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Rezension zu
DNA

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein fesselnder und atmosphärischer Island-Krimi

Von: Cornelia (Literate Wanderlust)
08.12.2016

Über die Autorin. Dem versierten Krimi- und Thrillerleser muss man über Yrsa Sigurðardóttir eigentlich gar nichts mehr sagen: Sie ist die unbestrittene Krimi-Königin Islands, ihre Bücher sind in über 30 Ländern erschienen. Das Schreiben ist jedoch nicht ihre Haupttätigkeit. Sie ist studierte Bauingenieurin und betreut im Osten Islands ein Staudamm-Projekt. Hier nutzt sie die Abgeschiedenheit ihrer Hütte zum Schreiben. Yrsa Sigurðardóttir ist verheiratet und hat zwei Kinder. Über das Buch. Zwei Frauen werden auf brutale Weise ermordet. Eine junge Finanzbeamtin und eine pensionierte Lehrerin. Zwei Frauen, die nichts miteinander verbindet, deren Wege sich nie gekreuzt haben, und doch scheint es irgendwo ein gemeinsames Glied zu geben. Welchen Aufschluss können die kryptischen Zahlennachrichten geben, die an beiden Tatorten gefunden wurden? Und es gibt eine Zeugin: Die siebenjährige Tochter des ersten Opfers. Kann sie dem Ermittlerteam um den jungen Kommissar Huldar weiterhelfen? Die Kinderpsychologin Freya nimmt sich ihrer an. Und dann ist da noch ein junger Amateurfunker, der ebenfalls die rätselhaften Zahlennachrichten erhält. Und ohne es selbst zu ahnen, scheint er mehr damit anfangen zu können, als die Ermittler. Wie lassen sich die Teile dieses verzwickten Puzzles, das weit in die Vergangenheit führt, zusammensetzen? DNA bildet den Auftakt zu Yrsa Sigurðardóttir neuer Krimireihe, in deren Mittelpunkt die Psychologin Freya und der Kommissar Huldar stehen. Dieses ist der erste Fall, den sie gemeinsam bearbeiten. Dem Leser wird aber schon sehr schnell vermittelt, dass die beiden durchaus miteinander bekannt sind: Vor kurzem lernten sie sich in einer Bar kennen, Huldar stellte sich unter falschem Namen vor und die beiden hatten einen One Night Stand – das sorgt natürlich für jede Menge Brisanz und Spannungen. Und das stellt Yrsa Sigurðardóttir auch sehr gut dar! Sie hat die Charaktere sehr authentisch, echt und lebensnah gestaltet, sie wirken nicht überzeichnet und handeln nachvollziehbar, so dass ich sofort eine Beziehung aufbauen konnte. Mit den anderen Mitgliedern des Ermittlerteams sowie auch den anderen Charakteren des Buches ist es Yrsa Sigurðardóttir ebenso gut gelungen. Jedoch verbindet Huldar mit den Mitgliedern seines Teams auch eine Vorgeschichte und hier hätte ich mir alles etwas runder gewünscht. Oft werden alte Fälle angesprochen und es wird auf Dinge verwiesen, die der Leser nicht miterlebt hat. Ich hatte oft das Gefühl, mir würde etwas fehlen, das Buch schien nicht der Auftakt einer Reihe zu sein, sondern vielmehr ein Mittelstück. Ich kam mir fast etwas „verloren“ vor und hätte mir hier eine andere Lösung gewünscht. Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht von Huldar und Freya und aus der Sicht des jungen Amateurfunkers Karl. Diese parallelen Erzählstränge haben mir sehr gut gefallen, sie geben der Geschichte noch mehr Dimension und Tiefe und sorgen für zusätzliche Spannung. Besonders Karls Sicht und seine Erlebnisse haben dem Buch gutgetan, da die Polizeiermittlungen doch sehr schleppend verlaufen, nur wenig geschieht und sich diese Seite daher auch ein bisschen zäh liest. Karls Geschichte sorgt hier für viel Spannung. Jedoch habe ich nie die Lust an dem Buch verloren, trotz kleiner Schwächen kam mir nie der Gedanke, das Buch abzubrechen, weil Yrsa Sigurðardóttir einfach unglaublich gut erzählen kann und dem Leser eine unfassbar gute und fesselnder Story präsentiert. Ich MUSSTE einfach wissen, wie es weitergeht! Und auch wenn der Anfang eher schleppend verläuft, so liest sich das Buch insgesamt doch sehr flüssig und die Geschichte bekommt mit der Zeit immer mehr Tempo und der Spannungsbogen wird stetig gesteigert. Zum Schluss bin ich nur noch so durch die Seiten geflogen und konnte das Buch kaum zur Seite legen – das wünsche ich mir von einem guten Krimi. Unterm Strich würde ich sagen, dass das Buch minimale Schwächen aufweist, was aber teils auch an der Übersetzung liegt (grobe sprachliche Schnitzer!). Yrsa Sigurðardóttir jedenfalls liefert mit DNA einen sehr spannenden und fesselnden Kriminalroman, der besonders durch eine außergewöhnlich gute Geschichte und tolle Charaktere überzeugt. Ich freue mich schon darauf, weitere Bücher von Yrsa Sigurðardóttir zu lesen.

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