Rezension zu
Mehr als das

Nach seinem Tod wacht er auf, durstig, verwirrt und mit nichts anderem bekleidet als weißem Verband, der um seinen Körper gewickelt ist. Er kann sich vorerst an nichts erinnern; wie er heißt, woher er kommt und wie er dort gelandet ist. Nur eins weiß er mit Sicherheit: er ist ertrunken und hat tödliche Verletzungen erlitten. Warum also wacht er plötzlich wieder auf? Noch dazu vor dem Haus, in dem er vor vielen Jahren gelebt hat, bevor er mit seiner Familie nach Amerika gezogen ist? Viele Fragen werden in diesem Buch gestellt; ganz banale, wie z. B. nach dem Name des Protagonisten, bis hin zu sehr tiefgründigen, nach der Realität. Was ist real- das Leben vor seinem Tod, oder das danach? Die Menschen denen er begegnet, sind sie real, oder die aus seinem "anderen Leben"? Es gab viele spannende Wendungen in diesem Buch und Fragen über Fragen. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und so sorgfältig gestaltet, dass sie sofort einen Platz in meinem Herzen hatten. Wie auch auf dem Schutzumschlag steht:" Zutiefst menschlich,..."( Guardian ) und:"Patrick Ness schreibt wahnsinnig schön."( John Green ). Hier könnte auch mein Name drunter stehen. Es ist menschlich-mit allen Schwächen unserer Natur und auch mit allen Vorzügen. Und über seinen Schreibstil kann man, meiner Meinung nach, sowieso nur positives sagen! Mir hat die Geschichte hinter der Geschichte sehr gut gefallen, die Geschichte selber aber leider nicht so. Es war mir an einigen Stellen zu übernatürlich, zu abgehoben, zu weit von einer plausiblen Erklärung entfernt. "Mehr als das" fesselt, keine Frage, aber ich hatte mir, vor allem nach diesem großartigen Titel, etwas mehr als das erhofft. Es reicht, meiner Meinung nach, nicht an seine, in Deutschland leider nur wenig populäre, Trilogie " New World"/"Chaos walking" heran. Alles in allem, ein Buch, das sich auf jeden Fall zu lesen lohnt. Vor allem für Science Fiction Fans, die es mit nachvollziehbaren Darstellungen nicht immer so genau nehmen.