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Rezension zu
Sieben Minuten nach Mitternacht

[Gelesen] Sieben Minuten nach Mitternacht

Von: poesielos
03.03.2017

Bei manchen Büchern weiß man schon im Vorfeld, dass sie einem wahrscheinlich das Herz brechen werden.. und Sieben Minuten nach Mitternacht gehört definitiv mit zu diesen Büchern. Trotzdem mag ich die Zeit, die ich mit Conor und dem Monster verbracht habe, auf keinen Fall missen! Conor ist dreizehn und leidet schon einige Zeit unter Alpträumen. Seine Mutter kämpft gegen Krebs, was den Alltag der beiden bestimmt. Als Conor mal wieder nachts aus einem Alptraum aufwacht, hat er Besuch: Vor seinem Fenster steht ein Monster. Dieses Monster wird in der darauffolgenden Zeit ihn immer wieder nachts besuchen und Geschichten erzählen. Die Geschichten sind halb Märchen, halb Fabel, und ihre Lektionen erschließen sich Conor und dem Leser nicht unbedingt sofort. Jede der drei Geschichten fügt sich aber perfekt in die Handlung ein und danach ist es an Conor eine Geschichte zu erzählen… Dieses kleine Buch hat mich von Anfang an absolut überrascht. Patrick Ness gelingt es, ein schwieriges Thema für alle Altersstufen gerecht aufzubereiten und auch wenn es primär um das Krankheitsbild Krebs geht, lässt sich die Geschichte doch leicht auf andere Krankheitsbilder übertragen. Als Leser begleitet man Conor sowohl durch den Alltag Zuhause und in der Schule, als auch in den Nächten, wenn das Monster kommt. Dabei ist vor allem die Rolle als Familienmitglied, das nur unterstützen aber nichts direkt gegen die Krankheit machen kann, sehr spannend und was es für die Personen bedeutet so machtlos zu sein. Dazu kommt noch Mobbing in der Schule, das schwierige Verwandschaftsgefüge, in dem Conor sich befindet, und all die Erwachsenen, die mit ihm reden wollen. Ganz herrlich unterstützt wird der Text dabei von Illustrationen durch Jim Kay, die sich auf fast allen Seiten von Sieben Minuten nach Mitternacht tummeln. Vor allem die Gestaltung des Monsters gefällt mir sehr gut, ebenso wie die Entscheidung keinen der Charaktere außer ihm wirklich darzustellen. Das hilft auch wieder in der Übertragung auf einen selbst, da Conor theoretisch genauso gut ein weiblicher Charakter sein könnte. Wie Patrick Ness zum Schreiben des Buchs gekommen ist, erklärt er in einem kurzen Vorwort: Die Idee zu Sieben Minuten nach Mitternacht stammt ursprünglich von Siobhan Dowd, die selber an Krebs verstorben ist und die Geschichte selbst nicht mehr schreiben konnte. Das Buch hat zwar so einen bedrückenden Einstieg bzw. im Ganzen ein bedrückendes Thema, aber ist keineswegs niederschmetternd dabei. Vor allem eine Aussage, die relativ zu Ende der Geschichte fällt, berührt ungemein und es schwingt sehr viel Hoffnung und Trost im Text mit. Dadurch ist es sowohl für Leser sehr gut geeignet, die bereits ähnliches erlebt haben, oder die noch nie mit dieser Thematik in Berührung gekommen sind. Wirklich ein kleines Kleinod, dass man (vielleicht mit einer Packung Taschentücher dabei) nur jedem ans Herz legen kann.

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