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Rezension zu
Das Buch der Spiegel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das Buch der Schlichtheit

Von: Denise
07.04.2017

Der Verleger Peter Katz bekommt eine ungewöhnliche Mail. Deren Inhalt: ein Manuskript und ein Anschreiben von Richard Flynn, der seine Lebensgeschichte erzählen will. Und diese Autobiographie enthält unter anderem Hinweise auf einen alten Mordfall. Das Problem: das Manuskript endet abrupt. Wo ist der Rest? Und wer war der Mörder? "Das Buch der Spiegel" von E.O. Chirovici war ein weltweiter Erfolg und hatte mich aufgrund seiner Inhaltsangabe neugierig gemacht. Der Autor nimmt seine Leser mit auf eine Entdeckungstour von Wahrheit und Wahrnehmung, von Wunsch und Wirklichkeit. Dem Hype und meinen Erwartungen wurde er allerdings nicht gerecht. Die Geschichte ist in 3 Teile eingeteilt und jeder ist aus der Ich-Perspektive der jeweiligen Hauptperson erzählt. So liest man gemeinsam mit Peter Katz das Manuskript, forscht mit dem Journalisten John Keller nach den Hintergründen und deckt mit dem pensionierten Polizisten Roy Freeman die Hintergründe auf. Dieses Dreiergespann hat mir sehr gefallen und E.O. Chirovici versteht es perfekt, jeder Figur ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich vermutet, dass hier 3 Autoren am Werk waren. Das hat mich wirklich beeindruckt. Leider kann die Story nicht mit den wunderbar gestalteten Figuren mithalten. Auf der Jagd nach dem verschollenen Teil des Manuskripts deckt man zwar gemeinsam mit den Protagonisten immer neue Spuren und Details auf, jedoch bleibt der gesamte Verlauf blass und schlicht. Das kann je nach Erzählung durchaus zum Vorteil gereichen, hier hinterlässt es aber bei mir nur ein Schulterzucken. Ich habe beim Lesen öfter gedacht, wo mich das Ganze hinführen soll und auch das Ende war nun eher erwartet als überraschend. Auch wenn der Roman von vorn bis hinten durchdacht und logisch aufgebaut ist, war es für mich zu schlicht, zu allgemein, zu profan. Der Stil von E.O. Chirovici ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist ruhig, besonnen und auf den Punkt. Seine Liebe zum Detail fand ich toll und das hielt mich auch bei der Stange. Fazit: für mich war der Blick in den Spiegel zu simpel. Dennoch ist der Roman etwas für Liebhaber ruhiger Geschichten.

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