält Hinweise und versucht, selbst hinter das Geheimnis zu kommen. Die Auflösung am Ende fand ich dann wirklich klasse; ebenso wie den Abschluss der Geschichte. Mein einziger Kritikpunkt an „Das dunkle Herz des Waldes“ ist die Protagonistin, Agnieszka. Die meiste Zeit war sie mir eigentlich sehr sympathisch: Loyal gegenüber ihrer Heimat, willensstark und Dinge hinterfragend. Aber in (zu vielen!) Situationen ist sie einfach doof. Natürlich hat man Angst, wenn plötzlich Gefahr auftaucht und das eigene Leben oder das anderer Menschen bedroht ist – aber irgendwann ist es dann auch genug! Viel zu oft ist Agnieszka „wie erstarrt“, steht dann teilnahmslos in der Gegend herum und muss sich von anderen retten lassen. Außerdem ist sie schrecklich tollpatschig, und kann anscheinend keine zwei Meter weit laufen, ohne irgendetwas kaputt oder sich selbst und ihre Kleider schmutzig zu machen. Das nervt irgendwann! Gut fand ich wiederum, dass die Liebesgeschichte hier keine zentrale Stellung einnimmt und bis etwa zu Hälfte des Buches nicht einmal existent ist. Warum es dann doch dazu kommt, ist mir aufgrund des gemeinen und verletzenden Verhaltens des Drachens zwar nicht ganz klar, aber darüber kann man einigermaßen hinwegsehen. Die anderen Nebencharaktere waren gelungen, vor allem Kasia und Prinz Marek. Den konnte ich zwar nicht ausstehen, aber er war gut durchdacht und hätte sich aufgrund seiner Persönlichkeit auch gar nicht anders verhalten dürfen! Fazit: „Das dunkle Herz des Waldes“ ist ein wunderschönes Buch, das sich wie ein Märchen liest und schon auf den ersten Seiten verzaubert. Die Protagonistin ist manchmal etwas schwierig, was das Lesevergnügen allerdings nicht zu sehr beeinträchtigt! Wer eine spannende und gut durchdachte Geschichte lesen will, sollte hier unbedingt zugreifen!

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