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Rezension zu
Zum Glück ein Jahr

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Tolle Grundidee, leider nicht richtig umgesetzt!

Von: bookish-heart-dreams
07.12.2016

Ich bin auf das Buch aufgrund des interessanten Covers und Klappentexts aufmerksam geworden. Daher war ich auch dankbar, als ich das Buch als Rezensionsexemplar erhielt, zumal ich Bücher rund um das Thema "Neuanfang" sehr mag. Als ich dann anfing zu lesen, kam leider ein wenig die Ernüchterung, da ich insbesondere mit Julia nicht so recht warm geworden bin. Sie bemitleidet sich meiner Meinung nach zu sehr selbst, ohne wirklich etwas an ihrer Situation ändern zu wollen. Gleichzeitig nimmt sie den Großteil der Handlung mit ein. Hier hätte ich mir mehr Fokuslegung auf Nele gewünscht. Immerhin war ihr Verlust der Grund für einen gewünschten Neuanfang. Während man bei Nele das Hadern mit sich selbst und den Aufgaben durchaus nachvollziehen kann, wirkt dies bei Julia eher unglaubwürdig. Klar, sie steht ziemlich unter dem Scheffel ihres Mannes, aber es kann doch nicht sein, dass sie kaum Eigenständigkeit besitzt, oder?! Anfangs sieht es ja noch so aus, als würde sich ein Wandel bei ihr vollziehen. Allerdings wird dieser immer wieder extrem abgebremst, weil sie sich zu viel darum schert, was ihr Umfeld (und insbesondere ihr Mann) von ihr denken könnte. Ein weiterer Kritikpunkt, den ich definitiv anbringen möchte, ist die Tatsache, dass sämtliche männliche Charaktere absolut negativ rüber kommen. Mir ist leider im gesamten Roman keine männliche Figur untergekommen, die nicht sexistisch, bevormundend, ein Macho und/oder schlichtweg ein A... ist! Nach einer Weile habe ich mich gefragt, warum das so ist?! Am Anfang wirkte zumindest Neles verstorbener Mann Lazlo als sympathischer Mann. Allerdings wandelte sich das Bild innerhalb des Romans, was ich echt schade fand. Auch wenn Lazlo am Ende doch noch positiv dargestellt wird, konnte dies die vorherigen Beschreibungen nicht wieder wettmachen. Ich hätte mir hier eine etwas differenziertere Auseinandersetzung gewünscht. Thematisch wird die Grundidee des Neuanfangs meiner Meinung nach durchaus interessant umgesetzt. Insbesondere Neles Auseinandersetzung mit dem Verlust ihres Mannes und dem notwendigen Neubeginn fand ich äußerst glaubwürdig. Ihr Hadern, aber auch ihre Bereitschaft sich teilweise kopfüber in neue Begegnungen zu stürzen machten den Roman lesenswert. Ich hätte mich hier lediglich eine etwas differenziertere Auseinandersetzung von Julia gewünscht. Das Buch konnte mich außerdem nicht vollends überzeugen, da es zwar trotz der ernsten Thematik zwar auch ziemlich lustig wird, dann aber auch sehr schnell wieder abflacht und insbesondere Julia im Selbstmitleid zerfließt. Der richtige Funke ist so leider nicht ganz übergesprungen. Zwar beinhaltet die Geschichte durchaus interessante und vor allem witzige Momente, jedoch werden die nicht genug verfolgt. So kündigt sich beispielsweise der Besuch der "bösen" Schwiegermutter an. Allerdings kommt es dann zu keiner wirklichen Auseinandersetzung. Tolle Grundidee, die leider nicht richtig umgesetzt wird. Der Geschichte (und den meisten Figuren) fehlt es ein wenig an Sympathie und Esprit! Daher kann ich dem Buch leider auch nicht mehr als schwache 3 (von 5) Punkte geben.

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