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Rezension zu
Léon & Claire

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannend, aber mit kleinen Schwächen

Von: Mara
26.12.2016

Ulrike Schweikert finde ich als Autorin richtig klasse und vor allem ihre „Die Erben der Nacht“ Reihe liebe ich einfach abgöttisch! Falls ihr die noch nicht kennt, unbedingt mal merken! Es war also klar, dass ich auch „Léon und Claire“ lesen musste, immerhin klang der Klappentext ziemlich gut! Paris, unterirdische Katakomben und eine dunkle Macht – ich bin dabei! Im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen, allerdings gibt es auch einige Punkte, die mich etwas gestört haben. Aber fangen wir beim Schreibstil an! Ulrike Schweikert hat eine ganz besondere Art, ihre Geschichten zu erzählen, die mich jedes Mal aufs Neue verzaubert! Vor allem bei „Die Erben der Nacht“ hat das wahnsinnig gut gepasst, da das Buch im 19. Jahrhundert spielt und der Schreibstil sowie die Sprache der Figuren perfekt für diese Zeit waren! In „Léon und Claire“ dagegen reißt es einen manchmal etwas aus dem Lesefluss, da auch hier ebenso geschrieben und gesprochen wird, allerdings eben auch sehr moderne Ausdrücke verwendet werden. Dieser Kontrast wirkt oft etwas fehl am Platz und macht das Lesen teils sehr mühsam. Absolut gut gelungen ist aber das Einbinden historischer Fakten in die Geschichte, was Ulrike Schweikert wirklich meisterhaft beherrscht. Zum einen folgt man als Leser der Geschichte von Léon und Claire, zum anderen erhält man unzählige Informationen zum Paris der Vergangenheit, Gebäuden und Geschehnissen. Ich lese so etwas in Büchern sehr gerne, wenn es gut gemacht ist und einen nicht aus der Geschichte reißt! Die Handlung an sich ist ebenfalls spannend, was wohl vor allem am tollen Schauplatz liegt! Paris und die darunterliegenden Katakomben eignen sich für die dunkle und magische Geschichte einfach perfekt und erzeugen von Anfang an eine wunderbare Stimmung! Allzu viel erfährt man im ersten Buch der zweiteiligen Reihe zwar noch nicht über diverse Hintergründe, aber es reicht, um am Ende definitiv Lust auf den letzten Band zu machen! Kommen wir jetzt zu einem Punkt, der mich teilweise wirklich gestört hat: Die Protagonistin Claire. Im Prinzip ist sie eigentlich ziemlich sympathisch – gerade von New York nach Paris gezogen und nicht auf den Mund gefallen. Leider ist sie aber auch schrecklich naiv und man versteht als Leser oft nicht, weshalb sie die einfachsten Zusammenhänge nicht versteht und sich so abhängig von Léon macht. Sich verlieben ist ja gut und schön – aber wenn man darüber alles andere vergisst und bei jeder Trennung für ein paar Tage total verzweifelt, ist das irgendwie nicht mehr ganz so gesund. Léon dagegen fand ich sehr gelungen. Seine Zerrissenheit zwischen seiner Liebe zu Claire und seinem Gehorsam gegenüber dem Meister war gut dargestellt und ihm nimmt man aufgrund seiner Hintergrundgeschichte die sehr gestelzte Sprache und das damit einhergehende Verhalten auch ab. Bei den anderen Charakteren leider oft nicht und vor allem bei Adrien fand ich manche Charakterzüge und Handlungen nicht unbedingt nachvollziehbar. Fazit: „Léon und Claire“ solltet ihr lesen, wenn euch „Die Erben der Nacht“ gefallen hat und ihr Lust auf eine spannende Geschichte vermischt mit historischen Fakten habt. Die Charaktere schwächeln manchmal ein wenig, was das Lesevergnügen allerdings nicht großartig schmälert und durch das tolle Setting wieder wettgemacht wird!

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